Am fünften Spieltag der Süper Lig ging es für Fraport-TAV Antalyaspor gegen Angstgegner Besiktas. Gegen keine andere Mannschaft hat das Team von der Mittelmeerküste öfter verloren (34 Mal) und mehr Gegentore kassiert (110 Tore). Dabei sah es nach 45 Minuten mit einer 2:0-Führung für die Gastgeber ganz gut aus. „Wir hatten die Kontrolle über den Ball und dank der Treffer eine komfortable Führung zur Halbzeit“, bestätigte Ersun Yanal. Doch Antalyaspor erlebte nach 2008 ein Deja-Vu, denn Besiktas drehte zum ersten Mal nach dem besagten Jahr einen Zwei-Tore-Rückstand – erneut gegen das Mittelmeerteam. Sergen Yalcin bewertet die drei Punkte nach einem gedrehten Spiel als „schönen und besonderen Sieg“, während Yanal „viele Lehren“ aus der Niederlage ziehen möchte.
Yanal stellt sich Rücktrittsforderungen
Im Anschluss an die Partie bewertete der 59-Jährige die Niederlage als lehrreich und stellte sich den Rücktrittsforderungen der Fans. „Im ersten Durchgang hatten wir die Kontrolle über das Geschehen und haben uns mit zwei Treffern belohnt. Kurz vor der Pause haben wir noch das dritte Tor auf dem Fuß gehabt. Das Gegentor gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit hat eine Panik ausgelöst, die wir hätten richtig managen müssen. In dieser Phase kamen wir erneut zu Torchancen. Wenn du gegen solche Gegner die Chancen nicht verwertest, wirst du bestraft. Wir haben eine Mannschaft mit hochkarätigen Spielern. Wir werden die richtigen Lehren aus dieser Niederlage ziehen. Allerdings bin ich enttäuscht, dass wir unsere positive Leistung nicht im Ergebnis widerspiegeln konnten. Ich übernehme die volle Verantwortung für die Niederlage, doch einen Rücktritt bespricht man nicht mit den Fans, sondern mit dem Vorstand. Fans freuen sich, wenn Siege eingefahren werden und sind bei Niederlagen erbost. Das Thema Rücktritt werde ich nicht hier besprechen.“
„Siege nach Rückständen sind schön“
Yalcin erklärte zwar, dass in dieser Konstellation das Ergebnis für ihn zweitrangig war, doch ein Sieg nach Rückstand sei dennoch etwas besonderes. „Die Begegnung verlief aus unserer Sicht im reinsten Chaos. In einem ersatzgeschwächten Kader haben sich zwei Spieler verletzt, für die es keinen Ersatz mehr gab. Wir hatten nicht viel Zeit zum Überlegen und haben versucht mit spontanen Entscheidungen das Beste zu erreichen. In dieser Konstellation hätte ich eine Niederlage nicht negativ bewertet, das Ergebnis war für mich mittlerweile zweitrangig. Trotz ständigen Ein- und Auswechslungen, Positionswechsel und Formationsänderungen haben wir das Spiel drehen können. Dafür gratuliere ich meinen Spielern. Ein Sieg nach einem Rückstand ist immer etwas Schönes. Die Mannschaft hat bewiesen, dass sie über diese Qualitäten verfügt und auch in solch ungewohnt schwierigen Situationen eine Reaktion zeigen kann. Ein großes Lob dafür.“