Oguzhan Özyakup redet als frisch gebackener Meister mit Besiktas Klartext! Der zentrale Mittelfeldspieler äußerte sich im Rahmen eines Interviews mit der türkischen Nachrichtenagentur „Anadolu Ajansi“ zu vielen Fragen rund um den Titelgewinn der Schwarz-Weißen. Dabei beschreibt er den Schlüssel zum Erfolgt mit einem Wort: „Familie. Hier war in dieser Saison jeder für jeden da. Das hatte ich hier zuletzt in der Saison 2015/2016 erlebt.“ Als Beispiel dafür nennt er das Freudengetümmel der verletzten Spieler auf der Tribüne nach dem Göztepe-Spiel. „Die Bilder in Izmir stellen unsere diesjährige Energie innerhalb der Mannschaft unter Beweis. Ein Hasic rannte wie ein Verrückter mit seinen Krücken durch das gesamte Spielfeld. Es war völlig egal, wer gespielt hat und wer nicht. Der Erfolg wurde unter allen Spielern geteilt“, so der 28-Jährige. Zudem habe das Team während der Schlussphase der Saison großen Charakter gezeigt, als es zahlreiche Ausfälle gab.
Oguzhan Özyakup: „Mein Aufenthalt in den Niederlanden tat beiden Seiten gut“
Darüber hinaus räumte Özyakup ein, dass sein sechsmonatiger Wechsel zu Feyenoord in der Saison 19/20 sowohl ihm als auch Besiktas einen Nutzen gestiftet hat. Auch auf Grund der massiven Kritik an seiner Person, weshalb ein kurzer Perspektivwechsel vonnöten gewesen wäre. „Während meiner Zeit dort habe ich gemerkt, dass man mich vermisst hat. Ich verhielt mich gegenüber unseren Fans nie respektlos. Schließlich kam ich in der Feda-Saison zu Besiktas und gebe seitdem immer mein Bestes“, so Özyakup. Nichtsdestotrotz sprach der ehemalige Nationalspieler psychische Probleme nach den ersten gewonnenen Meisterschaften an: „Als wir Meister wurden, bestritt ich nahezu alle Spiele mit Atiba zusammen im Zentrum. Wir waren ein starkes Duo. Mit einigen Neuzugängen forderten plötzlich diverse Kreise, dass ich nicht mehr aufgestellt werde. Wieso? War das die Belohnung? Niemand hat sich damals die Frage gestellt, wieso Oguzhan schlecht drauf ist. Solche Umstände sind nicht einfach zu verdauen mit 24.“
„Ich habe alles für Besiktas getan!“
Des Weiteren habe der Rechtsfuß während seinen neun Jahren bei Besiktas viel opfern müssen. Insbesondere bei den Gehaltszahlungen habe er immer Verzögerungen in Kauf genommen und akzeptiert, sofern der Vorstand über finanzielle Engpässe klagte: „Ich habe ein ganzes Jahr kein Geld bekommen. Es gibt keinen Spieler außer Necip, der so lange auf sein Gehalt warten musste. Sobald eine Anfrage vom Vorstand kam für eine Verzögerung, sagte ich zu. Das passierte sehr oft. Große Probleme hatte ich damit nicht, weil ich es für Besiktas tat.“ Allerdings empfand es der in den Niederlanden geborene Türke damals als schmerzhaft, als er kurze Zeit später von den eigenen Fans ausgepfiffen wurde. „Zugegeben, stellt man sich dann manchmal schon die Frage, wieso man auf so viel verzichtet hat, damit es dem Klub besser geht?“