Im Vorfeld der eigentlichen Pressekonferenz der UEFA im Zuge der bevorstehenden Europa League-Begegnung mit dem belgischen Klub KRC Genk, hielt Besiktas-Präsident Fikret Orman gemeinsam mit Trainer Senol Günes eine zusätzliche PK mit den Medienvertreten ab, um einige hartnäckig kursierende Gerüchte aus der Welt zu räumen. GazeteFutbol hat die Kernaussagen der beiden Pressekonferenzen zusammengetragen.
„Alles Gerüchte der Medien um dem Verein zu schaden“
Klubchef Fikret Orman nahm sich die Themen, die derzeit die Medienlandschaft füllen nacheinander vor: „Ich gehe alle Punkte de Reihe nach durch und äußere mich zu den Gerüchten, die für Unruhe rund um Besiktas sorgen. Es wird berichtet, ich und unser Trainer Senol Günes hätten Differenzen. Ich sitze neben unserem Coach, den ich seit meinem zwölften Lebensjahr kenne. Wir haben in meiner Amtszeit dreimal versucht Senol Günes zu Besiktas zu holen. Während seiner Zeit bei Trabzonspor, danach noch einmal. Am Ende hat es nach dem Ablauf seines Vertrages bei Bursaspor geklappt. Wir sind sehr glücklich, dass er unser Trainer ist und um es ein für alle Mal klarzustellen, es gibt keine Probleme zwischen uns. Er sitzt gerade genau neben mir. Fragen diesbezüglich können wir sofort beantworten. Diese Gerüchte entsprechen nicht der Wahrheit“, so der 50-Jährige als Einstieg.
Thema Nationalmannschaft abgehakt – „Geld war nie ein Thema“
Als nächstes nahm Orman Stellung zu den Nationalmannschaftsgerüchten um Senol Günes: „Vor 1,5 Jahren kam dieses Thema auf. Der Trainer kam nie mit der Bitte zu mir, den Klub für die Nationalelf zu verlassen. Wir waren gerade Meister geworden und hatten den Vertrag mit Senol Günes frisch verlängert. Hätte er mich darum gebeten, hätten wir den Vertrag damals aufgelöst und uns getrennt. Daher wäre es schön, wenn dieses Thema hier endgültig ein Ende findet. Weiter wird berichtet, dem Trainer ginge es nur ums Geld. Dazu kann ich sagen, seit Saisonbeginn haben alle unsere Spieler ihr Gehalt ausgezahlt bekommen, bis auf zwei Spieler, die nächste Woche ihr Gehalt erhalten. Senol Günes hat hat diese Saison noch gar kein Geld bekommen. Das wird er aber. Jeder kennt die finanzielle Situation in der Türkei. Aber am Ende erhält jeder bei Besiktas, was ihm zusteht. Geld war noch nie ein Thema zwischen mir und Senol Günes“, stellte Orman klar.
Günes moniert: „Tue Gutes und sprich davon“
Senol Günes meldete sich zu diesem Thema selbst zu Wort und fügte hinzu: „Das ist ein Gerücht, das sich die Journalisten ausdenken. Wenn ihr in dieser Krise so darauf erpicht seid, dann spendet euer Monatsgehalt an den Staat. Ich tue dasselbe mit meinen ausstehenden Gehältern. Früher bei der Nationalmannschaft war es das gleiche Gerücht. Damals habe ich einen Großteil meines Einkommens an wohltätigte Organisationen gespendet. Darüber habe ich bis heute nie gesprochen. Vielleicht war das mein Fehler, nicht davon zu sprechen. Nun, jetzt habe ich es ausgesprochen. Ich hoffe alle sind zufrieden.“
Unzufriedenheit nur wegen schlechten Ergebnissen
Abschließend stritten sowohl Fikret Orman als auch Senol Günes ab, dass Chefcoach Günes bei Besiktas unzufrieden sei und der Verein beziehungsweise einige Vorstandsmitglieder ihn loswerden wollen: „Natürlich sind wird unzufrieden. Aber nicht wie ihr denkt. Wir sind unzufrieden mit den schlechten Ergebnissen. Das gilt für den Trainer, für mich als Präsident und das gilt auch für unsere Fans. Unsere Aufgabe ist es, diese Probleme zu lösen und dafür werden wir noch härter arbeiten. Noch nie kam ein Vorstandsmitglied zu mir und sagte, er will, dass wir uns von Senol Günes trennen. Wenn jemand unzufrieden ist, kann er seinen Rücktritt aus dem Vorstand erklären. Diese Freiheit hat jeder. Bis 2019 geht unsere Amtszeit. Danach sehen wir, wer mit uns den Weg fortsetzen will. Sollten wir dann weitermachen, werden wir uns mit unserem Trainer bezüglich der Zukunft zusammensetzen“, so Fikret Orman.
