Nach 59 Jahren hat es ein Fußballer von VavaCars Fatih Karagümrük wieder in die türkische Nationalmannschaft geschafft. Caner Erkin, dessen Berufung für viele ohnehin schon eine Überraschung war, ist bei seinem neuen Arbeitgeber somit nach nur wenigen Wochen in die Geschichtsbücher eingegangen. Der Ex-Fenerbahce-Profi löste Aydin Yelken ab, der für das Länderspiel gegen Israel am 16. Mai 1962 in den Kader berufen wurde. Erkin hatte es trotz der Nominierung für die WM-Qualifikationsspiele im Frühjahr nicht in den endgültigen EURO 2020-Kader der Türkei geschafft. „Ich habe viele Jahre das Nationaltrikot getragen und war sehr glücklich darüber. Natürlich wäre ich gerne bei der EM dabei gewesen, aber es war eben nicht möglich. Nun bin ich wieder bereit, alles zu geben, was ich kann“, so der am Montag 33 Jahre alt gewordene Profi, der mit der Amtsübernahme durch Stefan Kuntz wieder ein Teil der türkischen Auswahl ist.
Erkin: „Haben die Qualität Norwegen zu schlagen“
Am heutigen Dienstag kam der Linksverteidiger im Trainingscamp der Halbmondkicker vor der Abendeinheit ins Gespräch mit den Medienvertretern und gab sofort die Marschroute vor: „In der Nationalmannschaft gab es niemals Probleme, wir sind alle miteinander befreundet. Wir müssen uns voll und ganz auf das Spiel gegen Norwegen konzentrieren, ohne an das andere Spiel zu denken. Wir haben die Qualität Norwegen zu schlagen. Ich glaube von ganzem Herzen daran, dass wir sie schlagen werden. Unser Trainer versucht uns zu erklären, welche Spielphilosophie er verfolgt. Ich sollte jetzt nicht sagen, was und wie wir spielen werden. Wenn wir den Vorgaben unseres Trainers nachkommen, sollten wir keine Probleme gegen Norwegen bekommen.“
Erkin mit Seitenhieb Richtung Ex-Trainer Günes
Auf die Frage, ob er einen Vergleich zwischen Ex-Coach Senol Günes und dem neuen Cheftrainer Kuntz machen könnte, entgegnete der frühere Inter Mailand-Kicker mit den Worten: „Sowohl Senol Günes als auch Stefan Kuntz sind sehr bedeutende Übungsleiter. Jeder Trainer versucht sein Bestes zu geben, daran sollte es keine Zweifel geben. Unterschiede kann es im Fußball nur an der Taktikformation beziehungsweise dem Spielsystem geben. Zudem könnte er sich vielleicht für andere Spieler entscheiden.“ Am Ende konnte er sich einen kleinen Seitenhieb gegen seinen alten Coach aus gemeinsamen Besiktas- und Nationalmannschaftszeiten jedoch nicht verkneifen: „In der Türkei gibt es qualitativ sehr gute Spieler. Sie verdienen es hier zu sein. Wenn hier die Spieler spielen, die auch in ihren eigenen Teams die besten Spieler sind, dann gibt es auch keine Probleme.“
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