Am morgigen Dienstagabend um 20:45 Uhr (MEZ) bestreitet die Türkei innerhalb von sechs Tagen bereits das nächste WM-Qualifikationsspiel für Katar 2022. Nach einem grandiosen Start mit zwei Siegen gegen die Niederlande (4:2) und Norwegen (3:0) möchten die Rot-Weißen ihren Aufwärtstrend gegen Lettland fortsetzen. Auf dem Papier sind die Schützlinge von Senol Günes im Atatürk-Olympiastadion von Istanbul (Kehrtwende: Türkei gegen Lettland doch ohne Zuschauer) haushoher Favorit. Allerdings haben sich die Letten in der Vergangenheit gegen die Türken immer als Stolperstein erwiesen. Der 68-jährige Übungsleiter, der dies bei den Playoff-Matches zur EURO 2004 am eigenen Leibe erfuhr (2:3 nach Hin- und Rückspiel), könnte ein Lied davon singen. Angesprochen auf das Ausscheiden vor knapp 18 Jahren sagte Günes: „An diesem Tag waren wir einfach erfolglos. Wir haben schockierende Ergebnisse eingefahren und unter außerordentlichen Umständen gespielt. Der Platz war eisig. Wir haben uns eine halbe Stunde vor der Begegnung bezüglich der Auswahl der Fußballschuhe gestritten. Das Hinspiel hatte uns sehr demoralisiert.“
„Acht Spieler fehlen, drei Neue im Team“
Im Laufe des Tages hatten sich die Gerüchte vermehrt, dass es drei positive Corona-Fälle im Nationalteam geben soll (GazeteFutbol berichtete). In der Pressekonferenz am heutigen Dienstag bestätigte Günes die Meldungen gegenüber der türkischen Presse: „Einige Spieler werden uns aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Es ist schön, dass jeder spielen möchte, aber leider passieren manchmal unerwartete Dinge. Acht Spieler werden uns fehlen. Stattdessen sind drei Neue im Team: Alpaslan Öztürk (Göztepe), Bünyamin Balci (Fraport-TAV Antalyaspor) und Enis Destan (Altinordu FK). Wir werden nichtsdestotrotz mit dem besten Kader auf dem Platz stehen und um den Sieg spielen. Wir müssen gegen Lettland gewinnen. Die Erwartungen steigen, wie wir sehen können. Das Ziel und der Traum stehen fest.“ Neben Nazim Sangare, Irfan Can Kahveci, Mehmet Zeki Celik und Merih Demiral kann der aus Trabzon stammende Lehrer auch nicht auf Kaan Ayhan, Dorukhan Toköz, Cenk Tosun und Emre Kilinc zurückgreifen.
„Kopf hinhalten, auch wenn es wehtut“
Der WM-Dritte von 2002 erklärte im weiteren Verlauf noch, wie man das Spiel angehen werde: „Sie können durch wenige Angriffe Tore erzielen. Die Spielweise der Nordeuropäer kann immer wieder für Schwierigkeiten sorgen. Beispielsweise hatten wir vorhergesehen, dass die Niederlande nicht so hart spielt wie Norwegen. Als ich das Montenegro-Spiel der Letten verfolgte, konnte ich feststellen, dass sie wie erwartet sehr hart spielen. Sie haben eine Spielweise, die das Spiel des Gegenübers zerstört. Wir versuchen uns auf diese Art und Weise vorzubereiten, da es uns als eine spielbestimmende Mannschaft vor Problemen stellen könnte. Wir werden auch mal den Kopf hinhalten, wenn es weh tut, die Entscheidungen des Referees respektieren und schlichtweg unsere Arbeit verrichten. Wenn wir unsere Angriffsvariationen erfolgreich anwenden können, sollte es keine Probleme geben. Trotzdem wird es ein sehr schwieriges Match. Man erwartet ein Schützenfest von uns. Es geht aber vorerst um die drei Punkte und die Spieldisziplin. Unser Gegner stellt auf eine geduldige Art und Weise das Zentrum. Das ist nun mal die Spielweise von ihnen. Wenn es uns gelingen sollte gegen Lettland, Gibraltar und Montenegro drei Punkte einzufahren, dann wird uns wohl auch jeweils ein Punkt gegen unsere direkten Gegner reichen.“
Ozan Tufan möchte in die Premier League
Günes zur Seite stand in der obligatorischen Pressekonferenz Ozan Tufan, der Matchwinner des Norwegen-Spiels. Der 26-jährige Mittelfeldspieler nahm hierbei Stellung zu den Transfergerüchten um seine Person: „Wir fangen erst neu an. Vor uns liegt erst einmal die EURO 2021, die für uns von großer Bedeutung ist. Wie jeder Fußballer auch träume ich von einer Karriere im Ausland. Ich möchte mich beweisen und mein Land würdevoll vertreten. Insbesondere würde ich mich gerne in der Premier League sehen und ich hoffe, dass dies in Kürze geschieht.“ Auch seine aktuelle Rolle im Dress der Rot-Weißen kommentierte der frühere Bursaspor-Spieler: „Ich fühle mich auf meiner aktuellen Position sehr wohl. Ich versuche mich immer mehr an das beidseitige Spiel zu gewöhnen. Trotz einiger Defizite denke ich, dass mir dies soweit gut gelingt. Für mich ist es aber kein Problem auch auf anderen Positionen zu spielen. Von Zeit zu Zeit gibt es im Klub oder in der Nationalmannschaft Probleme. Somit konnte ich mich auch schon als Innen-, Rechts- und Linksverteidiger beweisen.“
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Ein Kommentar
Oi, mit der Nachnominierung von Enis Destan hätte ich jetzt echt nicht gerechnet, richtig cool!
Hatte beim letzten Artikel zur U21 hier schon gesagt, dass wir alle den Enis im Auge behalten sollten.
Ich hoffe echt, dass wir es schaffen das Spiel frühzeitig zu entscheiden und Enis zu seinem A Milli Debüt kommt.
Kann es sein, dass Ozan Tufan so absolut gar keinen Bock auf Fenerbahce hat?
Im Bursa Trikot spielt er stark.
Im Alanyaspor Trikot spielt er stark.
Im Milli Trikot spielt er stark.
Sobald er Sarı-Lacivert anhat, scheint er nicht wirklich lust zuhaben.
Schon damals, kurz vor seinem Transfer zu Fener hatte Ozan Senol Günes und Fikret Orman auf einer Award Show aufgelauert, ist den beiden vor laufenden Kameras um den Hals gefallen und hat die beiden angebettelt zu Beşiktaş zu wechseln.
Jetzt sagt er bei der Presse Konferenz buchstäblich „Ali Koç, verkauf mich doch endlich!“
Ich denke mal sowohl finanziell, als auch sportlich wird sich der Ozan Tufan Transfer in die PL für Fenerbahce lohnen.