Der Saisonstart für den türkischen Rekordmeister ist geglückt. In der Süper Lig konnte die Truppe von Trainer Fatih Terim mit vier Siegen aus fünf Spielen bereits die Erwartungen erfüllen, nun haben die „Löwen“ am Dienstagabend auch in der UEFA Champions League nachgelegt. Mit einem deutlichen 3:0-Erfolg über Lokomotive Moskau hat der türkische Rekordmeister seine imposante Heimserie ausgebaut. Ganze 15 der letzten 16 Pflichtspiele konnten im heimischen Türk Telekom-Stadion gewonnen werden. Dabei musste Keeper Fernando Muslera in den letzten sieben Spielen vor eigenem Publikum ein einziges Mal hinter sich greifen. „Wir sind da wo wir hingehören – nämlich in die Champions League. So langsam aber sicher kommen wir in Fahrt. Auch weil wir diesen Wettbewerb so sehr lieben. Ich habe derzeit sehr viel Spaß an dieser Mannschaft. Ich hoffe, die Zuschauer auch“, so ein sichtlich zufriedener „Imperator“ nach dem Schlusspfiff.
Terim bringt Sieger-Gen zurück
Terim weiter: „Wir wollten schnell ins Spiel finden, das ist uns gelungen. Anschließend haben wir immer wieder ein paar Gänge hoch und dann wieder runtergeschaltet. In der zweiten Halbzeit hat das Team gut gespielt, vor allem war sie sehr aufmerksam. Das Ergebnis ist interessant, denn Moskau hat dieses Jahr das erste Mal drei Gegentore bekommen.“ Die vierte Amtszeit für den 65-Jährigen bei den Gelb-Roten läuft bislang nahezu optimal. Während seine Vorgänger um Roberto Mancini, Cesare Prandelli, Hamza Hamzaoglu, Mustafa Denizli und Igor Tudor im europäischen Wettbewerb gerade mal drei Siege in 23 Spielen holten, macht das erste Spiel in der Königsklasse Lust auf mehr. Auffällig dabei: Spieler wie u.a. Garry Rodrigues, Fernando Muslera, Ryan Donk und Eren Derdiyok weisen unter Terim einen klaren Leistungsaufschwung auf.
Derdiyok lässt Gomis vergessen
Daher lässt sich Stürmer Derdiyok von den Diskussionen um seine Person auch gar nicht aus der Ruhe bringen. Die Trefferquote des Schweizers mit fünf Pflichtspieltoren ist mehr als nur ordentlich. Das weiß auch Derdiyok selbst. „Ich verspüre keinen Druck und mache das, was ich immer schon gemacht habe. Im Moment läuft alles für mich. Ich werde weiter an mir arbeiten und dafür sorgen, dass das so bleibt.“ Kapitän Fernando Musleraschwärmte nach dem Abpfiff währenddessen von seinen Mannschaftskollegen. „Ich hatte gestern gesagt, dass der Beginn in den Wettbewerb sehr wichtig ist. Das war ein schöner Sieg heute, hoffentlich machen wir so weiter. Wir haben heute zwei fantastische Tore gesehen. Es gibt keinen Spieler, an dem Rodrigues im Eins gegen Eins nicht vorbeiziehen kann. Und dann kommt er urplötzlich zum Abschluss, das ist dann extrem schwer für einen Torhüter. Eren hat solche Schüsse immer wieder im Training geübt, jetzt wurde er belohnt. Beim dritten Tor haben Onyekuru und Emre Akbaba alles gegeben. Ich gratuliere dem ganzen Team.“ Abwehrspieler Martin Linnes fasste den Abend schließlich am präzisesten zusammen: „Ich wünsche mir so sehr, dass morgen schon das zweite Gruppenspiel wäre!“