Am Sonntag trennten sich Besiktas und Trabzonspor nach einer spannungsgeladenen Partie 2:2 unentschieden (zum Spielbericht). Dabei bestritt Atiba Hutchinson seinen 157. Süper Lig-Einsatz und wurde damit zum ausländischen Spieler mit den meisten Begegnungen für Besiktas in der türkischen Liga. Damit löste der 35-jährige Kanadier den bisherigen Rekordhalter Tomas Sivok (156 Spiele) als Rekordhalter ab. Daneben absolvierte Necip Uysal seinen 200. Ligaeinsatz für die Schwarz-Weißen.
Defensive bei Heimspielen nicht überzeugend
Allerdings gab es neben diesen Karriere-Meilensteinen für den Istanbuler Traditionsklub wenig zu feiern. In den bis dato acht Heimspielen in der Hinrunde kassierten die „Schwarzen Adler“ bereits zehn Gegentreffer. In der letzten Saison musste man in 17 Heimspielen gerade einmal zehn Gegentore hinnehmen. Durch das Remis bleibt zudem der Abstand zu Tabellenführer Medipol Basaksehir weiterhin bei acht Punkten. Keine gute Ausgangslage derzeit.
Günes trauert zwei Punkten hinterher
Daher schmerzte der Punktverlust BJK-Trainer Senol Günes besonders, da man den Rückstand zur Tabellenspitze auf sechs Zähler hätte reduzieren können: „Wir haben schlecht begonnen und anfangs den Siegeswillen vermissen lassen. Hätten wir das zweite Tor früher erzielt, wäre vielleicht noch ein Erfolg möglich gewesen. Für Trabzonspor ist der Punktgewinn hier in Istanbul sicher kein schlechtes Resultat. Dafür ist das Ergebnis für uns im eigenen Stadion enttäuschend, da wir erneut zwei Punkte liegen gelassen haben“, so der 65-Jährige, der zudem dementierte, dass es bei seinem Treffen mit TFF-Präsident Yildirim Demirören um ein Engagement als türkischer Nationaltrainer ging.
Karaman vermisst Killerinstinkt
Trabzonspors Chefcoach Ünal Karaman war über den späten Ausgleichstreffer zwar sichtlich betrübt. Der 52-Jährige räumte jedoch ein, dass Besiktas das Unentschieden verdient habe: „Unser größtes Problem unter der Woche waren die Verletzungen von (Jose) Sosa, Yusuf (Yazici) und Abdülkadir (Ömür). Nichtsdestotrotz haben wir bis zum Schluss die Möglichkeit auf den Sieg gehabt und gut dagegengehalten. Aber als gute Mannschaft mit der nötigen Qualität müssen wir solche Spiele nach Hause bringen. Ich gratuliere Besiktas. Sie haben nicht aufgegeben und den Ausgleich sowie den Punkt verdient.“
Pechvogel Onazi enttäuscht
Unglücksrabe Ogenyi Onazi, der unfreiwillig per Eigentor die Aufholjagd von Besiktas eingeleitet hatte, trauerte dem Sieg hinterher, der schon zum greifen nah war: „Wir fahren enttäuscht nach Hause. Wir sind mit dem Ziel drei Punkte zu holen hierher gekommen. Und wir waren so dicht dran, die drei Punkte auch einzufahren. Nach Sosas Verletzung haben wir im Mittelfeld Probleme gehabt. Das war sicherlich nicht das Resultat, das wir uns vorgestellt haben.“
Cakir übertrifft sich selbst – Besiktas Lieblingsgegner von Rodallega
Erwähnenswert war die Leistung von TS-Torhüter Ugurcan Cakir. Der 22-Jährige parierte sieben Torschüsse gegen Besiktas. In seinen vorherigen drei Ligaeinsätzen kam der junge Schlussmann insgesamt auf sechs vereitelte Torchancen. Torjäger Hugo Rodallega markierte in seinem siebten Spiel gegen Besiktas bereits seinen sechsten Treffer. In der gestrigen Begegnung traf Trabzonspor zudem zum elften Mal Aluminium. Kein anderes Süper Lig-Team scheiterte in dieser Saison so oft am Pfosten oder der Latte wie die Bordeauxrot-Blauen. Jose Sosa ist mit 260 erfolgreichen Pässen in der gegnerischen Hälfte beziehungsweise in Nähe des gegnerischen Strafraums der beste Ballverteiler der Liga. Außerdem liegt der Argentinier mit kritischen Balleroberungen (11 – gemeinsam mit Aminu Umar) in der Gefahrenzone auf Platz eins der Süper Lig.