Der aus dem Amt scheidende Noch-Besiktas-Vereinspräsident Ahmet Nur Cebi war Gesprächsgast von „Beyaz TV“ und äußerte sich zu den jüngsten Entwicklungen beim 16-maligen türkischen Meister. Zunächst erklärte der 64-jährige Klubchef, dass er einen Fehler begangen habe, als er nach dem Rücktritt von Chefcoach Senol Günes mit Interimstrainer Burak Yilmaz weitergemacht hat: „Ich habe mich in Burak Yilmaz geirrt, wir haben ihn auch verletzt. Ich habe mich daran erinnert, dass (Vincent) Aboubakar ihn umarmt hat, ich habe mich daran erinnert, dass sie sich sehr nahe standen und ich habe ihm eine Chance gegeben, aber es hat nicht geklappt. Es tut mir leid für ihn und für mich selbst.“
Cebi wirft Ball zu Günes: „Wollte Djiku und Tadic nicht“
Keinen Fehler sieht Cebi hingegen bei den getätigten Transfers in dieser Saison, die viel Kritik einstecken mussten. Cebi betonte, dass der Transfer von Dusan Tadic nicht zustande kam, weil Senol Günes ihn nicht wollte: „Trainer Senol Günes wollte (Jean) Onana. (Alexander) Djiku und Tadic wollte er nicht, er sagte: ‚Das sind nicht die Spieler, die ich will‘. Mit Tadic waren wir fast am Ende der Verhandlungen. Aber uns waren schließlich die Hände gebunden, da er nicht für den Kader gewollt war. Ich glaube nicht, dass wir bei den Transfers einen Fehler gemacht haben. Diese Jungs sind erst neu zusammengekommen. Sie haben alle eine Vorgeschichte. Wenn wir das Team analysieren, werden Sie sehen, dass die Mannschaft nicht schlecht ist.“
„Werde ein gut aufgestelltes Besiktas hinterlassen“
Cebi äußerte sich auch zur wirtschaftlichen Situation des Vereins und zu Stürmer Vincent Aboubakar: „Ich weiß, wie wichtig Arbeit ist. Die Familien unserer Mitarbeiter warten auf Brot. Wir müssen ihren Segen bekommen. Diejenigen, die nach uns kommen, werden dasselbe tun. Ich werde ein finanziell gut aufgestelltes Besiktas hinterlassen. Das war nicht so, als ich den Verein übernahm. Wir haben innerhalb von drei Tagen 13,5 Millionen Euro aufgetrieben, sechs Monate lang Zahlungen geleistet und von der UEFA die Bescheinigung erhalten, dass keine zwingend zu leistenden Verbindlichkeiten offen sind. An dem Ort, den wir jetzt verlassen werden, gibt es keine Schulden, und die Personen, die kommen werden, haben sogar einige Monate Luft und Spielraum. Aboubakar ist verletzt, er hat einen Bericht. Bis die Behandlung abgeschlossen ist, kann er nur eingeschränkt spielen. Er ist mit einem Virus aus Afrika zurückgekommen, was daher anfangs krank und hat sich dann beim Aufwärmen verletzt.“
Vorfälle und Büyükeksi-Krise beim Lugano-Spiel
Cebi sagte über die Ereignisse im UEFA Europa Conference League-Spiel gegen den FC Lugano indes Folgendes: „Im Lugano-Spiel gab es Sprechchöre gegen Büyükeksi. Er zeigte mit dem Finger und sagte: ‚Diese beiden Tribünen haben sich organisiert‘. Da wurde nicht mit dem Finger gewunken. Der Minister sitzt neben uns. Niemand kann mit dem Finger auf mich zeigen, niemand kann mit dem Finger auf den Präsidenten von Besiktas zeigen. Es gab auch eine Reaktion gegen mich, wenn ich sie hätte stoppen können, hätte ja wohl die Reaktion gegen gestoppt. Es sind noch fünf Minuten bis zur Halbzeit, warte und geh dann. Er hat Hintergedanken, sein Verhalten ist sehr falsch. Er hätte das Stadion ganz ruhig verlassen können. So ein Verhalten dulde ich nicht.“
Hinter den Kulissen der Geschehnisse bei Sergio Ramos
Cebi sprach abschließend über den gescheiterten Transfer von Sergio Ramos: „Zu Ramos. Serhan Cetinsaya wollte Ramos unbedingt hierherholen. Zehn Millionen Gehalt, eine Million Vertragsabschlussgebühr, 2,5 Millionen für seinen Bruder und 500.000 für seinen Agenten. Daher sagte ich: ‚Lieber Serhan, das geht über unsere Möglichkeiten hinaus, unterschreibe, wenn du einen Sponsor finden kannst. Ich gebe dir die Erlaubnis dazu‘. Ich könnte Besiktas nicht dazu bringen, einen Vertrag über 45 Millionen Euro für zwei Jahren zuzüglich Steuern abzuschließen. Unsere Pflicht als Präsident ist es, diese Dinge zu sehen. Es gibt sowieso keine Möglichkeit dafür, es gibt keine Budgetgrenze, wenn wir es vor den TFF bringen.“
Ein Kommentar
Das Nur Cebi keinerlei Fehler bei sich sieht spiegelt genau die Art von Präsidenten wieder die die Vereine in den Ruin getrieben haben. Immer sind die anderen schuld, nie man selber. Ich habe noch nie gesehen, dass ein Präsident mal vor die Kamera getreten ist und gesagt hat, dass er Scheiße gebaut hat.
Ja selbst ein Burak Elmas hat ja damals die Schuld nicht bei sich gesehen, obwohl er so viel Mist gebaut hat, dass man ihn mit der Mistgabel aus Istanbul jagen müsste.
Die Aussage von Cebi, dass man ja schon quasi Meister ist und den besten Kader in der Türkei habe, war der Genickbruch bevor überhaupt die Saison angefangen hatte. Jetzt solche Aussagen, dass er keinerlei Schuld habe ist einfach nur lächerlich.