Normalerweise hat er immer ein Lächeln auf den Lippen, ist immer gut gelaunt und für seine flotten Sprüche bekannt. Doch die Corona-Krise geht auch an Lukas „Prinz Poldi“ Podolski, dem deutschen Ex-Weltmeister, nicht spurlos vorbei.
Der Weltmeister von 2014, derzeit beim türkischen Süper-Lig-Klub Antalyaspor unter Vertrag, befindet sich gerade im Home Office und macht sich ernste Gedanken. Von daheim richtet er einen flammenden Appell an seine Mitmenschen – und wird dabei deutlich wie selten.
„Mit dem Hintern zu Hause bleiben“
„Es ist wichtig, dass jetzt alle begriffen haben, dass die Situation todernst ist. Die Leute sollen mit dem Hintern zu Hause bleiben“, sagte der 34-Jährige dem „Express“ und fordert Konsequenzen für diejenigen, die sich nicht an die Regeln halten. „Wer meint, das wäre Spaß und kann sich treffen, der muss zur Vernunft gebracht werden – rigoros!“ Er habe in seiner Zeit in Japan gelernt, „was Disziplin bedeutet. Und Disziplin braucht man, wenn man das Virus erfolgreich bekämpfen will“.
Obwohl auch in der Türkei die Meisterschaft Pause macht, bleibt Podolski erst einmal in Antalya und wartet die weitere Entwicklung ab. In Gedanken ist er aber in seiner Heimatstadt Köln. Dort habe er viele Freunde, die Restaurants betreiben und natürlich auch Geschäftspartner in seinen Dönerläden und Eisdielen. Alle würden unter der Krise leiden und hätten keine Einnahmen mehr. „Da geht es auch um Arbeitsplätze“, so Podolski. Auch die Einrichtungen seiner Stiftung mussten teilweise schließen.
Podolski macht Antalya-Fans Hoffnung
Derzeit vertreibt Podolski sich die Zeit in seiner Wohnung in Antalya – vor allem aus Verantwortung sich und anderen gegenüber. Aber auch, weil die von der Regierung beschlossenen Einschränkungen der Bevölkerung immer massiver werden. Allerdings hat Antalyaspor-Trainer Tamer Tuna seinen Spielern die Anweisung gegeben, sich in den eigenen vier Wänden fit zu halten.
Podolski war Mitte Januar zu Antalyaspor gewechselt. Zuletzt blieb er mit seinem neuen Team acht Spiele in Folge ungeschlagen und schaffte mit dem Klub den Sprung von den Abstiegsrängen. Podolski macht den Antalya-Fans Hoffnung, dass er noch länger für den Verein auflaufen könnte. „Mit dem Wechsel habe ich alles richtig gemacht.“ Er und seine Familie – sogar seine Mutter lebt jetzt temporär in der Türkei – fühle sich sehr wohl.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf www.hürriyet.de
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Autor: Björn Lücker