Wieder einmal gab es für Besiktas in der UEFA Champions League nichts zu holen. Mit hohen Erwartungen hatten die Verantwortlichen um Präsident Ahmet Nur Cebi den Kader zusammengestellt, damit man auch im Europapokal wettbewerbsfähig aufgestellt ist. Aber zwei Spieltage vor dem Ende der Gruppenphase ist man bereits im europäischen Spitzenfußball ausgeschieden. Nur noch theoretische Chancen gibt es für den dritten Tabellenplatz. Doch allein die Rechnerei ist schon schwierig genug, geschweige denn die nächsten Aufgaben gegen Ajax Amsterdam und Borussia Dortmund. Chefcoach Sergen Yalcin, der in seinem ersten Abenteuer in der „Königsklasse“ sang- und klanglos die Bühne verlassen wird, nahm die Schuld nach der 0:4-Klatsche bei Sporting Lissabon auf sich (zum Spielbericht): „Der Verantwortliche für die Niederlagen und die Leistungen auf dem Platz bin ich und nicht etwa die Spieler. Wir haben eine harte Niederlage hinnehmen müssen. Das Leben geht weiter. Wir haben Spiele vor uns, auf die wir uns sehr schnell vorbereiten müssen.“
Yalcin: „Champions League eine Nummer zu groß“
„Eigentlich verliefen die ersten 30 Minuten sehr kontrolliert. Sowohl sie als auch wir hatten ein bis zwei Chancen. Leider fiel es unserer Mannschaft, demoralisiert durch den vom Schiedsrichter verhängten Elfmeter, schwer, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Der Strafstoß ist dann doch ein wenig zu einfach gewesen. Wir hätten denselben bekommen müssen. Bis zum Elfmeter tat sich der Gegner etwas schwer. Danach haben wir innerhalb von zehn Minuten drei Gegentreffer kassiert. Das ist nicht normal, aber auf diesem Niveau nicht verwunderlich. Wir hätten heute gerne ein gutes Ergebnis erzielt, aber es sollte einfach nicht sein. Die Gegner sind gut, die Partien sind hart. Man trifft hier auf sehr starke und athletische Teams. Nach den 30 Minuten entwickelte es sich zu einer Begegnung, in der wir überhaupt nicht mehr reagieren konnten. Die Jungs sind gutwillig, aber die Champions League war für uns doch eine Nummer zu groß. Die Ergebnisse sind wiederum für unsere Vereinsgemeinde zu schwer zu verarbeiten. In drei Tagen geht es gegen Trabzonspor. Wir müssen uns nun auf dieses Match fokussieren. Ich hoffe, dass sich diese Niederlage nicht auf Samstagabend auswirkt. Es wird aber sicherlich noch kein Schlüsselspiel für diese Saison sein. Alle Spiele sind wichtig“, so der 48-jährige Übungsleiter im weiteren Verlauf.
Amorim: „Nicht die Schwierigkeiten in der Türkei erlebt“
Auf der gegnerischen Seite hatte Sporting Lissabon-Coach Ruben Amorim neben dem 4:0-Heimsieg Grund zum Jubeln. Ajax Amsterdam hatte im Parallelspiel Borussia Dortmund mit 3:1 geschlagen und verschaffte den Portugiesen gegen die Dortmunder somit ein Finalspiel für das Achtelfinalticket im eigenen Stadion nach der Länderspielpause: „Wir haben hier nicht die Schwierigkeiten auf dem Platz erlebt, die wir in der Türkei erlebt haben. Zudem hatten wir länger Ballbesitz. Es war erfreulich, dass alle auf dem Feld aktiv waren und am Spielgeschehen teilgenommen haben. Wir haben das Spiel besser kontrolliert. Nach den Einwechslungen in der zweiten Halbzeit haben wir zwar etwas an Qualität verloren, aber wir haben den Sieg bis zum Schluss verdient. Was nun gegen Dortmund passieren wird, liegt in unserer Hand. Wir haben müde Spieler, das haben wir nach der ersten Hälfte gespürt. Das Tempo hat wegen der Müdigkeit nachgelassen. Vielleicht hätten wir einigen Spielern eine Pause geben können. Aber dieses Spiel liegt hinter uns. In der Liga werden wir genauso weitermachen wie zuletzt auch.“
Souza: „Waren sehr schlecht“ – Sarabia glücklich über Besiktas-Siege
Josef de Souza, der sich kurz vor Spielende die Gelb-Rote Karte fing, schloss sich den Worten seines Trainers an: „Dieses Spiel hat uns in mentaler Hinsicht sehr beeinflusst. Bis zum Gegentreffer haben wir gar nicht so schlecht gespielt und standen im Mittelfeld so weit gut. Unser Ziel war es, das Spiel zu halten und ein Tor zu erzielen. Leider ist uns das nicht gelungen. Wir waren heute sehr schlecht. Es war ein völlig unnötiger Elfer. Nun wollen wir im Trabzonspor-Spiel unser Bestes geben, um wieder erfolgreich zurückzukehren.“ Gegenspieler Pablo Sarabia, der das letzte Tor des Abends erzielte, war wiederum glücklich über die zwei Siege gegen Besiktas. Die Paris Saint-Germain-Leihgabe sagte im Post-Match-Interview: „Wir haben einen sehr wichtigen Sieg eingefahren. Wir haben nicht nur gut angegriffen, sondern haben von Anfang bis Ende ein gutes Spiel gemacht. Natürlich haben wir dem Gegner auch Torchancen ermöglicht, aber nichtsdestotrotz haben wir unseren Job richtig gemacht. Es war schön, beide Spiele gegen Besiktas zu gewinnen. Neben dem Sieg wollte ich unbedingt vor unseren Fans ein Tor erzielen und das ist mir gelungen. Ich bin hierher gekommen, um der Mannschaft zu helfen. Alles läuft bisher hervorragend.“
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