Ergebnistechnisch läuft es immer noch nicht rund bei den Gelb-Marineblauen. Im gestrigen Spiel bei Sivasspor konnte Fenerbahce erneut kein Tor schießen und erlebt in dieser Statistik seinen zweitschlechtesten Saisonstart (sechs Tore aus neun Spielen). Nur 1968/69 war man mit fünf Torerfolgen schlechter dran. Es ist auch bemerkenswert, dass man in den letzten fünf Auswärtsspielen nur einmal treffen konnte. Und all das, obwohl man gegen Sivasspor mit vier klaren Torchancen eines der Spiele abgeliefert hat, die chancentechnisch das Maximum in dieser Saison darstellten. Aber die Misslage ist sehr einfach beantwortet – es hadert an der Chancenverwertung, die bei 6,1% liegt und somit schlechter als die von BB Erzurumspor (7,6%) und Bursaspor (8,3%) ist. Trotz dem Remis bei Sivasspor sah Coach Phillip Cocu Verbesserungen im Spiel seiner Schützlinge, während sein gegenüber Tamer Tuna von der Leistung seines eigenen Teams nicht so angetan war. GazeteFutbol mit den Reaktionen aus Sivas.
Phillip Cocu, Coach Fenerbahce: „Es ist wieder ein Spiel mit Enttäuschungen und jeder ist verantwortlich für die derzeitige Situation. Am Anfang der Saison setzt man sich Ziele, doch muss dann einige dieser innerhalb der Saison aus bestimmten Gründen ändern. Und nun befinden wir uns nicht in der Lage über die Meisterschaft zu sprechen. Wir befinden uns in einer schwierigen Lage, die ich und der Klub so nie kennenlernen durften. Wir versuchen uns nun, aus dieser Lage zu befreien. Wir versuchen, vieles zu analysieren und Änderungen vorzunehmen, welche sie auch bereits beobachten konnten. Wir möchten unbedingt mehr Tore schießen. Klar spielt die Länderspielpause uns nicht unbedingt in die Karten. Beispielsweise kam Yassine Benzia verletzt aus der Nationalmannschaft, deshalb mussten wir auch Änderungen vornehmen. Beispielweise verfügt Sivasspor über Robinho, den wir teilweise mit mehreren Spielern decken müssen, damit wir die Gefahr, die von ihm ausgeht, mindern. Wir können nicht auf Einzelaktionen unserer Spieler hoffen, da wir solche Ankteure nicht haben. Wir müssen als Mannschaft agieren. Nur so können wir besser werden. Das was wir jetzt brauchen, ist eine Siegesserie von mehreren Spielen. Und ich denke, dass wir es heute aufgrund unseres Spiels eigentlich verdient hatten, die drei Punkte mit nach Hause zu nehmen. Wir haben beispielsweise weniger Ballverluste im Vergleich zu anderen Spielen. Es gibt viele Aspekte, die uns hindern. Es gab strukturelle Veränderungen im Klub. Es wird besser und positiver. Auf jeden Fall sind wir auf dem richtigen Weg.″
Harun Tekin, Torwart Fenerbahce: „Eigentlich hatten wir geglaubt, dass wir heute den ersten Schritt machen, um uns aus dieser Lage zu befreien. Ich möchte mich im Namen der Mannschaft bei den Fans entschuldigen. Sie verdienen das nicht. Hoffentlich werden wir uns Hand in Hand aus dieser Lage befreien. Ich gebe mein Bestes. Es ist gut, ohne Gegentreffer zu spielen, aber viel wichtiger ist es zu siegen. Hoffentlich spiele ich ohne Gegentreffer und wir gewinnen unsere Spiele.″
Ismail Köybasi, Verteidiger Fenerbahce: „Für einen Fußballer ist es in solchen Phasen sehr schwierig Interviews zu geben. Wir sind einfach sehr traurig und mir fehlen die Worte. Wir kassieren seit ein paar Spielen keine Gegentore, aber treffen auch nicht. Ich weiß nicht, wie ich meine Trauer in Worte fassen soll. Jeder versucht etwas zu verbessern und die Fans lassen uns auch nie im Stich. Ich weiß auch nicht, woran es derzeit liegt. Wir trainieren gut, frühstücken gemeinsam, unternehmen viele Mannschaftsaktivitäten, analysieren die Spiele bis ins Detail. Wir sind im Bewusstsein des Ganzen, aber es ist einfach verdammt schwierig etwas zu sagen. Der Ball wird eines Tages die Linie überschreiten.″
Tamer Tuna, Coach Sivasspor: „Um ehrlich zu sein, war es nicht das Spiel, was wir uns vorgestellt hatten. Wir haben 15 Flanken in den Strafraum geschlagen, die alle präziser hätten sein müssen. Ich kann uns definitiv kritisieren. Ich habe bis zur 60. Minute kein Spaß an unserem Spiel gehabt und möchte deshalb Fenerbahce nicht kommentieren. Beide hätten gewinnen können. Wir waren in allen Belangen besser als unser Gegner. Wir hatten uns sehr gut vorbereitet.″