Bei den Bordeauxrot-Blauen geht es zurzeit ziemlich rund. Der zuletzt bei Genclerbirligi spielende Zeki Yavru hatte mit dem Hauptstadtklub seinen Vertrag aufgelöst. Hernach wurde der 26-Jährige vermehrt mit seinem Ex-Klub Trabzonspor (2011-2017) in Verbindung gebracht. Erst vor ein paar Tagen hatten die Verantwortlichen des Vereins sogar eine mündliche Vereinbarung mit dem Rechtsverteidiger getroffen und teilten der Presse mit, dass der Transfer innerhalb kürzester Zeit über die Bühne gehen wird. Doch dann die große Überraschung. Obwohl Yavru am Mittwochabend bereits nach Trabzon gereist war um die letzten Formalitäten zu klären, erklärte der Klub nun, dass man aufgrund der großen Kritik seitens der Fans von einem Transfer Abstand nimmt.
Kritik vom Vizepräsident und ein trauriger Yavru
Vizepräsident Hayrettin Hacisalihoglu nahm über die lokale Zeitung „Haber61″ Stellung zu dem Thema. „Es ist echt sehr traurig, wie sich das Ganze entwickelt hat und der Transfer nicht zustande gekommen ist. Durch diese Handlungen wird unser Verein nur den Bach runtergehen. Einfach nur Schade!“ Auch Yavru schien ziemlich bedrückt zu sein und konnte die Reaktionen der Fans nicht nachvollziehen. „Ich habe für diesen Verein alles getan. Es gab Zeiten, in denen wir zwei Jahre lang unser Geld nicht erhalten und trotzdem nichts gesagt haben. Als ich den Verein verließ habe ich nicht auf mein mir zustehendes Gehalt bestanden sowie andere es taten. Und jetzt löse ich sogar meinen Vertrag auf um keine Kosten für den Verein zu verursachen.″
Vorstand kritisiert Ex-Schützling Hurmaci
Apropos auf sein Gehalt bestehen. Dies tat Özer Hurmaci, der in der aktuellen Transferperiode ablösefrei von Absteiger Osmanlispor zum Neu-Aufsteiger Büyüksehir Belediye Erzurumspor gewechselt ist. Von 2014 bis 2016 war der in Kassel geborene Deutsch-Türke beim Schwarzmeerklub unter Vertrag. Die einseitige Vertragsauflösung sowie die Abfindung mitsamt sämtlichen Formalitäten wurden am gestrigen Mittwochabend durch eine kritische Pressemitteilung Richtung Hurmaci auf der vereinseigenen Homepage veröffentlicht. Besonders herauszulesen war der Ausdruck „Sohn Trabzons″, den Hurmaci selbst immer wieder verwendet hatte.
Inhalt der Pressemitteilung
In der Erklärung wurde zuerst die Nichtunterzeichnung einer Vertragsauflösung dem gegenseitigen Einvernehmen nach bemängelt, welche dem Klub 350.000 TL Gewinn eingebracht hätte. Im weiteren Verlauf verklagte der Profi seinen Ex-Klub erfolgreich beim türkischen Fußballverband (TFF). Der Verein wurde diesbezüglich zu einer Zahlung in Höhe von 5,351 Millionen TL verpflichtet. Daraufhin suchte der Vorstand um Präsident Ahmet Ali Agaoglu den Kontakt mit dem Spieler, um aufgrund der schwierigen finanziellen Lage eine angemessene Abzahlungslösung beziehungsweise eine Minderung der Abfindung zu vereinbaren, jedoch wurde dies von Hurmaci verweigert. Außerdem ließ der ehemalige Kicker von Trabzonspor vermerken, dass bei einer Nichttilgung der Verein seine Klublizenz verliert. Deshalb teilte der Klub nun mit, dass die ausstehende Zahlung an den „Sohn von Trabzon“ abbezahlt wurde, um den Erhalt der Vereinslizenz nicht zu gefährden.
Rechtsverteidiger fällt länger aus
Nach der Zwangspause von Goalgetter Burak Yilmaz muss Trabzonspor indes einen weiteren Personalausfall verkraften. Aufgrund einer Innenbandverletzung am rechten Knie wird Rechtsverteidiger Kamil Ahmet Cörekci Coach Ünal Karaman mindestens zwei Monate nicht zur Verfügung stehen. Der gebürtige Londoner hatte sich erst vor vier Monaten an der gleichen Stelle verletzt.