Ceyhun Kazanci, stellvertretender Präsident des türkischen Fußballverbandes, Mitglied des Exekutivkomitees und des Vorstandes für die türkischen Nationalmannschaften sowie Verantwortlicher für FIFA- und UEFA-Beziehungen, sagte gegenüber der türkischen Presse, man wolle in der UEFA Nations League erfolgreich sein und sich ein Playoff-Ticket für die Weltmeisterschaft sichern: „Wir haben vier Punkte geholt und führen dank der besseren Tordifferenz die Gruppe an. Wir müssen die Bedeutung der Nations League erklären, denn ihr Wert wird derzeit nicht erkannt. Wenn wir unsere Gruppe als Tabellenführer abschließen, steigen wir in die Gruppe A auf. Dann haben wir automatisch die Chance, an den Playoffs vor der WM-Qualifikation teilzunehmen. Deshalb legen wir großen Wert darauf. Ich glaube, dass in Samsun eine sehr gute Atmosphäre herrschen wird. Wir haben 2023 schon einmal in Samsun gegen Wales gespielt und in einer schönen Atmosphäre gewonnen. Auswärts in Island ist es aufgrund des Klimas immer schwierig. Wenn man bedenkt, dass wir noch nie auswärts gegen Island gewonnen haben, hoffe ich, dass wir dieses Mal dem Teufel ein Schnippchen schlagen können. Ich hoffe, dass wir gut vorbereitet in die WM-Qualifikation gehen werden. Seit 2002 haben wir es nicht geschafft, uns für die Weltmeisterschaft zu qualifizieren, und ich hoffe, dass wir es dieses Mal schaffen.“
Der Fall von Atakan Karazor
Zur umstrittenen Berufung von VfB Stuttgart-Kapitän Atakan Karazor, dem ein Verfahren anhängt, äußerte sich Kazanci wie folgt: „Ich verstehe die Sensibilität, die in den letzten Tagen in den sozialen Medien herrschte. Die jüngsten Fälle von Gewalt gegen Frauen und Kinder haben uns alle erschüttert. Ich hoffe, dass diese zu einem Ende kommen. Es gibt ein Gerichtsverfahren in Bezug auf Atakan, das seit 2022 andauert. Jede Person ist unschuldig, bis ihre Schuld bewiesen ist. Wir glauben, dass Atakan unschuldig ist. Leider haben diese Fälle vor allem in der Fußballwelt zugenommen. Er ist derzeit der Kapitän von Stuttgart und die deutsche Nationalmannschaft hatte großes Interesse an ihm. Ich glaube, dass der Fall sehr bald mit seinem Freispruch abgeschlossen sein wird. Wir glauben, dass er einen großen Beitrag für uns leisten wird. Das Verfahren in Spanien läuft noch, aber er hat zuletzt im Champions-League-Spiel gegen Real Madrid gespielt. Wir können keine weiteren Informationen geben, weil der Fall noch nicht abgeschlossen ist. Daher müssen wir uns um ihn kümmern. Wir sind gegen jede Form von Gewalt.“
„Unsere Gespräche mit Deniz Gül gehen weiter“
Kazanci betonte, dass man daran arbeite, neue Namen in die Nationalmannschaft zu bringen und sagte: „Es gibt einige Spieler, deren Namen in der Presse genannt werden. Unser oberstes Ziel ist es, den Kader der Nationalmannschaft zu erweitern. Ich glaube, dass wir sehr bald ein paar neue Spieler in die Nationalmannschaft holen werden. Eren Dinkci wird bald kommen. Er ist jetzt in unserem Pool. Die Zu- und Abgänge haben entsprechend seiner Fitness begonnen. Unsere Gespräche mit Deniz Gül gehen weiter. Er spielt derzeit für die schwedische U21-Nationalmannschaft. Er ist auch mit dem Herzen dabei. Wir wollen ihn in Zukunft zu uns holen. Aral Simsir steht bereits im Kader der U21-Nationalmannschaft. Wir haben eine intensive Arbeit, beginnend mit den untersten Kategorien.“
Beziehung zu Montella und Sichtweise auf engen Spielplan
Der 45-Jährige erklärte des Weiteren, dass er sich sehr gut mit Nationaltrainer Vincenzo Montella verstehe: „Wir haben uns im letzten Trainingslager besser kennengelernt. Ich hatte ihn schon vorher getroffen. Vor allem im letzten Trainingslager haben wir unsere Arbeitsmethoden noch besser verstanden. Es herrscht ein gutes Umfeld. Sowohl der Teamstab als auch die Spielergruppe genießen das volle Vertrauen unseren Verbandspräsidenten. Wir werden das mit Erfolg krönen.“ Kazanci kommentierte den Umstand, dass viele Spieler über den eng gestrickten Spielplan in Europa kritisieren, wie folgt: „Länderspielpause stehen fest und sind terminiert. Ich halte es für gesünder für die Nationalmannschaften, diesen Prozess so zu bewerten. Aber natürlich hat die von Tag zu Tag steigende Zahl der offiziellen Spiele begonnen, die Spieler zu belasten. Verletzungen haben zugenommen. Es wurden große Kader gebildet, was die Vereine finanziell belastet. Es wird sicherlich ein Gleichgewicht gefunden werden. Für die Spieler ist es nicht leicht, mit dieser Entwicklung Schritt zu halten. Die Anzahl der Spiele ist natürlich aus finanzieller Sicht gut, aber für die Spieler ist es nicht günstig. Es gibt zwei Seiten des Geschäfts. Die eine ist wirtschaftlich und die andere ist die Gesundheit der Spieler. Die UEFA und die FIFA versuchen, das Gleichgewicht zu wahren, und beide sind sich dieser Situation bewusst. Ich denke, sie werden in Zukunft ein Gleichgewicht finden.“
Ein Kommentar
Mit Glauben hat das Rechtssystem nichts zu tun. Aber das wissen die in der Türkei nicht. Da gibt es ja schon lange kein Rechtssystem mehr