Nach der 2:4-Niederlage gegen Japan (zum Spielbericht) äußerte sich Türkei Trainer Stefan Kuntz zum Spielverlauf und Ausgang: „Das heutige Spiel bot uns definitiv einige sehr wichtige Erkenntnisse. Wir hatten gesagt, dass wir den Ball sehr schnell verlieren können, da Japan eine gute Mannschaft im Umschaltspiel ist. Trotzdem haben wir diese Fehler gemacht, und so haben wir diese Tore kassiert, dazu kamen individuelle Fehler. Wir haben gesehen, dass einige der Spieler körperlich nicht mit der japanischen Nationalmannschaft mithalten können. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass wir dieses Spiel gespielt haben. Wir sind nach der Halbzeit sehr gut aus der Kabine gekommen, die Mannschaft hat gezeigt, dass wir dieses Spiel gewinnen können, dass wir es noch drehen können. Nach dem 3:2 hatte unsere Mannschaft Positionen, in denen wir ein Tor hätten erzielen können. Ich bin enttäuscht, aber in gewisser Weise auch glücklich, denn ich denke, dass all die Dinge, die wir in diesem Spiel gesehen haben, uns viel besser auf das Spiel gegen Kroatien vorbereiten werden. Japan hat sehr gut gespielt, sie haben sehr schnelle Spieler. Sie haben ein sehr diszipliniertes Spiel gezeigt.“
Bertug Yildirim der Gewinner der Länderspielphase
Zu Youngster Bertug Yildiri, der auch im zweiten Länderspiel traf, sagte Kuntz indes Folgendes: „Bertug hat in diesen beiden Spielen mehr Zeit gespielt, als wir erwartet hatten. Ich kann sagen, dass er der Gewinner dieser Länderspielperiode ist“, erklärte der 60-jährige Deutsche und fügte hinzu: „Wenn jemand etwas Positives über den Trainer sagen will, dann, dass er weiß, wann und in welchen Spielen er junge Spieler einsetzen muss. Wir hatten eine ähnliche Situation mit Arda (Güler), wir haben ihn zum richtigen Zeitpunkt eingesetzt und das hat sich sehr gut ausgezahlt. Gleichzeitig tut es mir leid. Wenn die erste Halbzeit ein wenig anders verlaufen wäre, hätten wir Kazimcan (Karatas) auf jeden Fall eine Chance gegeben zu spielen. Die Wechsel, die wir am Ende der ersten Halbzeit vorgenommen haben, waren unbedingt notwendig, deshalb konnte ich ihm keine Chance geben zu spielen. Leider können wir die Nationalspieler nicht körperlich unterstützen. Das entwickeln sie in ihren Vereinen. Wir machen Analysen mit ihnen, wir geben ihnen Ratschläge. Ich habe einige Spieler gesehen, die offensichtlich nicht viel Wert darauf legen, aber ich habe auch einige Spieler gesehen, die daran arbeiten und großen Wert darauf legen.“
Kuntz fordert mehr Engagement und Entwicklung der Spieler
Kunzt weiter: „Natürlich werden meine Spieler vom heutigen Spiel bis zum Spiel gegen Kroatien viele Wettbewerbe bestreiten. Einige von ihnen haben in ihren Teams nicht genug Zeit bekommen. Deshalb konnten sie das Tempo im Spiel nicht mitgehen. Wenn wir als Nationalmannschaft etwas erreichen wollen, sollten alle, auch die Spieler, ihr Bestes geben, um sich und das Spiel zu verbessern. Einige Spieler sind im Spiel gegen Armenien mehr als zwölf Kilometer gelaufen, aber das ist nun einmal die Norm. Natürlich war es heute heiß, wir haben gesehen, dass einige Spieler nicht die taktischen Läufe gemacht haben, die wir erwartet haben. Seit dem Trainingslager im Juni letzten Jahres, als wir dort vier Spiele gewonnen haben, hat niemand den Trainer verteidigt, er wurde immer wieder infrage gestellt. Aber ich kann definitiv sagen, dass dies nicht das Problem ist. Wir haben bisher 20 Spiele bestritten und fünf davon verloren, aber das waren alles Mannschaften, die in der Rangliste über uns stehen. Wir müssen an anderen Dingen arbeiten.“
Nationaltrainer fordert mehr Einsatz
Die Pressekonferenz schloss der türkische Nationalcoach mit folgenden Worten: „Mein Verantwortungsbereich sind definitiv die Spieler, ich kann einiges von meinen Spielern erwarten. Aber meine Spieler müssen sich auch auf das Niveau bringen, um im Nationaltrikot 100 Prozent zu geben. Ich war Nationalspieler und habe in Deutschland gespielt, wenn ich also als deutscher Trainer an der Seitenlinie an der Spitze der türkischen Nationalmannschaft stehe, bin ich dort, weil ich diese Spiele gewinnen will. Zusammen mit meinem gesamten Trainerstab machen wir eine Menge Anstrengungen und Analysen. Denn unser einziges Ziel ist es, die türkische Nationalmannschaft zu verbessern. Und darauf sind wir stolz. Was mich am meisten schmerzt, ist, wenn die Spieler nicht bereit sind, hundert Prozent für sich selbst zu geben. Antworten gibt man in der Mitte des Spielfeldes, nicht in Interviews.“
Ein Kommentar
Also ich muss sagen was Kuntz über die Spieler sagt schockiert mich weil ich genau den Eindruck auch habe von den Spielern, man arbeitet nicht an sich und ist körperlich oft in einem schlechten Zustand und ist konditionell dem Gegner oft unterlegen. Das die Jungs aber nicht an sich arbeiten zeigt auch die Einstellung der Spieler zum Fusball…..
Es war vor Kuntz so und es wird auch noch so sein wenn Kuntz weg ist