Rechtzeitig zum Start der Wintertransferphase am 5. Januar hat der türkische Fußballverband (TFF) die neuen Ausgabenlimits der Süper Lig-Klubs bekanntgegeben. Diese haben sich bei den türkischen Klubs im Vergleich zum Sommer bei nahezu allen vergrößert. Dies hängt damit zusammen, dass neu erschlossene Einnahmequellen wie neue Sponsordeals, Transferüberschüsse im Sommer, Europapokal-, TV- oder Ticket-/Spendeneinnahmen etc. zu gewissen Teilen (ein Drittel des Gesamterlöses) mit ins Budget eingerechnet werden dürfen. Demnach hat Galatasaray weiterhin mit gut 434,4 Millionen TL (ca. 47,6 Mio. Euro) das höchste Ausgabenlimit aller Klubs. Mit der erlaubten 15-prozentigen Abweichung sind es sogar 499,5 Millionen TL (ca. 54,8 Mio. Euro).
Besiktas konnte sein Budget um rund 40 Millionen TL (ca. 4,38 Mio. Euro) erhöhen. Bei Trabzonspor sind es knapp 50 Millionen TL (ca. 5,48 Mio. Euro). Meister Medipol Basaksehir machte (wohl aufgrund der garantierten Champions League-Erlöse) einen großen Sprung nach vorne und hat nun fast 109 Millionen TL (ca. 11,95 Mio. Euro) mehr zur Verfügung als noch im Sommer.
Fenerbahce bläst Budget ordentlich auf – Neue Transferwelle im Winter?
Die wohl bemerkenswerteste und gewaltigste Budgeterhöhung weist allerdings Fenerbahce mit rund 203 Millionen TL (ca. 22,26 Millionen Euro) auf. Dies ganz ohne Europapokal-Teilnahme. Das Transferplus im Sommer betrug 14 Millionen Euro. Davon darf der Klub aus Kadiköy allerdings nur ein Drittel für das Budget verwenden. Von den 18 Neuzugängen waren die meisten Profis zwar ablösefrei, aber wie jeder weiß, kassiert jeder Spieler ein Handgeld bei der Verpflichtung, das meist nicht zu knapp ausfällt und das Budget wiederum drückt. Bleiben also nur neue Sponsor-Einnahmen sowie Fan-, Pappkarton-Ticketverkäufe und ähnliches. Es mangelt etwas an der Transparenz, da Fenerbahce nicht alle eingenommenen neuen Summen der Börsenaufsicht (KAP) gemeldet hat.
Eventuell holen die Istanbuler dies nach, um den großen Unterschied zu erläutern. Zudem muss bedacht werden, dass der Vorstand eine neue, weniger belastende Vereinbarung bei der Umschuldung der Verbindlichkeiten mit dem Bankenkonsortium geschlossen hat bzw. daraufhin arbeitet, zwei Jahre völlig ohne Ratenzahlungen zu verbleiben und dann statt fünf Jahre die Ratenzahlungen auf sieben oder gar neun Jahre zu verteilen, was wiederum finanziellen Spielraum ermöglicht.
Die Budgetlimits im Winter der Saison 2020/21
Die Budgetlimits im Sommer der Saison 2020/21
Ein Kommentar
Was ist denn mit diesen 7,5 Millionen Euro oder 67,9973 Millionen TL Gehaltsnachzahlung die wir Dank „Pokermeister“ Ali Koc an Max Kruse zahlen müssen, sind die im Budget schon berücksichtigt?
Ich meine, wenn wir von 409 Millionen TL ganze 67,9973 Millionen TL oder anders ausgedrückt 16,6252% davon an Max Kruse zahlen müssen, dann können wir wohl im Winter nicht soviele weitere Spielertransfers machen wie zuvor erhofft, weil das unser Budget enorm belastet oder etwa nicht?