Vor gut einem Monat bestätigte Senol Günes noch die Gespräche mit Emre Belözoglu. Der Ex-Sportdirektor und Coach von Fenerbahce solle in Zukunft dem türkischen Nationaltrainer assistieren und dabei auch seine Trainerlaufbahn vorantreiben und Erfahrungen sammeln. Das türkische Sportportal „NTV Spor“ vermeldete daraufhin, dass der künftigen Zusammenarbeit zwischen Günes und Belözoglu im Grunde nichts mehr im Wege stehe und der türkische Fußballverband TFF die offizielle Vollzugsmeldung in Kürze veröffentlichen werde. Belözoglu selbst meldete sich nach den Aussagen von Günes mit einem kurzen Instagram-Post zu Wort, bestätigte dabei aber lediglich die Gespräche mit Nationaltrainer Günes: „Ich bedanke mich für das Interesse und die Unterstützung. Ihr habt meine Familie und mich mit Stolz erfüllt. Die Gespräche mit Trainer Günes laufen. In den kommenden Tagen wird es Neuigkeiten geben. Und dann werden wir euch diese mitteilen.“
Kehrtwende: Keine Einigung – Belözoglu wohl nach Italien
Aufgrund der enttäuschenden Leistungen bei der EURO 2020 hatte sich der 68-jährige Übungsleiter, der im Mittelpunkt der Kritik stand, zu einer Veränderung im Trainerteam überreden lassen. Um dies voranzutreiben, trennte sich der Ex-Trabzonspor-Coach zunächst von Seref Cicek, mit dem er schon 2007 beim FC Seoul anfing zusammenzuarbeiten. Die beiden Coaches standen in den vergangenen 14 Jahren ganze 521-mal gemeinsam an der Seitenlinie. Neben Cicek musste auch Kerem Yavas, der schon seit fünf Jahren beim TFF zuhause ist, Platz für neue Namen machen. Alle Zeichen standen auf eine Zusammenarbeit zwischen Günes und Belözoglu. Doch nun die Kehrtwende. Der Ex-Inter-Spieler hatte die Forderung, mit sechs weiteren Assistenten das Projekt „Nationalmannschaft“ anzugehen. Dieser Bitte kam aber der zweimalige Meistertrainer von Besiktas nicht nach, wodurch keine Einigung erzielt werden konnte. Daraufhin hat der 40-Jährige seine Karrierepläne geändert und befindet sich nun in Verhandlungen mit Maurizio Sarri (Lazio Rom) und Simone Inzaghi (Inter Mailand). Schon bald soll der einstige Atletico Madrid-Profi seine Entscheidung fällen und spätestens im September am „Stiefel“ seine Zelte aufschlagen.
Überraschungskandidat Kocak sagt Günes auch ab
Nachdem der erste Kandidat auf der Liste verstrichen war, fragte Günes laut „Ajansspor“ bei Kenan Kocak an. Der aus Kayseri stammende Übungsleiter hatte in der abgelaufenen Saison noch den Zweitligisten Hannover 96 trainiert und ist aktuell auch auf Arbeitssuche, weil er bei den Niedersachsen zum Saisonende auf eigenen Wunsch hin vorzeitig aufhörte. Kocak soll jedoch dankend abgelehnt haben. Allerdings soll der einstige Sandhausen-Trainer Günes angeboten haben ihm ehrenamtlich aus Deutschland mit Analysen und Berichten bezüglich potenzieller türkischer Nationalspieler aus Deutschland zu unterstützen. Gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur „DHA“ hatte der Deutsch-Türke zuletzt noch zum Ausdruck gebracht: „Im Moment prüfe ich die Angebote. Ich fühle mich nicht unter Druck gesetzt. Ich bin Profi und offen für alle Ecken auf dieser Welt. Wenn es ein Projekt gibt, an das ich glaube, werde ich es angehen. Wenn es kein Projekt gibt, das mich begeistert, werde ich es nicht angehen. Entschlossenheit ist bei unserer Arbeit sehr wichtig. Wie und wann das zustande kommen wird, weiß ich nicht. Hoffen wir auf das Beste.“
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