Am gestrigen Mittwochnachmittag stand Besiktas-Präsident Ahmet Nur Cebi in einer Pressekonferenz den Medien Rede und Antwort. Hierbei antwortete der 63-jährige Geschäftsmann auf alle Fragen der Journalisten sehr offen und ehrlich. Gleich zu Beginn stärkte er erst einmal seinem Neu-Coach Valerien Ismael mit Hinblick auf die neue Saison den Rücken und ließ grassierende Gerüchte verblassen: „Ich bin entschlossen, hinter Valerien Ismael zu stehen. Ich stand hinter Sergen Yalcin und Önder Karaveli, aber sie wollten beide gehen. Seitdem ich hier bin, habe ich keinen Trainer entlassen, auch nicht Abdullah Avci. Wir haben uns nur von denen getrennt, die gehen wollten. Ismael hat noch nie ein Spiel unserer U19-Mannschaft verpasst. Deshalb setze ich große Hoffnungen in ihn. Er ist immer an unseren jungen Spielern interessiert. Solange Ismael nicht gehen will, werde ich ihm zur Seite stehen.“
Cebi mit TFF-Ansage: „Tretet zurück!“
Direkt im Anschluss richtete Cebi seine Worte an den türkischen Fußballverband, den er ohne zu zögern in die Zange nahm und auch noch eine Forderung stellte: „Die Schiedsrichter selbst sind das Problem. Die geforderten Operationen wurden gemacht, aber leider unvollständig. Ich habe allerdings niemandem eine Liste gegeben. Ich wollte lediglich, dass alle ehemaligen Referees gehen und durch die Jüngeren ersetzt werden. Gerne wiederhole ich diese Forderung für die neue Saison. Die Probleme sind immer noch nicht behoben, weil die Aktion unvollständig war. Alle Unparteiischen müssen ersetzt werden. Ich rufe alle Institutionen des TFF auf, zurückzutreten. Ihr seid alle parteiisch. Das Spiel gegen Trabzonspor hätte wiederholt werden müssen. Sie sagten, die Entscheidung habe keinen Einfluss auf das Ergebnis. Ich hoffe, dass das Schiedsgericht, das diese Entscheidung getroffen hat, in der neuen Saison nicht mehr im Amt ist.“
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Präsident mit Krypto-Bedenken
Auf die Frage, wieso Besiktas bis heute noch keinen Vertrag bezüglich Kryptowährungen abgeschlossen hat, sprach das Vereinsoberhaupt seine Bedenken aus, die allerdings im Hinblick auf die Zukunft auch Vorteile mit sich gebracht hätten: „Warum haben wir uns nicht mit der Coin-Sache beschäftigt? Ich glaube nicht, dass andere Klubs in dieser Angelegenheit die Einnahmen haben, die sie vorgeben zu haben. Ihnen fehlt es an Informationen. Ich habe diese Angelegenheit an mein Team delegiert, und ich habe entschieden, dass wir in der Endphase noch daran arbeiten. Da ich gesehen habe, dass der Besiktas-Fan ein Opfer sein könnte, werde ich sehr gründlich vorgehen. Und aufgrund des längeren Wartens bekommen wir auch höhere Angebote als jeder andere Verein. Zuerst kommt aber der Besiktas-Fan.“
„Werden den Fan-Token am besten umsetzen“
Cebi versicherte im weiteren Verlauf, dass man die Implementierung von Kryptowährungen als Verein am besten hinbekommen wird: „Niemand kann mir vorwerfen, dass ich in einer Situation, die meinem Vereinsumfeld schaden könnte, Vorsichtsmaßnahmen treffe. Meine Aufgabe ist es, die Interessen dieses Vereins zu wahren. Sie kommen zu mir mit einem Kapital in Höhe von 50.000 TL. Wie kann ich das bitte akzeptieren? Ich möchte nicht sehen, dass ein Anhänger sein Auto und sein Haus verkauft, einen Fan-Token kauft und mit dem ganzen Geld in der Tasche auf die Nase fällt. Wir hätten höchstens 20–30 Millionen US-Dollar machen können. Aber vielleicht sollte man sich ernsthaft die Frage stellen, wieso ich es bisher nicht akzeptiert habe, obwohl wir in so großen Schwierigkeiten stecken. Besiktas wird diese Fan-Token-Geschichte besser umsetzen als jeder andere.“
„Pjanic-Transfer nicht bereut“ – Was passiert mit Hutchinson, Vida, Tosun und Bingöl?
Zuletzt äußerte sich der Präsident auch zu den Zu- und Abgängen für die neue Saison: „Ich bereue den Transfer von Miralem Pjanic keineswegs. Er ist eine große Marke und war innerhalb des Teams wie ein großer Bruder für die Spieler. Allerdings hat er nicht die erhofften Leistungen gezeigt. Tayfur Bingöl hat betont, dass er gerne für Besiktas spielen möchte. Jedoch ist er bereits 28 Jahre alt und dementsprechend für unsere Planungen etwas zu alt. Ich bedanke mich für seine ehrlichen Worte. Aber wir werden sehen, ob wir diese Personalie auf die Tagesordnung nehmen. Cenk Tosun ist ein Sohn unseres Klubs. Ich habe mit ihm gesprochen, allerdings liegen Welten zwischen den Gehaltsvorstellungen. Ob ich ihn möchte? Natürlich, aber unter unseren Voraussetzungen. Mit Atiba Hutchinson will ich unbedingt weitermachen. Er ist sehr wertvoll für uns. Wenn uns die Ausländerregelung nicht im Weg stehen sollte, dann möchten wir ihn hier behalten. Dasselbe kann ich aber nicht bezüglich Domagoj Vida sagen. Seine Forderungen sind schwer umsetzbar. Es klopfen viele Klubs wegen Ersin Destanoglu, Ridvan Yilmaz und Serdar Saatci an. Eines kann ich schon mal vorab sagen: Solange die Summen nicht unseren Vorstellungen entsprechen, wird keiner unserer Jungs diesen Klub verlassen.“