Es ist seit langem ein offenes Geheimnis, dass sich Besiktas um die Verpflichtung von Trabzonspor-Angreifer Burak Yilmaz bemüht hat. Durch die Aussagen von Ahmet Agaoglu, dem Klubchef der Bordeauxrot-Blauen, wurden nun die konkreten Verhandlungsdetails bekannt.
Wie alles begann
Die Hintergründe der Transfergespräche schilderte Agaoglu wie folgt: „Am 24. August hat mich Fikret Orman telefonisch kontaktiert. Er sagte, dass der Name Burak Yilmaz in den Medien häufig genannt und mit seinem Klub in Verbindung gebracht wird, was beiden Vereinen schade. Er fragte mich, was meine Meinung zu diesem Sachverhalt sei. Ich erklärte ihm, dass wir Burak nicht verkaufen möchten. Das Thema war da beendet. Mit Burak selbst haben wir nach dem Ankaragücü-Spiel gesprochen und ihm vermittelt, dass wir ihn nicht verkaufen, sondern behalten wollen. Nach diesem Gespräch war dieses Transfer-Thema für uns endgültig beendet.“, so der 61-Jährige.
Zweiter Anlauf im Transferpoker
Agaoglu weiter: „48 Stunden vor dem Ende der Transferfrist erreichte mich am 28. August eine Nachricht, dass Besiktas ein Angebot für Burak abgegeben hätte. Diese Offerte kam nicht vom Klub, sondern von Managerseite. Ich sagte, dass Angebote, die nicht direkt von Vereinen stammen, für mich keinerlei Bedeutung haben. Burak Yilmaz ist ein Spieler mit hohem Martkwert. Bei einem Angebot von 4,5 bis fünf Millionen Euro wissen alle, was die Manager zusätzlich daran verdienen. Am 31. August um 20:30 Uhr rief mich Vorstandsmitglied Mehmet Yigitalp an und erläuterte mir, dass das Transferangebot vom Tisch sei.“
Agaoglu nimmt Angebot nicht ernst – Yilmaz ohne Wissen
Burak Yilmaz selbst habe keine Ahnung von diesen Verhandlungen gehabt, unterstrich Agaoglu: „Von diesen Gesprächen hatte Burak kein Wissen. Da ich das Angebot ohnehin nicht ernst nahm, sah ich keinen Anlass dafür, den Spieler unnötigerweise davon zu unterrichten. Dieses besagte Angebot ging nicht von Trabzonspor aus. Es wurde an Trabzonspor herangetragen. Es wurde so dargestellt, als würden wir Burak zum Verkauf anbieten. Diese Unwahrheit darf nicht so ausgelegt werden. Ich habe mehrmals betont, dass wir Burak nicht verkaufen werden.“
Klubchef geht auf Spieler zu und zeigt Verständnis
Auf die jüngsten Reaktionen und Aussagen des Spielers selbst, hatte Agaoglu Folgendes zu sagen: „In den letzten zwei Tagen war die Unzufriedenheit bei Burak Yilmaz klar zu bemerken. Nach seiner Operation habe ich ihn besucht. Seine Enttäuschung war, dass ich während seiner OP in Berlin nicht vor Ort war und er keine Ahnung über unsere Transfergespräche hatte. In diesem Punkt hat er nicht Unrecht. Auch wenn ein Mitglied des Ärztestabs bei ihm war, hätte ich ihn vor dem Eingriff anrufen können. Wenn man fair ist, dann muss man erwähnen, dass Burak zu den wenigen drei bis fünf sehr emotionalen Spielern bei uns gehört. Burak ist einer unser wichtigsten Spieler. Die Situation wurde in den Medien hochgekocht. Das passiert immer, wenn Trabzonspor es mal schafft, den Kopf etwas aufzurichten und die Dinge positiv laufen. Negative Themen und Äußerungen unserer Spieler sollten in den Medien nicht derartig präsentiert und überspitzt dargestellt werden.“
Onur Kivrak bleibt Kapitän
Klar sei zudem, dass Onur Kivrak weiterhin erster Spielführer von Trabzonspor bleibe: „Burak hat eine schwere Verletzung hinter sich und muss nach der OP hart an sich arbeiten. Er spielt in Trabzon, seine Kinder leben in Istanbul. Das ist menschlich alles nicht so leicht. Unser erster Kapitän ist und bleibt Onur Kivrak. Solange er nicht verletzt oder aufgrund einer Sperre ausfällt, wird er das Team aufs Spielfeld führen. Dieser Umstand hat Burak nicht zu beeinflussen. Wir hoffen und erwarten nur, dass er zu alter Form zurückfindet. Daran glaube ich auch fest. Dann kann man darüber sprechen, ihm die Kapitänsbinde zurückzugeben.“
Wird Yilmaz suspendiert? – Nwakaeme mit Bonus
„Wir haben hart gekämpft, damit Burak im Team bleibt. Eine Suspendierung kann keine Option sein. Ich bin seit 35 Jahren im Sport als Vereinsfunktionär aktiv. Ich bin dafür, Spieler zu gewinnen. Burak kassiert bei uns netto 4,5 Millionen Euro. Wir melden alles offen der Börsenaufsicht (KAP). Anthony Nwakaeme fragte uns nach einem Bonus in Höhe von 100.000 Euro, sollte er 19 Scorerpunkte durch Tore und Assists erreichen. Wir stimmten zu und machten es zu einem Vertragsbestandteil.“
Yilmaz entschuldigt sich bei Trabzonspor-Gemeinde
Nach den Äußerungen seines Präsidenten Ahmet Agaolgu entschuldigte sich indes Burak Yilmaz über seine offiziellen Kanäle für sein Verhalten in den letzten Tagen und Wochen: „Nach den betrüblichen Ereignissen in der letzten Zeit, danke ich unserem Präsidenten Ahmet Agaoglu für seine warmherzige und offene Annäherung bezüglich der vorherrschenden Situation. Ich bedauere, der Grund dafür gewesen zu sein, dass die Medien aufgrund der Vorfälle und jüngsten Geschehnisse voll mit negativen Nachrichten waren. Aber für mich ist die Sache abgeschlossen und nun Vergangenheit. Ich werde dieses Thema nie wieder ansprechen. Nach diesen traurigen Umständen möchte ich mich von tiefstem Herzen bei den großartigen Trabzonspor-Fans entschuldigen und mich für Eure Geduld und Zuneigung bedanken. Respektvoll, Burak Yilmaz.“
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