Seit dem Rückrundenstart läuft es wieder bei Besiktas. Mit dem Sieg am gestrigen Freitagabend auswärts bei Verfolger Evkur Yeni Malatyaspor haben die Schwarz-Weißen nun 13 von möglichen 15 Punkten geholt. Zum ersten Mal in dieser Saison gelangen den „Adlern“ zudem drei Siege in Folge. Während man in der Hinrunde nur zwei Siege bei neun Gastspielen vorzuweisen hatte, konnte man in der Rückrunde bislang alle Auswärtsbegegnungen für sich entscheiden. Malatyaspor hingegen wartet nun seit dem Sieg zum Rückrundenauftakt gegen Göztepe (3:2) auf einen Dreier. Nach der Partie kritisierte Cheftrainer Senol Günes nicht nur Siegtorschütze Adem Ljajic, sondern auch die Chancenverwertung seiner Schützlinge.
Senol Günes sauer auf Ljajic
„Malatyaspor ist insbesondere zuhause eine sehr starke Mannschaft. Trotzdem haben wir heute den Sieg verdient, der Platzverweis hat uns natürlich in die Karten gespielt. Heute haben wir vorzügliche Beispiele für einen leichtsinnigen Gegentreffer und eine sehr schlechte Chancenverwertung aufgezeigt. Wir haben Fehler gemacht, die uns niemals passieren dürfen. Wir müssen unsere Probleme innerhalb des Spiels definitiv beheben“, so Senol Günes. Auf die Frage, wieso er an der Seitenlinie so unruhig war, antwortete Günes mit den Worten: „Es ist leider nicht möglich ruhig zu bleiben, wenn seltsame Dinge auf dem Feld passieren. Eigentlich müssen wir schon zu Beginn der zweiten Halbzeit das Spiel für uns entscheiden, aber kassieren dann den Gegentreffer. Manche Sachen kann ich einfach nicht akzeptieren.“
Bezüglich der kommenden Gelbsperre von Adem Ljajic gegen Fenerbahce sagte der 66-jährige Übungsleiter: „Wenn ein Spieler aufgrund einer Trainerentscheidung auf der Bank hockt ist er unzufrieden, demoralisiert und akzeptiert die Entscheidung nicht. Aber wenn er einen Fehler macht, wie sollen wir das dann akzeptieren? Wie sollen wir ruhig bleiben und uns nicht aufregen? Er hat einen klaren Fehler gemacht.“ Zuletzt erklärte der Besiktas-Coach die Gründe für die Nichtberücksichtigung von Neu-Transfer Shinji Kagawa in der Startelf: „Sowohl physisch als auch leistungstechnisch ist Ljajic zurzeit vor Kagawa. Ich habe ihn eingewechselt, um auch seine Leistung zu sehen, aber er blieb hinter meinen Erwartungen. So als wären wir zwischenzeitlich sogar zehn Mann. Er ist mehr als nur talentiert, aber die Effektivität ist sehr wichtig. Wir werden unter der Woche sehen, ob er im Derby auf dem Platz stehen wird.“
Atiba Hutchinson – Der Mittelfeld-Motor
In den letzten drei Begegnungen durfte Atiba Hutchinson wieder von Beginn an ran und überzeugte. Aber der Mittelfeld-Motor erledigte nicht nur seine Aufgaben im Mittelfeld, sondern konnte sich auch mit zwei Toren in den Vordergrund spielen. Eine Passquote von 87 Prozent sowie nur zwei Ballverluste in 90 Minuten sprechen für sich. Nach der Partie sprach der Kanadier zur Presse: „Zurzeit läuft es für das Team und für mich sehr gut. Wir arbeiten sehr hart und konnten in den letzten Wochen einiges verbessern. Wir versuchen unser altes Niveau zu finden und nähern uns Schritt für Schritt dahin. Ein großer Unterschied ist das gestiegene Selbstvertrauen.“ Auf die Frage, wie es denn um seinen auslaufenden Vertrag stehe, entgegnete der 36-Jährige: „Mein Vertrag läuft zum Ende der Saison aus, ich werde bis dahin mein Bestes geben. Danach werden wir uns zusammensetzen.“
Ricardo Quaresma: „Ich bleibe hier und möchte Meister werden!“
In den letzten Wochen wurde immer wieder mit einem Abschied von Quaresma gerechnet. In den sozialen Netzwerken bereitete man bereits Abschiedsvideos für den Europameister vor. Erstmals äußerste sich der Portugiese nun zu den Gerüchten. „Viele haben gesagt und geschrieben, dass ich nach Portugal, China oder Saudi-Arabien wechseln werde. Nichts davon ist wahr. Ich bin Spieler von Besiktas und mein Vertrag läuft in eineinhalb Jahren aus. Unser Ziel ist dieses Jahr die Meisterschaft und ich werde auf dem Platz gute Leistungen zeigen, um dies zu erreichen. Wenn ich eines Tages Besiktas verlassen sollte, dann werden sie das von mir selbst zu hören bekommen.“
Erol Bulut: „Unser Ziel sind die ersten Sechs!“
Malatya-Coach Erol Bulut zeigte sich nach der Partie enttäuscht, blieb für den restlichen Saisonverlauf dennoch optimistisch. „Wir haben nicht gut angefangen. Als wir dann besser wurden bekamen wir die Rote Karte, welche von einer ungewollten Aktion Adem Büyüks hervorging. Dezimiert gegen Besiktas zu spielen ist nicht leicht. Auch wenn wir den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer bejubeln durften, lagen wir nur fünf Minuten später wieder in Rückstand. Wir hätten heute mit Thievy Bifouma und Aboubakar Kamara ganz anders aufspielen können. Auch elf gegen elf wäre es ganz anders gelaufen. Nichtsdestotrotz wissen wir um unsere Qualitäten und möchten ab nächster Woche wieder eine Serie starten. Die Fans möchten nach Europa und ich natürlich auch. Aber wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken. Unser Ziel sind die ersten sechs Plätze, so der 44-jährige Deutsch-Türke.