In den letzten beiden Jahren entwickelte sich Ozan Tufan immer mehr zum Leistungsträger bei Fenerbahce. Vor allem der Start in die aktuelle Saison war überraschend gut. In einem Interview mit „Goal.com“ sprach der 55-malige türkische Nationalspieler über die Meisterschaft, seine neuen Rollen unter Chefcoach Erol Bulut und seinem gescheiterten Transfer zu Crystal Palace.
Zu früh für Meisterschaftsträume
In den Medien wird Fenerbahce oft als unumstrittener Titelfavorit gesehen. Tufan möchte davon nichts hören und hält den Ball weiterhin flach: „Dass wir von vielen Seiten als Titelfavorit gesehen werden ist natürlich einerseits schön, doch andererseits sollten wir bodenständig bleiben. Es ist vollkommen übertrieben, wenn man jetzt schon über die Meisterschaft spricht. Jeder kann natürlich denken, was er möchte. Ich finde jedoch, dass es auch respektlos gegenüber unserer Konkurrenz ist. Natürlich sind wir selbstbewusst genug und möchten den Titel gewinnen. Was in dieser Saison aber den Unterschied ausmacht ist definitiv der Zusammenhalt. Wir sind ein richtiges Team geworden. Schon fast wie eine Familie.“
Tufan als Mittelfeld-Allrounder
Gegen Galatasaray spielte der 25-Jährige im offensiven Mittelfeld und gab eine gute Figur ab. Die vielen neuen Aufgaben von Bulut scheinen ihm deutlich zu gefallen: „Unser Coach weist mir viele unterschiedliche Rollen in den Partien zu. Das gefällt mir. Es trägt auch zu meiner Entwicklung bei. Wo ich auf dem Platz stehe, ist für mich zweitrangig. Ich habe sogar schon als Rechtsverteidiger gespielt. Es kommt nicht darauf an auf welcher Position man spielt, sondern ob man seine zugewiesenen Aufgaben richtig umsetzt. Am Ende des Tages zählt die Performance als ganzes Team. Nach einer Niederlage spielen individuelle Leistungen auch keine Rolle mehr.“
Der geplatzte Wechsel zu Crystal Palace
Tufan kann sich durchaus einen Wechsel nach Europa vorstellen. Vor einigen Jahren wäre er fast in die Premier League gewechselt, doch dieser Transfer scheiterte in letzter Sekunde: „Jeder türkische Fußballer träumt davon in Europa zu spielen. Doch es muss der richtige Zeitpunkt sein. Ich möchte mich nicht nur kurz dort blicken lassen und dann wieder zurückkehren, sondern lange Jahre auf hohem Niveau kicken. Ich stand sogar mal kurz davor zu Crystal Palace zu wechseln. Es hat nur noch die Unterschrift gefehlt und die Flüge waren bereits gebucht. Einen Tag vor meinem Flug hat sich dann ihr Stürmer verletzt. Also haben sie dann Alexander Sörloth verpflichtet und mein Transfer ist somit ins Wasser gefallen. Vor meiner Vertragsverlängerung mit Fenerbahce hatte ich auch Gespräche mit Bayer Leverkusen geführt. Doch ich wollte bleiben. Sie haben mir einen Karriereplan vorgelegt und der gefällt mir. Meine volle Konzentration ist auf das Titelrennen gerichtet.“
Ein Kommentar
Wenn Ozan Tufan bei FB genauso gut spielen würde wie z.B. bei der türkischen NM und in der Süperlig auch mal solche Tore wie gegen Real Madrid oder Deutschland erzielen würde, könnte ich an seiner Leistung nicht das geringste aussetzen.
Als Mittelfeldspieler muss Ozan Tufan im Cubuklu auch mal Tore und Assists produzieren und das tut er mir viel zu wenig, deshalb teile ich hier nicht die persönliche Auffassung von Hr. Sahin aus der GF Redaktion.