Die dunklen Wolken über Besiktas haben sich nach der Niederlage in Alanya vergangene Woche schnell verzogen. Mit dem vierten Heimsieg in Folge ist der Anschluss an die Tabellenspitze wiederhergestellt, die Pflichtaufgabe souverän bewältigt. Dementsprechend traf man nach Spielschluss einen gut aufgelegten Besiktas-Trainer Sergen Yalcin an, der trotz des klaren 4:0-Sieges jedoch nicht ganz zufrieden wirkte: „Wir schießen die meisten Tore, kassieren aber auch mit die meisten. Daher war es umso wichtiger, das Spiel ohne Gegentor gewonnen zu haben. Es war ein schweres Spiel heute. Der Gegner hat mit elf Spielern in der eigenen Hälfte gewartet. In der ersten Hälfte waren wir nicht sehr erfolgreich, nach dem 1:0 bekamen wir dann mehr Räume und es lief so, wie wir es uns vorgestellt hatten. Mit der zweiten Hälfte bin ich zufrieden. Unser Spiel wirkt reifer. Zudem lernen wir, wie wir in den einzelnen Phasen eines Spiels zu spielen haben.“
Lob für Vida – Kritik an die Presse
Ein Sonderlob gab es von Yalcin für Domagoj Vida, der nach dem Spiel in Gaziantep (1:3) am 6. November erstmals wieder in der Startformation stand und überaus sehenswert mit der Hacke traf. Die Qualität des kroatischen Nationalspielers sei unbestritten, dennoch müsse erlaubt sein, auch die Leistungen eines international gestandenen Spielers zu hinterfragen, so Yalcin. Kritisch äußerte sich der 48-Jährige einmal mehr zur türkischen Presse, die Yalcin wegen seines Verhaltens gegenüber dem Unparteiischen im Spiel gegen Alanya an den Pranger gestellt hatte. Yalcin dazu: „Gegen mich wird Stimmung gemacht, dass ich vom Platz hätte gestellt werden müssen. Wieso ist man denn so scharf darauf? Unsere Diskussionen mit den Unparteiischen verliefen konstruktiv, ich habe niemanden beleidigt. Wenn man nicht weiß, was an der Seitenlinie passiert, sollte man nicht daherreden.“
Cimsir kündigt Konsequenzen an – Sismanoglu suspendiert?
Bei BB Erzurumspor heißt es hingegen „Land unter“. Die Blau-Weißen warten seit dem 3:1-Sieg am 3. Spieltag gegen Hes Kablo Kayserispor auf einen Dreier, unter Neu-Trainer Hüseyin Cimsir gab es zudem die vierte Liganiederlage am Stück. Dieser kündigte nach der 0:4-Pleite eine eindringliche Analyse an, die Konsequenzen nach sich ziehen werde. „Wir sind hier in der Süper Lig. Einige müssen sich den Spiegel vorhalten. Mit dem Spiel gegen Denizli werden wir uns von bestimmten Spielern trennen müssen. Wir liefern hier einen Kampf ab und werden uns nicht von Spielern aufhalten lassen, die sich selbst Sonderrechte einräumen. Daher brauchen wir Spieler, die sich mit der Stadt und dem Verein identifizieren. So kann es unmöglich weitergehen.“ Unbestätigten Meldungen zu Folge soll es zunächst Angreifer Ömer Sismanoglu getroffen haben. Der 31-jährige Ex-Besiktas-Spieler geriet am Sonntagabend massiv in die Kritik, als er zunächst leichtfertig eine Torchance vergab und anschließend den Strafstoß für sein Team verschuldete.