Mit dem 2:1-Sieg in Montenegro hat die Türkei ihr Minimal-Ziel in der WM-Qualifikation erreicht. Zwei Duelle warten auf die Türken in den Playoffs, will man das Ticket für die Weltmeisterschaft in Katar 2022 noch lösen. Für Stefan Kuntz ist der Einstand auf der Trainerbank der Türkei weitestgehend gelungen. Drei Siege und ein Remis stehen für die „Milli Takim“ unter der Leitung des Deutschen zu Buche. GazeteFutbol blickt auf die individuellen Leistungen der türkischen Akteure in Podgorica. Die Einzelkritik!
Ugurcan Cakir: Beim Gegentor machtlos, war der Trabzonspor-Keeper insbesondere bei zwei Großchancen der Hausherren zur Stelle. Insgesamt mit einem ordentlichen Auftritt, obwohl er bei der Spieleröffnung und bei hohen Bällen nicht immer den sichersten Eindruck machte. Note: 3,0
Zeki Celik: In die Offensive hat sich Celik an diesem Abend kaum eingeschaltet. Und in der Defensive erwies sich der Lille-Abwehrspieler als Unsicherheitsfaktor. Ließ sich vor allem im ersten Durchgang einige Male überrennen. Stabilisierte sich dann nach dem Seitenwechsel. Warum er im türkischen Nationaldress so schwächelt, bleibt ein großes Geheimnis. Note: 4,5
Merih Demiral: Hatte einen nervösen Beginn, als er einmal mehr Schwächen in der Spieleröffnung offenbarte. Steigerte sich aber mit zunehmender Spieldauer und präsentierte sich gewohnt zweikampf- und einsatzfreudig. Man merkte, dass ihm der souveräne Söyüncü großen Rückhalt in der Abwehr gab. Note: 3,0
Caglar Söyüncü: Gegen Montenegro der beste Mann auf dem Platz. Dirigierte die Abwehr, schmiss sich in jeden Zweikampf und wirkte zu jeder Zeit souverän und klar im Kopf. Kratzte zudem eine Großchance der Montenegriner in der zweiten Halbzeit von der Linie und hätte vorne sogar selbst treffen können. Note: 1,0
Caner Erkin: Viel Licht und Schatten für Erkin, der zwar viele Ballkontakte hatte und regelmäßig ins Offensivspiel eingebunden war, dafür aber mit seinen zum Teil unpräzisen Zuspielen/Flanken auffiel. Die altbewährte Krankheit des Linksverteidigers. Im Vergleich zu den Partien zuvor dennoch leicht verbessert. Note: 4,0
Berat Özdemir: Positionierte sich direkt vor den beiden Innenverteidigern Söyüncü und Demiral, um die Konter der Gastgeber abzufangen. Das gelang dem Mittelfeldmann aber nur bedingt. Hatte wenig Bindung zum Spiel und wirkte von Zeit zu Zeit etwas „verloren“ auf seiner Position. Musste zur Pause dann raus. Note: 4,0
Abdülkadir Ömür: Seine beste Szene war der tolle Assist für Kerem Aktürkoglu. Ansonsten feierte der Trabzonspor-Akteur ein durchwachsenes Comeback, da er ebenfalls wenig ins Spiel eingebunden war. Seine Aktionen hatten dennoch größtenteils Hand und Fuß. Note: 3,5
Hakan Calhanoglu: Steuerte den Assist für Kökcü zum 2:1 bei und war auch darüber hinaus der Taktgeber im Türkei-Mittelfeld. Hatte sehr viele Ballkontakte und regulierte dadurch das Tempo im Spiel der Türken. Ein guter Abschluss, mehrere gute Zuspiele in die Spitze und der Ruhepol im zweiten Durchgang. Note: 2,0
Kerem Aktürkoglu: Auch gegen Montenegro mit einem Treffer erfolgreich. Aktürkoglu präsentiert sich im Dress der Türkei weiterhin in Topform und ist aus der ersten Elf aktuell nicht wegzudenken. Allerdings muss der Youngster noch lernen, seine Kräfte aufzuteilen. Nach seinem laufintensiven Spiel in der ersten Halbzeit war bei ihm die Luft nach dem Seitenwechsel komplett raus. Note: 3,0
Halil Dervisoglu: Schwacher Auftritt vom Hoffnungsträger der Türken, der sich in vielen Zweikämpfen aufrieb, weite Wege machte und Einsatzbereitschaft zeigte. Die Aufgabe von Dervisoglu ist es jedoch allen voran, für Torgefahr zu sorgen. Das hat der Galatasaray-Stürmer gegen Montenegro nicht geschafft. Note: 4,5
Burak Yilmaz: Kapitän Yilmaz war am Dienstagabend der schwächste Türke auf dem Platz. In Erinnerung blieben vor allem sein Ballverlust, der zum 0:1 führte sowie seine schwachen Abschlüsse vor dem gegnerischen Tor. Vertändelte zudem viele Angriffe, da er ungewohnte technische Mängel offenbarte. In dieser Verfassung keine Verstärkung für das Team. Note: 5,0
Berkan Kutlu: Kam nach 79 Minuten für Ömür. Auf Grund der zu kurzen Spielzeit keine Bewertung möglich. Note: –
Orkun Kökcü: Die Einwechslungen von Kuntz tragen Früchte. So auch gegen Montenegro. Kökcü kam direkt nach der Pause für Özdemir und sorgte ab und an für mehr Zielstrebigkeit in der Offensive. Wichtiger war, dass Kökcü mit dafür sorgte, dass die Türken deutlich ballsicherer wurden und Montenegro in der zweiten Halbzeit nicht mehr ins Spiel kommen ließen. Sein Treffer zum 2:1 war absolut sehenswert. Note: 2,5
Kaan Ayhan: Wurde in der Nachspielzeit für Zeki Celik eingewechselt. Daher keine Bewertung möglich. Note: –
Baris Alper Yilmaz: Kam nach 79 Minuten für Aktürkoglu. Auf Grund der zu kurzen Spielzeit keine Bewertung möglich. Note: –
Kenan Karaman: Wurde in der 69. Minute für Dervisoglu eingewechselt. Konnte sich nicht mehr in Szene setzen und spielte lediglich ein paar Alibi-Pässe. Half immerhin mit das Ergebnis zu verwalten. Note: 4,0
Ein Kommentar
Ich hätte gerne Ridvan Yilmaz spielen gesehen. Unsere größte Baustelle ist momentan die Offensive. Vor allem Burak Yilmaz bleibt hinter meinen Erwartungen.