Da sich viele Süper Lig-Klubs in Europa auf die neue Saison vorbereiten, sah es Nationaltrainer Senol Günes als eine Gelegenheit, allen auf einem Streich einen Besuch abzustatten. Zuerst ging es am vergangenen Wochenende zur Partie von Atiker Konyaspor zwischen FC Twente Enschede, welches im niederländischen Fleringen stattfand. Von da aus ging es nach Lisse, wo Demir Grup Sivasspor gegen den letztjährigen UEFA Champions League-Halbfinalisten Ajax Amsterdam testete. Danach reiste der 67-jährige Übungsleister nach München um den Audi Cup und Fenerbahce vor Ort zu begutachten. Bei allen Stationen kam der Coach der türkischen Auswahl mit den Vereinsvorsitzenden, dem Trainerstab und den Spielern zusammen, um sich ein Bild von den Vorbereitungen und den Entwicklungen der Spieler zu machen.
Senol Günes: „Versuchen mit jedem zusammen zu kommen!“
Doch das waren nur die Stationen, die im Vorfeld bekannt gegeben wurden. Am gestrigen Freitagabend besuchte Günes seinen Ex-Klub Besiktas im österreichischen Grödig bei Salzburg. Hierbei verfolgte er das Spiel seiner alten Schützlinge gegen den italienischen Vertreter Udinese Calcio. Der in Trabzon geborene Sportsmann beantwortet im Anschluss auch die Fragen der Reporter: „Abdullah Avci ist ein Trainer, mit dem ich zu seiner Spielerzeiten schon gemeinsam gearbeitet habe. Die Klubs sind sehr wichtig für uns. Bei Besiktas habe ich vier Jahre verbracht, die von besonderem Charakter waren. Ich konnte auf meiner Reise ein Bild von den Spielern und den Trainer machen. Wir versuchen mit jedem Klub zusammen zu kommen. Auf der Europa-Reise habe ich bisher Sivasspor, Konyaspor, Fenerbahce und Aytemiz Alanyaspor gesehen. Außerdem habe ich die Spiele von FC Schalke 04, Rapid Wien und Austria Wien vor Ort verfolgt. Des Weiteren haben wir uns die Unterkünfte angesehen, die wir bei eine Teilnahme an der EURO 2020 in Betracht ziehen würden. Auch unser EM-Hauptquartier war ein Ziel unserer Tour.“
Günes, welcher vom Beruf eigentlich gelernter Lehrer ist, fügte hinzu: „Wir haben eine neue Spielergruppe und es werden auch noch neue Spieler hinzustoßen. Beispielsweise ist Suat Serdar ein Kandidat. Ich habe mir außerdem die Partien vom FC Schalke 04 gegen Alanyaspor und FC Villareal angeschaut. Neben Serdar gibt es auch noch weitere Namen, wie Münir Levent Mercan, Görkem Can und Ahmed Kutucu. Bei Schalke gibt es mögliche Kandidaten für die Nationalmannschaft. Fast ein Viertel der Mannschaft besteht aus Türken. Das ist ein Indiz dafür, dass türkische Spieler es bis nach ganz oben schaffen können. Das einzige Problem ist, dass sie in Deutschland ausgebildet werden.“