Vor dem Benefizspiel für die Erdbebenopfer in der Türkei gegen den aserbaidschanischen Klub Sabah FK in Bakü (3:3) äußerte sich Besiktas-Trainer unter anderem zur Ausländerregelung für die kommende Saison in der Spor Toto Süper Lig: „Wenn man über die Zahl der Ausländer spricht, ohne den Kern der Sache zu erfassen, geht man am eigentlichen Problem vorbei. Der Fußball ist ein Ganzes. Wir reden immer von ausländischen Spielern und Schiedsrichtern. Man kann einen guten ausländischen Spieler kaufen, indem man viel Geld bezahlt, aber ist die Finanzstruktur des Vereins dafür geeignet? Wenn ja, dann sollt man den Spieler kaufen. Die finanziellen und administrativen Strukturen der Vereine müssen geregelt sein. Ob dies in unserem Land so ist, ist problematisch zu beantworten. Ich bin nicht völlig gegen ausländische Spieler. Bevor die Zahl der Ausländer festgelegt wird, sollte eine Umstrukturierung erfolgen. Wenn es einen Fünfjahresplan gibt, sollten wir mit elf Spielern beginnen, fünf Jahre später sollten wir auf sieben heruntergehen.“
Günes weiter: „Lassen wir die ausländischen Spieler auf dem Feld spielen. Wenn ich einen ausländischen Spieler habe, der gut in Form ist, sage ich: ‚Ich kann dich nicht einsetzen, weil du nicht in den Status passt‘. Wir sollten die Anzahl der Spieler in fünf Jahren begrenzen und den Rest der Spieler in die U19-Mannschaft schicken, wo man Ausländer einsetzen kann, wenn sie das entsprechende Alter haben. So werden wir in fünf Jahren einen Pool schaffen. Wenn sich das System eingependelt hat, kann man die Zahl der Ausländer liberalisieren. Was passiert, wenn man liberalisiert, was jetzt nicht der Fall ist, was passiert, wenn man es nicht tut? Dann sind türkische Spieler teuer, man produziert sie nicht. Wollen Sie Ihre eigenen Leute entwickeln und sie konkurrenzfähig machen, wollen Sie sie für den Fußball begeistern, wollen Sie nur konkurrieren, wollen Sie Wettbewerb mit Bildung verbinden? Diese Dinge sind problematisch. Jeder sagt etwas, die Entscheidungen werden nach der Tagesordnung getroffen.“
Teilnahme am Europapokal sichern und auf Punktverluste der Konkurrenten hoffen
Der 70-jährige Übungsleiter aus Trabzonspor betonte abschließend, dass man in der Liga die Teilnahme am Europapokal sichern möchte und andererseits auf Ausrutscher der Istanbuler Konkurrenten hoffe: „Unser Rennen in der Liga geht weiter. Aktuell haben wir nur die Verfolgerrolle. Wir werden unsere Spiele spielen, ohne auf unsere Rivalen zu schauen. Wir werden die Liga auf die beste Art und Weise abschließen und dann werden wir uns darum kümmern. Letztes Jahr konnten wir nicht in Europa spielen, nächste Saison wollen wir in Europa dabei sein. Ich arbeite hier, weil ich in der Besiktas-Vereinsgemeinde integriert bin.“
Nach dem Spiel gegen Sabah FK wiederholte Günes dieses Ziel: „Im Moment liegen wir in der Tabelle auf dem dritten Platz, haben also weniger Punkte und eine geringere Anzahl von Spielen. Aber wir werden unsere eigene Arbeit machen, ohne auf die Tabellensituation zu schauen. Wir haben noch drei Spiele vor uns. Die wollen wir gewinnen. Wir denken darüber nach, wie wir vom dritten Platz aufsteigen können. In der Tabelle sieht man die Vorteile schon von selbst. Wir haben nächste Woche ein schwieriges Spiel gegen Adana Demirspor, darauf werden wir uns fokussieren. Wir werden unser eigenes Spiel gewinnen und auf die Niederlagen unserer Rivalen warten.“
3:3 in Baku: Turbulentes Torduell zwischen Besiktas und Sabah FK für den guten Zweck