Ab Donnerstagabend wird auch in Spanien wieder gekickt. Zum Auftakt wartet die Primera Division gleich mit einem Derby auf, wenn der FC Sevilla ab 22.00 Uhr Betis Sevilla empfängt. Einen Tag später ist mit Ismail Köybasi bereits der erste türkische Legionär im Einsatz. Der 30-jährige Linksverteidiger fand sich nach seinem ablösefreien Wechsel zum FC Granada nur schwer in Andalusien zurecht. Kleinere Verletzungen, Sprachprobleme sowie die starke Form seiner Konkurrenten auf links erschwerten Köybasi Matchpraxis zu sammeln. Nur sechs Pflichtspieleinsätze konnte der 28-fache türkische Nationalspieler in dieser Saison bislang absolvieren (eine Torvorlage). Zumindest die Sprachprobleme scheint Köybasi inzwischen überwunden zu haben. Mit seinem ersten Interview in spanischer Sprache sammelte der Türke viele Pluspunkte in der Öffentlichkeit. Nun hofft Köybasi, der im Übrigen mit Roberto Soldado einen Weggefährten aus Fenerbahce-Zeiten bei sich hat, auf den sportlichen Durchbruch – im besten Fall schon zum Restart am Freitag um 19.30 Uhr gegen Getafe.
Enes Ünal, Okay Yokuslu & Emre Colak: Türken-Trio kämpft gegen Abstieg
Seine Sprachprobleme überwunden hat auch Okay Yokuslu von Celta Vigo. Der 26-Jährige hatte zwischenzeitlich massive Probleme mit dem Trainerstab des Tabellen-17., war vor der Corona-Pause aber wieder gesetzt. „Wir wollen jetzt von Spiel zu Spiel denken und uns bemühen, die Klasse zu halten“, gab Yokuslu vergangene Woche noch die Marschroute vor – ebenfalls auf Spanisch. Doch es wird schwer für Celta. Die Mannschaft von Oscar Garcia ist zu unbeständig in ihren Leistungen, zudem ist man zu sehr von Stürmer Iago Aspas abhängig. Der 32-Jährige trifft zwar, das aber zu wenig (neun Tore). Wegweisend für Celta dürften insbesondere die ersten drei Partien gegen Villarreal, Valladolid und Alaves werden. Bleibt Yokuslu gesund, darf sich der ehemalige Mittelfeldspieler von Trabzonspor dabei fest zum Stammpersonal zählen.
Für Enes Ünal und Real Valladolid geht es hingegen erst am Samstag ab 19.30 Uhr bei CD Leganes los. Auch das ehemalige Top-Talent des türkischen Fußballs befindet sich mit seiner Truppe im Abstiegskampf und hat gerade mal drei Punkte mehr auf dem Konto als der Tabellen-17. aus Vigo. Für Ünal läuft das dritte Jahr in Spanien erneut durchwachsen. Die Probleme im Angriff seiner Mannschaft konnte auch der 23-Jährige nicht lösen und steht aktuell bei vier Ligatreffern in 24 Spielen. Nur Sergi Guardiola hat mit sechs Toren öfter eingenetzt als Ünal. Doch der türkische Nationalspieler will sich dauerhaft in Spanien beweisen und hofft auf einen erfolgreichen Saisonendspurt mit seiner Mannschaft, um zur neuen Saison eventuell in einem besseren Team spielen zu können.
Der vierte Spanien-Legionär im Bunde ist Emre Colak. Der mittlerweile 29-Jährige spielt allerdings in der zweiten spanischen Liga – bei den „Los Turcos“ von Deportivo La Coruna. Der ehemalige Galatasaray-Akteur legte einen vielversprechenden Start hin und wurde bereits als der große Heilsbringer gefeiert. Doch Woche für Woche fiel seine Leistungskurve, so dass Colak selten einmal die vollen 90 Minuten durchspielen durfte. Zum Restart geht es für Depor am Sonntagmittag ab 12.00 Uhr gegen Ponferradina weiter gegen den Abstieg. Die Galizier befinden sich nach 31 Spielen und 35 Punkten auf Platz 19, das allerdings punktgleich mit den darüber platzierten Albacete und Real Oviedo.