Genk als positiver Wegweiser
Nachdem der Vereinsoberste zum Rundumschlag ausgeholt hatte, äußerte sich Senol Günes in der offiziellen Pressekonferenz der UEFA zum Spiel gegen den KRC Genk in der Europa League: „Pepe, Adem (Ljajic) und Babel werden morgen verletzungsbedingt fehlen. Güven (Yalcin) und Atiba (Hutchinson) stehen, wie bekannt sein dürfte, nicht auf der UEFA-Liste und fehlen damit auch. Bei Adriano wird es sich erst vor Spielbeginn entscheiden. Die Platzverhältnisse sind nicht optimal, aber deutlich besser als die Wochen zuvor. Wir müssen unseren Gegner unter Druck setzen, dann ist ein gutes Resultat möglich. Es wird kein einfaches Spiel. Aber wir glauben daran, dass uns ein Sieg viel Motivation für den Rest der Gruppenphase und auch für die Liga geben wird. In den letzten Spielen haben wir oftmals zu wirkungslos agiert und nicht die möglichen Resultate geholt. Einige Spieler, darunter Caner Erkin, befinden sich in einem Formtief. Warum wissen wir auch nicht genau. Aber unsere Aufgabe ist es, sie wieder zu Bestform zu führen und zu motivieren.“
Gönül sieht Wechsel aus Höhen und Tiefen
Rechtsverteidiger Gökhan Gönül erklärte, dass man mit der aktuellen Form nicht zufrieden sei und ein Sieg das Team wieder in die richtige Spur bringen soll: „Im Moment haben wir viele Aufs und Abs. Ich hoffe morgen zeigen wir eine gute Leistung und gewinnen. So können wir hoffentlich auch wieder die Atmosphäre im Team ins Positive umschwenken. In der Türkei ist alles vom Tagesresultat abhängig. Man erntet viel Kritik. Wir liegen vier Punkte hinter dem Tabellenführer. Wir haben in Bursa und in Konya in den Schlussphasen Tore kassiert. Sonst würden die Dinge heute etwas anders aussehen und wir wären gleichauf mit dem Ersten. Jeder Spieler geht aufs Feld um zu siegen. Unsere Anhänger können mir glauben, dass wir sogar trauriger als unsere Fans sind, wenn wir nicht gewinnen. Ich bin überzeugt, dass jeder im Team bereit ist, zu kämpfen und niemand die Spiele auf die leichte Schulter nimmt. Manchmal nimmt man sich eben Sachen vor, aber es klappt nicht bei der Umsetzung. Dies ist uns zuletzt leider einige Male widerfahren. Aber wir arbeiten hart weiter, damit sich der Erfolg wieder einstellt.“
Voraussichtliche Aufstellungen
Besiktas: Karius – Gönül, Vida, Roco, Erkin – Medel, Arslan, Özyakup, Lens, Quaresma – Love
KRC Genk: Vukovic – Maehle, Dewaest, Lucumi, Nastic – Seck, Malinovskiy, Ndongala, Pozuelo, Paintsil – Samatto
Schiedsrichter: Daniel Stefanski (Polen)
Austragungsort: Vodafone-Park (Istanbul)
Anstoß: 21:00 Uhr (MEZ)
TV-Übertragung: beIN SPORTS 1, DAZN
Für GazeteFutbol-Updates via TWITTER folge Anıl P. Polat oder GazeteFutbol sowie auf INSTAGRAM