Im Wahlkampf gegen Serdal Adali und Hürser Tekinoktay plädierte Ahmet Nur Cebi stets für mehr Transparenz und Offenheit im Klub. Nicht für jeden Besiktas-Fan war diese Haltung bis dato so ganz recht, aber ja, der Präsident hat für Klarheit und Transparenz gesorgt. Allerdings für den einen oder anderen zu viel des Guten. Auch im Interview mit dem TV-Sender „A Spor“ war das Vereinsoberhaupt in Plauderlaune und sprach unter anderem über Rückkehrer Cenk Tosun, Ex-Coach Abdullah Avci und Sorgenkind Dorukhan Toköz. Zudem forderte er den türkischen Fußballverband auf in Bezug auf die Transferlimits tätig zu werden. Des Weiteren nahm Cebi auch den früheren Antalyaspor-Präsidenten Ali Safak Öztürk bezüglich seinen zuletzt unschönen Worten in die Zange. Cebi über…
… Rückkehrer Cenk Tosun:
„Die Wintertransferperiode ist keine gute Phase um Transfers zu tätigen. Man möchte immer so viele Neuzugänge verpflichten, die es am Ende nicht einmal in den Matchkader schaffen. Wenn man nicht das nötige Glück für diese Zeit von drei bis vier Monaten hat, dann hat man problematische Transfers, die einem zwei bis drei Jahre Kopfschmerzen bereiten. Wenn es nicht unbedingt sein muss, bevorzuge ich es keine Transfers im Winter zu machen. Cenk Tosun ist allerdings ein sehr wichtiger Spieler, der mit einem Rekordverkaufswert in die Premier League gewechselt ist. Wir wollten ihn bereits im Sommer. Leider klappte dies nicht, aber ich hatte ihn immer im Hinterkopf. Es stimmt, dass Hulk und Mario Mandzukic ein Thema waren. Ich kann aber nicht noch mehr finanziellen Schaden anrichten. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir mit Cenk Tosun sogar im weiteren Verlauf eine Einigung erzielen und weiter machen.“
… Ex-Coach Abdullah Avci:
„Ich hätte damals beispielsweise niemals an einen Dreijahresvertrag mit Abdullah Avci gedacht. Die Verantwortlichen von damals machen sich aus dem Staub, aber der Verein muss dann gezwungenermaßen die Hände gebunden zusehen. Wir müssen aktuell die Differenz zwischen seinem damaligen und jetzigen Gehalt zahlen. Allerdings glaube ich fest daran, dass wir uns einigen werden. Dies sind sowohl rechtliche als auch emotionale Themen. Ich möchte nicht zu sehr über den Coach sprechen. Aber ich weiß, dass er uns keinen Schaden zufügen möchte.“
… Sorgenkind Dorukhan Toköz:
„Eigentlich hatten wir mit Dorukhan Toköz gesprochen und eine Einigung erzielt. Doch seine Berater funkten dazwischen und schlugen ihm die Fortsetzung seiner Karriere im Ausland vor. Das Angebot von unserer Seite ist weiterhin gültig. Entweder wird er unterschreiben oder nicht. Es liegt ganz an ihm. Wenn er die Rahmenbedingungen nicht akzeptieren kann, so gibt es keine weitere Zusammenarbeit mehr. Bei Hulk und Mandzukic war es genauso. Wenn er tatsächlich zu Fenerbahce wechseln sollte, würde es uns natürlich stören. Aber ich werde deswegen nicht einen Cent mehr zahlen. Fenerbahce ist mit uns nicht in Kontakt getreten. Und seine Berater haben uns gesagt, dass sie nur gehen würden, wenn es ein Angebot aus dem Ausland gibt. Ich habe ihnen recht gegeben und das Warten akzeptiert. Aber nur noch bis Ende diesen Monats. Wenn wir keine Einigung erzielen sollten, dann ist das nun mal so.“
… die Meisterschaft und Ex-Antalyaspor-Präsident Ali Safak Öztürk:
„Wir haben nie Abstand von unseren Meisterschaftsplänen genommen. Die defensive Spielausrichtung einiger Klubs bringt den türkischen Fußball allerdings nicht wirklich weiter. Wir fragen uns auf der einen Seite, wieso die TV-Einnahmen durch den TV-Rechteinhaber zu niedrig ausfallen, aber auf der anderen Seite zeigen wir auf dem Platz auch keinen Fußball, der unseren Marktwert steigern könnte. So wie es in der Partie gegen Antalyaspor wieder einmal zu sehen war. Ich konnte feststellen, dass der Referee hartes Einsteigen zugelassen hat. Dieses Vorgehen hat mich sehr gestört. Meinem Torwart wurde eine Karte gezeigt, weil er den Ball zu lange in der Hand hatte. Beim Gegner lagen die Spieler ständig auf dem Boden. Wir möchten Fußball spielen. […] Ali Safak Öztürk ist nicht mein Ansprechpartner. Er hat keine Bindung zu Antalyaspor. Zudem ist er auch kein Fan des Klubs. Wir wissen alle, welchen Klub er unterstützt und bei welchem Klub er Mitglied ist. Dieser Kollege ist bekannt für solche Aussagen. Entweder soll er das Amt des Präsidenten bei Antalyaspor übernehmen oder über den Klub reden, dessen Schal er trägt. Auf jeden Fall sollte er unseren Namen nicht in den Mund nehmen.“
… TFF und Transferlimits:
„Wir spielen aktuell den besten Fußball der Liga. Das sage nicht ich, sondern die Öffentlichkeit. Die Arbeit der Referees ist sehr wichtig und wertvoll zugleich. Sie müssen hier so gut es geht gerecht und gewissenhaft handeln. Mir kommen Aussagen zu Ohren, nach denen man sich uns in den Weg stellen will. Hier könnte es zwei Gründe dafür geben. Einmal das Handeln und die Limits des TFF oder die Schiedsrichter. Ich lasse keinen Stein auf dem anderen, falls so etwas passieren sollte. Ich möchte nicht daran denken, dass uns irgendjemand in die Quere kommen könnte. […] Überall heißt es, die Transfers der anderen Klubs würden nicht den Limits entsprechend gehandhabt. Wir können nicht wissen was die restlichen Klubs machen. Allerdings halten wir uns exakt an die Regeln. Durch solche Aussagen setzt man die anderen Klubs und den TFF unter Druck. Deshalb bitte ich den Verband, dass sie die Limits, die Ausgaben in den Transferperioden und wer bei welchen Transfers welche Ausgaben getätigt hat, zu veröffentlichen. So würde jeder zur Ruhe kommen. Wenn es der TFF nicht tut, werde ich unsere Zahlen offenlegen. Die in der Kritik stehenden Klubs sind börsennotiert, also gibt es nichts zu verheimlichen.“