Für Besiktas-Trainer Sergen Yalcin ist es an der Zeit, den Corona-Lockdown unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen hinter sich zu bringen und den Regelbetrieb aufzunehmen. Im Interview mit der türkischen Tageszeitung „Hürriyet“ nahm die BJK-Vereinsikone kein Blatt vor den Mund und äußerte sich zu diversen Themen rund um den 15-maligen Meister aus Istanbul. Sergen Yalcin über…
… seine bevorzugten Spielertypen
„Seitdem ich bei Besiktas das Zepter in die Hand genommen habe, versuche ich den Spielern zu erklären, wie dieser Verein spielen muss. Der Klub hat einen bestimmten Charakter und diesen müssen wir auf dem Platz zeigen. Gerade deshalb gefallen mir Systemspieler und keine individuellen Fußballer. Wenn irgendein Spieler nicht in mein System passt, müssen sich die Wege trennen. Ich richte mich nicht nach Namen, sondern nach Leistungen. Leute, die uns zuschauen, müssen selbst nach verlorenen Spielen ‚genau so spielt Besiktas‘ sagen.“
… seine Bemühungen den Fans ein spielfreudiges Besiktas zu präsentieren
„Bei der Personalplanung erstellen wir umfangreiche Analysen. Unsere Fans dürfen in den Begegnungen nicht gähnen, geschweige denn einschlafen. Mein allergrößtes Ziel ist es, dafür zu sorgen, dass alle Fußballfans anstelle der englischen, deutschen oder spanischen Liga Besiktas zuschauen. In meinen vorigen Stationen haben die Teams nach einer gewissen Zeit immer ansehnlichen Fußball gespielt.“
… sein (nichtexistierendes) soziales Leben
„Wie jeder bereits weiß, habe ich in meiner Fußballerlaufbahn mit Besiktas große Erfolge gefeiert. Dementsprechend möchte ich auch als Trainer ähnliche Titel gewinnen. Mein Fokus richtet sich nur auf diesen Verein. Somit habe ich kein soziales Leben und verbringe meistens den ganzen Tag auf dem Trainingsgelände.“
… sein Verhältnis zu Starspielern
„Ich bin kein Feind von Stars. Allerdings muss ein großer Spieler für das Team einen Mehrwert generieren, meine Forderungen umsetzen und zufriedenstellende Leistungen abliefern. Bis heute haben hunderte von namhaften Fußballern in der Türkei gespielt. Nichtsdestotrotz ist die Zahl derer, die sich tatsächlich beweisen konnten, relativ gering. So haben viele nichts Nennenswertes geleistet und sich eine goldene Nase verdient.“
… den Abgang von Loris Karius
„Karius hat uns verlassen. Jedoch trauern wir diesem Abgang nicht hinterher. Ich habe keine Zweifel daran, dass Utku und Ersin ihn ersetzen können. Schließlich glaubt mein Trainerstab an diese jungen Spieler und wird ihnen die Chance geben. Ein Fußballer muss eifrig sein. Leider ließ Karius in diesen Punkten zu wünschen übrig.“
… die Zukunft von Gökhan Gönül und Caner Erkin
„Für die nächste Saison sind unsere Planungen noch nicht fix. Demnach gibt es Spieler, die bleiben und gehen werden. Beispielsweise laufen die Verträge von Gökhan und Caner aus. Mich erreichen viele Fragen, was diese beiden betrifft. Beide Fußballer sind erfolgreich. Deshalb würde ich sie ungern abgeben wollen.“
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