Bisher konnte sich die türkische Nationalmannschaft in der Vorbereitungsphase für die EURO 2020 noch nicht wirklich mit Ruhm bekleckern. Nach einem glanzlosen 2:1-Sieg gegen Bruderstaat Aserbaidschan folgte – trotz des Versprechens eines “aggressiven und unterhaltsamen” Fußballs – nur ein enttäuschendes, torloses Remis gegen Guinea. Die türkische Medienlandschaft hatte im Vorfeld noch teilweise die Testspiel-Gegner kritisiert und stärkere Mannschaften gefordert. Allerdings zeigten sowohl Aserbaidschan als auch Guinea die Schwächen der Türkei auf. In der obligatorischen Pressekonferenz am gestrigen Mittwochabend vor dem letzten Testspiel gegen Moldawien (Anpfiff 19:00 Uhr MEZ) gab Chefcoach Senol Günes die Marschroute für heute Abend und die EM vor: „Wir hätten gegen Guinea gewinnen müssen. Auch möchten wir heute gegen Moldawien gewinnen, die sich derzeit im Umbruch befinden. Doch werden wir, ohne auf die Stärken des Gegners zu schauen, unser Spiel durchziehen.“
„Erwarte ein gutes Spiel gegen Italien“
„Das Ziel ist das Erreichen der nächsten Runde im Turnier. Egal ob es am Ende neun, sechs oder doch nur vier Punkte sein sollten. Wenn man es weiterschafft, dann spielt es keine Rolle mehr, wie man es hinbekommen hat. Ich erwarte ein gutes Spiel gegen Italien. Hoffentlich werden wir nicht enttäuscht. Aktuell befinden wir uns in der ersten Phase der Vorbereitungen. Gottseidank sind wir auch fern von ernsthaften Verletzungen geblieben. Als ich mit Besiktas zum ersten Trainingslager kam, gefiel es mir hier sehr. Wir befinden uns hier in der Natur. Ich hoffe, dass wir hier eine gute Restvorbereitung erleben und unsere Ziele am Ende dann auch auf dem Platz erreichen. Bei Besiktas war dies zumindest der Fall“, so Günes im weiteren Verlauf der PK.
„Man erinnert sich an zwei Partien: Eröffnungsspiel und Finale“
Neben dem 68-jährigen Übungsleiter kam auch Yusuf Yazici zu Wort. Der frisch gebackene französische Meister gab sich – wie zuletzt auch Irfan Can Kahveci – sehr ehrgeizig zu erkennen: „Es war eine wirklich sehr anstrengende Saison. Ich möchte mich an erster Stelle vor allen Beteiligten bei unserem Coach und seinem Trainerstab bedanken, die es uns ermöglicht haben mit unseren Familien im Trainingslager Zeit zu verbringen. Wir hatten unsere Familien schon sehr lange nicht mehr gesehen und es hat uns wirklich gutgetan. Nun geht es im letzten Testspiel gegen Moldawien. Wir möchten einen erfolgreichen Abschluss hinlegen. In solchen Turnieren erinnert man sich an exakt zwei Begegnungen. Einmal das Eröffnungsspiel und einmal das Finale. Wir sind bereits im Eröffnungsspiel und ich hoffe, dass wir auch das Finale erreichen.“
Yazici trainierte sieben bis acht Stunden am Tag
Zu seiner Zeit in Frankreich und der gewonnenen Meisterschaft sagte der 24-jährige offensive Mittelfeldspieler noch im Anschluss: „Der Titelgewinn hat uns eine ganz andere Art von Freude bereitet. Wir haben stets die Unterstützung unseres Landes auf dem Platz gespürt. Darauf waren wir sehr stolz. Im Vergleich zu meiner Zeit in der Türkei ist meine körperliche Statur nun auf einem anderen Level. Dort musste ich auf diese Sachen Wert legen und habe sehr hart trainiert. Auch nach meiner Verletzung hatte ich gesondert einen Personal Trainer, der mit mir sieben bis acht Stunden am Tag trainiert hat.“