Vor dem finalen EM-Qualifikationsspiel am morgigen Dienstagabend in Cardiff gegen Wales äußerte sich der türkische Nationaltrainer Vincenzo Montella zum wichtigen Spiel um den Gruppensieg: „Wir sind mit der besten Vorbereitung hierhergekommen und als Gruppenerster angereist. Wir wollen als Gruppensieger zurückkehren. Unser Gegner ist eine Mannschaft, die zu Hause gut spielt. Wir sind auf alles vorbereitet. In unserer Geschichte ist es uns noch nicht gelungen, als Gruppensieger eine Qualifikationsphase zu beenden. Wir wollen zum ersten Mal Gruppenerster werden. Im Fußball ist nichts sicher. Vielleicht spielt Kroatien gegen Armenien unentschieden, aber wir sind auf unser Spiel fokussiert. Wir sind hierhergekommen, um zu gewinnen.“
„Wir können je nach den Eigenschaften des Gegners eine Elf aufstellen“
Der 49-jährige Italiener deutete an, dass es erneut Veränderungen in der Startelf geben könnte: „Wir haben 29 Spieler in den Kader berufen. Es gab einige Verletzungen, aber jeder Spieler, der zum Team gehört, ist in der Lage, in der Startelf zu spielen. Der Kader kann sich von Spiel zu Spiel ändern. Wir können eine Elf aufstellen, die sich nach den Eigenschaften des Gegners richtet. Ich hatte die Gelegenheit, zwei Jahre lang in der Türkei zu arbeiten. Ich lernte die Spieler kennen und konnte ihre Leistungen beurteilen. Daher wollte ich Trainer der Nationalmannschaft werden, weil ich an diese Spieler glaube.“
„Wenn ich eine Auswahl treffe, schaue ich sowohl auf die Gegenwart als auch auf die Zukunft“
„Kenan Yildiz hat ein großes Potenzial. Von nun an muss er sich an eine andere Karriere gewöhnen und mit diesem Erfolg umgehen. Jeder wird andere Erwartungen haben. Er ist ein Fußballer, der mich mit seinen Leistungen glücklich macht. Wenn ich eine Kaderauswahl treffe, schaue ich sowohl auf die Gegenwart als auch auf die Zukunft. Altay und Ridvan bekommen derzeit keine Spielzeit in der Mannschaft, aber ich bin sicher, dass sie mit der Zeit Spielzeit bekommen werden.“
„Die Spiele dauern jetzt 100 Minuten“
Montella wies auch auf den Aspekt hin, dass die Spieldauer zugenommen habe und der konditionelle Zustand der Spieler immer wichtiger wird: „Wir können eine sehr junge Mannschaft sein, was das Durchschnittsalter angeht. Mit der richtigen Mischung kann man besser sein. Im Allgemeinen haben die Mannschaften, die gewinnen und erfolgreich sind, ein Durchschnittsalter von 24, 25, 26 Jahren. Die Dauer der Spiele beträgt jetzt 100 Minuten. Ich habe mir auch das Spiel gegen Kroatien angeschaut, die haben ein bisschen zaghaft gespielt. Die Rechnung kann man erst in den letzten fünf Minuten machen. Wir werden jeden Plan umsetzen. Unser einziger Plan für morgen ist es, das Spiel zu gewinnen.“
Türkei habe ihre Qualität bewiesen
Der frühere Coach von Yukatel Adana Demirspor betonte, dass seine Spieler ihre Qualitäten gezeigt hätten und dies weiterhin tun werden: „Wir haben hart gearbeitet, wir haben die Qualität unserer Spieler zum Vorschein gebracht und wir erleben den heutigen dank ihnen. Ich weiß nicht genau, was das Geheimnis dieses Erfolges ist, aber wir haben eine Gruppe von Spielern, die auf dem Platz alles tun, was wir von ihnen verlangen.“
TIPP für das EM-Quali-Spiel zwischen der Türkei und Wales?
— GazeteFutbol (@_GazeteFutbol) November 21, 2023
„Ich bin auch Ausländer, aber mein Herz schlägt für die Türkei“
Montella äußert sich auch zu den Gerüchten, um eine Einbürgerung von Sacha Boey und Gedson Fernandes (GazeteFutbol berichtete) und lobte Top-Talent Kenan Yildiz: „Ich hatte von den Spekulationen über Sacha gehört. Von Gedson habe ich zum ersten Mal gehört: Ein Fußballer muss fünf Jahre lang in der Türkei spielen, um türkischer Staatsbürger zu werden. Eigentlich liegt die Antwort auf diese Frage auf der Hand. Wir werden jeden Fußballer aufnehmen, dessen Herz für die Türkei schlägt. Ich bin auch ein Ausländer, aber mein Herz schlägt ebenfalls für die Türkei. Kenan Yildiz ist ein sehr kluger Junge, und weil er klug ist, wird er auf lange Sicht sehr wahrscheinlich ein guter Fußballer werden.“
Montella möchte mit der Türkei Geschichte schreiben
Abschließend erklärte Montella, dass man Historisches erreichen wolle: „Ich rechne nicht und verschwende meine Energie nicht auf etwas, das ich nicht kontrollieren kann. Das Einzige, was wir kontrollieren können, ist, gegen Wales zu gewinnen und Geschichte zu schreiben. Als ich hier ankam, sah ich einen Verband, der gut organisiert war und sehr gut funktionierte. Wenn wir erfolgreich waren, dann dank ihrer Unterstützung. Ich danke ihnen sehr.“
Cenk Özkacar: „Wir sind hierhergekommen, um zu gewinnen“
Spanien-Legionäre Cenk Özkacar, der zuletzt neben seiner Stammposition in der Innenverteidigung vermehrt auch auf der linken Abwehrseite zum Einsatz kam, pflichtete seinem Trainer bei und erklärte, dass man sich einen Sieg als Ziel gesetzt habe: „Ich bin nicht weit von der Position des linken Verteidigers entfernt. Seit ich mit dem Fußball angefangen habe, versuche ich, auf der mir zugewiesenen Position mein Bestes zu geben. Wir sind als Gruppenerster angereist und wollen auch als Gruppenerster abreisen. Auch wenn ein Punkt ausreicht, sind wir hierhergekommen, um zu gewinnen“, so der Profi vom FC Valencia.