Der Name Anderson Talisca weckt bei den Besiktas-Fans gute Erinnerungen. Der Brasilianer galt während seiner Zeit am Bosporus als schussgewaltig, technisch versiert und torgefährlich. Schnell wurde Talisca der Publikumsliebling unter den Anhängern. Umso mehr trauerte man dem heute 27-Jährigen hinterher, als nach zwei Jahren Leihe für 19,2 Millionen Euro der Wechsel von Benfica Lissabon zu Guangzhou Evergrande nach China feststand. Bei den Chinesen hat Talisca finanziell weitestgehend ausgesorgt, auf sportlicher Ebene errang der Offensivmann 2018/19 zudem dem Meistertitel mit Guangzhou. „Ich weiß, dass die Fans damals sauer auf mich waren. Doch ehrlich gesagt hatte ich in dieser Phase kein großes Mitspracherecht. Benfica hatte sämtliche Rechte von mir. Ich musste also das tun, was sie verlangt hatten. Alleine Benfica hat über diesen Transfer entschieden“, blickt Talisca im Gespräch mit der türkischen Nachrichtenagentur „IHA“ zurück.
Treffer gegen Benfica der Eisbrecher bei Besiktas
Einen Blick zurück gab es vom 1,90 Meter großen Linksfuß auch auf seine Zeit in Istanbul, als er mit Besiktas 2016/17 türkischer Meister wurde. „Die Atmosphäre auf und neben dem Platz war sehr gut. Die Mannschaft hat viel gearbeitet, sehr gute Spiele gezeigt und viele Tore geschossen. Belohnt haben wir uns dann mit dem Titelgewinn.“ Trainiert wurde der Brasilianer zu dieser Zeit von Senol Günes. Talisca über den heutigen türkischen Nationaltrainer: „Ich denke, Herr Günes war für die Spieler ein ganz besonderer Coach. Wir haben uns sehr gut verstanden und ich konnte viel von ihm lernen. Er hat mir in vielen Situationen geholfen, daher habe ich ihn immer mit ‚Papa‘ angesprochen. Ja, er war tatsächlich wie ein Vater für mich.“ In der Türkei habe ausgerechnet sein Treffer gegen Benfica 2016 die erfolgreiche Reise im Dress der Schwarz-Weißen beginnen lassen. „Durch diesen Freistoß ist eine tiefe Verbundenheit mit den Fans entstanden und ich bin endgültig bei Besiktas angekommen.“
„Habe nie mit türkischen Klubs verhandelt“
Der beste Spieler, mit dem er in der Türkei zusammengespielt habe, sei Ricardo Quaresma gewesen, so Talisca weiter. Die immer wieder aufkeimenden Gerüchte um eine Rückkehr in die Türkei kommentierte der 27-Jährige ebenfalls. „Vor allem mit Galatasaray wurde ich immer wieder in Verbindung gebracht. Doch ich habe mit keinem Verein aus der Türkei verhandelt – Besiktas eingeschlossen. Es war aber auch nicht so, dass mir je ein Angebot vorgelegen hätte. Das waren alles Lügen-Meldungen.“ Dennoch sei eine Rückkehr in die Türkei nicht ausgeschlossen und auch durchaus realistisch, sagt Talisca. „Mir fällt keine einzige schlechte Erinnerung während meiner Zeit in der Türkei ein. Es waren zwei fantastische Jahre. Manchmal teile ich über die sozialen Netzwerke die Momente, die mir in Erinnerung geblieben sind. Die Fans waren so unglaublich. Auch wenn es zu früh ist um darüber zu sprechen: Wenn es die Rahmenbedingungen zulassen, würde ich gerne in die Türkei zurückkehren.“ Randnotiz: Der Vertrag von Talisca bei Guangzhou läuft noch bis Sommer 2022.
2 Kommentare
Taliscas ewiges Beşiktaş Gerede muss man immer mit etwas vorsicht genießen. Bei ihm hab ich ( so wie viele andere Renkdaşlar) immer das Gefühl, sobald er einen Follower Boost auf Instagram braucht, teilt er Videos und Fotos von Beşiktaş.
Sollte er es ernst meinen, mit dem was er sagt, gegen einen ablösefreien Transfer 2022 von Talisca hätte ich nichts einzuwenden.
Ein Talisca ist sein Gewicht in Gold wert – einer der im Alleingang Spiele entscheiden kann. Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt – finanziell ist ein 20 Millionen Mann sicher ein Brett – aber ich würde ihn gerne wieder im schwarzen-weißen Dress sehen…