In der allerletzten Sekunde verspielte die Türkei noch einen schon sicher geglaubten Sieg gegen Montenegro (2:2) in der WM-Qualifikation. Dabei lag man zwischenzeitlich schon 2:0 in Führung. Ähnlich erging es der Türkei bereits im vorherigen Gruppenspiel gegen Lettland. Dort führte man 3:1 und musste sich am Ende mit einem 3:3 zufrieden geben. Dazu kommt die enttäuschende Europameisterschaft, bei der man sieg- und punktlos unterging. Die türkische Elf ist mittlerweile seit vier Pflichtspielen ohne Erfolg. Und die Kritik an Nationaltrainer Senol Günes nimmt folglich immer weiter zu. Nach dem Match gegen de Montenegriner hallte es zahlreiche Rufe nach einem Rücktritt im Istanbuler Vodafone-Park.
Günes weicht Rücktrittsrufen aus
Günes selbst äußerte sich wie folgt zum Spiel und den Rücktrittsforderungen: „Wir kontrollierten das Spiel und hatten deutlich mehr Chancen. Leider haben wir die unglückliche Seite des Fußballs erlebt. Wir hätten die erste Halbzeit mit einem deutlicheren Resultat abschließen müssen. Auch in der zweiten Halbzeit kontrollierten wir die ersten 15 Minuten klar. Danach begannen wir jedoch abzubauen. Wir hatten unsere Möglichkeiten und hätten treffen müssen. Das Ergebnis ist enttäuschend. Beim Freistoß standen drei kleine Spieler in der Mauer und der Dialog zwischen Torhüter und Mitspielern hätte besser sein können. Wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen. Was einen Rücktritt angeht, können die Fans positive oder negative Dinge sagen. Es wäre falsch von mir zu kommentieren, warum sie diese Rufe getätigt haben. Wenn man gewinnt, applaudieren sie. Wenn man verliert, können sie die Dinge negativ betrachten. Ich denke, dass wir unsere Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen gemacht und das auch auf das Spielfeld übertragen haben. Unsere Anhänger sind sicherlich so enttäuscht wie wir. Aber ich finde es falsch, den Misserfolg an einer einzigen Person festzumachen“, so der 69-Jährige.
Radulovic zufrieden mit der Einstellung und Leistung von Montenegro
Auf der Gegenseite war Amtskollege Miodrag Radulovic sehr zufrieden nach dem Punktgewinn Montenegros in der Schlussphase: „Wir haben ein würdiges Spiel für die WM-Qualifikation gesehen. Unsere Leistung war sehr gut. Wir sind nicht angereist, um bloß zu verteidigen, sondern auch um anzugreifen. Das haben wir umgesetzt. Ich denke mit unserem guten Spiel haben wir allen gefallen. Das türkische Team war stark und sie verfügen über sehr gute Spieler. Darum sind sie auch mit 2:0 in Führung gegangen. Danach kamen wir immer besser ins Spiel und konnten das Spiel mit dem 2:2 beenden. Ich glaube fest daran, dass wir diesen Punkt verdient haben. Zudem glaube ich nicht, dass die Türkei einen Fehler gemacht hat, sondern, dass wir einfach sehr gut waren. Wir versuchen qualitativ hochwertigen Fußball zu spielen und ich meine das gelingt uns. Das zeigen auch die sieben Punkte, die wir bisher gesammelt haben. Unsere gute Leistung heute haben wir mit dem Punktgewinn belohnt. Meine Spieler haben ihren Kampfgeist und ihre Motivation nie verloren und deshalb haben wir dieses schöne Resultat geholt.“
Bayindir bemüht um Aufklärung der Freistoß-Szene
Der türkische Schlussmann Altay Bayindir kommentierte den Gegentreffer zum Ausgleich und das Remis indes folgendermaßen: „So ein Spiel nicht zu gewinnen, hat uns tief enttäuscht. Aber wir sind immer noch Gruppenerster. Beim Freistoß gab es Missverständnisse beim Aufstellen der Mauer. In einem Spiel kann alles passieren. Manchmal kann man wegen der Lautstärke der Fans im Stadion keine Dialoge führen. Und so kann es Missverständnisse geben. Wir sind traurig. Es war eine Erfahrung für uns alle. Wir werden weitermachen, unsere Fehler und positiven Aktionen analysieren und uns bestmöglich auf das kommende Spiel vorbereiten.“
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Ein Kommentar
„Wenn man gewinnt, applaudieren sie. Wenn man verliert, können sie die Dinge negativ betrachten.“
Also ich fordere auch immer beim Gewinnen seinen Rücktritt. Applaus bekommen allerhöchstens die Spieler. Aber kein Trainer, der seine Startelf nach Sympathie aufstellt.