Beim 15-maligen türkischen Meister Besiktas gehen die Instagam-Livestreamings während der spielfreien Zeit und häuslichen Quarantäne im Zuge der Corona-Auszeit der Süper Lig weiter. Auch „BJK-Stürmerjurist“ Umut Nayir (studiert neben dem Fußball Rechtswissenschaften, Anm. d. Red.) nahm an so einer Liveschaltung teil und erinnerte sich dabei unter anderem an seinen wichtigen 1:0-Siegtreffer im Istanbul-Derby gegen den Stadtrivalen Galatasaray: „Das Tor gegen Galatasaray war etwas Besonderes für mich. Es war aus vereinsgeschichtlicher Hinsicht kein entscheidender Treffer, aber für meine eigene Historie von großer Bedeutung“, so der 26-Jährige einleitend.
„Ein großartiges Gefühl“
Den Spielverlauf schilderte der gebürtig aus Kayseri stammende Offensivmann wie folgt: „Ich stand erstmals in der Startelf und es war zugleich mein erstes Derby. Es war wichtig, diese Aufgabe gut zu bewältigen ohne in Verlegenheit zu geraten. Wir durchliefen gerade eine schwere Phase. Im Teamgespräch erfuhr ich, dass ich spielen werde. Die Gefühle nach dem Sieg in Worte zu fassen, ist sehr schwer. Ich kann es kaum beschreiben. Ich kann die Dinge, die ich erlebt habe, nicht ausdrücken. Es ist so ein glücklicher Umstand für mich, dies erlebt zu haben. Es war ein großartiges Gefühl vor den Fans des Klubs, der mir am Herzen liegt, ein Derby zu gewinnen.“
Entscheidender Tipp von Mitspieler und Vorlagengeber Erkin
Vor dem entscheidenden Treffer habe Mitspieler Caner Erkin den 1.91 Meter großen Angreifer den entscheidenden Tipp für seinen Laufweg gegeben: „Er hatte vor dem Tor einige Flanken an den kurzen Pfosten geschlagen, die aber alle beim Gegner landeten. Wenige Minuten vor dem Tor rief er mich zu sich und sagte: ‚ich trete die Hereingaben an den ersten Pfosten, lauf nirgendwo anders hin‘. Dann schlug er die Flanke dorthin. Dank Caner Abi habe ich die meisten Treffer erzielt. Ich hatte das gebraucht“, zeigte sich Nayir bei seinem Mannschaftskameraden erkenntlich.
Nayir unterstützt Organisationen während COVID-19-Krise und ruft zur Solidarität auf
Des Weiteren verriet der Torjäger, dass er Besiktas schon seit seiner Kindheit unterstütze: „Als ich klein war, war ich Anhänger von Besiktas. Der beste Besiktasli ist der, der auf dem Feld das beste macht. Und ich wollte zeigen, dass ich ein Besiktasli bin. Ich bemühe mich, auch außerhalb des Spielfeldes die ethischen Werte des Vereins bestmöglich zu repräsentieren. Ich möchte mich stetig weiterentwickeln.“
Die Ligaunterbrechung beeinflusse natürlich auch den Stürmer negativ. Während er versuche größtmögliches soziales Engagement zu zeigen und zahlreiche Organisationen unterstütze, käme sein Jurastudium aktuell aufgrund der Aussetzung vieler Prüfungen zwangsläufig etwas zum erliegen. Aber derlei Probleme habe derzeit das gesamte Land zu bewältigen: „Es gibt Menschen, die zuhause bleiben müssen und nicht arbeiten können. Wir haben versucht, zu helfen, wo wir können. Und das werden wir auch weiterhin tun. Wir müssen als Nation wieder auf die Beine kommen und wir müssen unseren Beitrag dazu leisten.“
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