Nationaltrainer Senol Günes sowie die Spieler zeigten sich nach dem 4:0-Sieg gegen Moldawien und der gleichzeitigen Niederlage Islands erleichtert und hoffen nun mehr denn je auf eine erfolgreiche EM-Qualifikation.
Günes kontert Kritiker
Günes betonte, dass man das vorher gesetzte Ziel erreicht habe, obwohl einige Spieler noch nicht ihre eigentliche Form erreicht hätten: „Wir wollten gegen Andorra und Moldawien sechs Punkte, das haben wir auch geschafft. Island hat verloren. Es ist gut, dass wir zwei Siege einfahren konnten, obwohl viele Spieler zu Saisonbeginn noch nicht ihre Form gefunden haben.“ Weiterhin kommentierte der 67-jährige Übungsleiter auch die Kritik, die gegenüber der Halbmond-Nation geäußert wird. „Es gibt Menschen, die unser Miteinander zu sabotieren versuchen. So etwas gehört sich nicht. Die Nationalmannschaft gehört allen. Es ist nichts Gutes, die Nationalmannschaft schlecht zu reden, indem man meinen Namen miteinbezieht.“
„Jeder im Kader ist talentiert“
Auf ganzen fünf Positionen rotierte der erfahrene Coach im gestrigen Spiel zum Vergleich zur Andorra-Partie. Insbesondere in der Innenverteidigung mit zukünftig Ozan Kabak, Caglar Söyüncü, Merih Demiral und Kaan Ayhan aber auch auf den anderen Positionen hat es die Türkei mittlerweile schon mit einem Luxusproblem zu tun, da einige Spieler trotz ihrer guten Leistungen auf Klub-Ebene keinen garantierten Stammplatz erhalten. Günes hob dennoch die Qualität jedes Spielers hervor: „Wir haben gezeigt, welch hohe Qualität wir haben. Jeder möchte spielen, aber es gibt keine Mannschaft, die das ermöglichen kann. Hier sind alle Spieler – ob auf dem Platz oder auf der Bank – sehr talentiert. Es ist aktuell eine sehr starke Generation. Hoffentlich können wir uns ab sofort für alle kommenden Turniere qualifizieren.“
Hakan Calhanoglu überzeugt von seiner Qualität
Auch der eingewechselte Hakan Calhanoglu betonte die Wichtigkeit des Sieges: „Ich beglückwünsche meine Mitspieler. Wir haben uns sehr gut auf das Spiel vorbereitet. Es war wichtig zu gewinnen. Es ist auch schön, dass Albanien gewinnen konnte.“ Insbesondere Calhanoglu stand nach der Andorra-Partie in der Kritik, bekam daraufhin schnell Rückendeckung von TFF-Funktionär Hamit Altintop, der sich für die Qualitäten von Calhanoglu aussprach. Auch der Akteur des AC Mailand stellte klar, dass er das nötige fußballerische Können besitze und mit dem Druck umgehen könne: „Hoffentlich gewinnen wir auch die anderen Spiele, so dass wir uns frühzeitig für die EM qualifizieren können. Dies würde uns erleichtern. Auf uns lastet ein Druck, das ist normal im Fußball. Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen. Ich schaue nach vorne. Ich spiele beim AC Mailand und habe keine Zweifel an meiner Qualität. Auch ich werde weiterhin an mir arbeiten.“
Meras: „Haben 80 Prozent geschafft“
Während viele seiner Nationalmannschaftskameraden in den europäischen Top-Ligen oder der Süper Lig aktiv sind, spielt Linksverteidiger Umut Meras in der französischen Ligue 2 beim AC Le Havre. Dennoch spürt der 23-Jährige das Vertrauen des Nationaltrainers und steht so seit geraumer Zeit kontinuierlich im Aufgebot der Halbmondnation. Meras sieht nach dem 4:0-Erfolg nun bereits das bevorstehende glückliche Ende: „Wir konnten einen wichtigen Sieg einfahren. Ich denke, dass wir nun 80 Prozent des Weges gemeistert haben. Hoffentlich schaffen wir es zur Europameisterschaft. Wir verfügen über eine sehr gute Generation und möchten jedes Spiel gewinnen.“
Yazici und Türüc glücklich über erstes Länderspieltor
Ebenfalls in Frankreich aktiv ist Yusuf Yazici. Dem 22-jährigen Mittelfeldspieler vom OSC Lille gelang gegen Moldawien in seinem 16. Länderspiel nun auch sein erstes Tor. Dementsprechend erfreut zeigte sich Trabzonspors teuerster Abgang aller Zeiten: „Ich bin wirklich sehr glücklich. Es ist für mich ein unvergesslicher Tag, weil ich mein erstes Länderspieltor erzielen konnte. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken. Wenn es so weiter geht, werden wir es sicher zur EM schaffen.“ Ebenfalls seinen ersten Treffer im Dress der Nationalmannschaft konnte Deniz Türüc verbuchen. „Das war ein sehr schwieriges Spiel, aber nach dem ersten Treffer haben wir unser Spiel aufgezogen. Wir hätten auch mit fünf oder sechs Toren Unterschied gewinnen können. Ich habe ein schönes Tor geschossen, aber wichtiger ist das Team“, so der 26-jährige Rechtsaußen.
Semen Altman: „Sind solch ein hohes Tempo nicht gewohnt“
Auf der Gegenseite zeigte sich Interimstrainer Semen Altman enttäuscht über die seinerseits unerwartet hohe Niederlage. Der Qualitätsunterschied zwischen den Teams sei für den 73-jährigen Ukrainer der Knackpunkt: „So eine hohe Niederlage haben wir nicht verdient. Das habe ich nicht erwartet. Ich bin traurig, dass wir so einen schlechten Fußball gespielt haben. Unsere Qualität war nicht ausreichend, wir sind ein so hohes Tempo nicht gewohnt.“
Ein Kommentar
Also Innenverteidigung sind wir wirklich sehr gut aufgestellt, da macht uns keiner so leicht was vor.
Einen muss ich ganz besonders hervorheben, Merih Demiral von der Fenerbahce Jugend. Dieser Mann wird der türkische Maldini… Er hat so extrem viel Potential und wird sich auch bei Juventus Turin durchsetzen…
Neben ihm ganz klar gesetzt Caglar Söyüncü oder Kaan Ayhan….