Vor dem zweiten Gruppenspiel in der EM-Qualifikation für die EURO 2024 in Deutschland sprach der türkische Nationaltrainer Stefan Kuntz über den 2:1-Erfolg gegen Armenien und das kommende Duell mit Kroatien: „Das sind zwei völlig verschiedene Spiele. Die Partie gegen Armenien war ein heikleres Spiel. Unser Gegner hatte Veränderungen vorgenommen. Sie haben mit einem neuen Trainer und neuen Spielern gespielt. Wir konnten unser taktisches Verständnis auf dem Feld nicht ausreichend umsetzen. Es war wichtig für uns, in der Halbzeit taktische Änderungen vorzunehmen und ein positives Ergebnis zu erzielen. Diesmal werden wir zu Hause spielen. Unser Gegner ist einer der besten der Welt. Gegen Armenien waren wir Favorit, aber dieses Mal sind wir es nicht. Wir wollen uns mit den größten Mannschaften messen. In dieser Hinsicht werden wir morgen ein vorbildliches Spiel abliefern.“
Kuntz zur Dreierkette
Der 60-jährige Übungsleiter aus Neunkirchen wurde zudem zu Caglar Söyüncüs Kommentar zu Dreierkette befragt. Der Leicester City-Profi hatte erklärt, dass man für das Einstudieren dieser Taktik nicht genügend Zeit gehabt habe: „In den Spielen im November haben wir mit drei Abwehrreihen gespielt und Caglar war im Kader. Was in der ersten Halbzeit fehlte, waren die Grundprinzipien des Fußballs. Wenn man diese nicht reflektiert, ist es egal, welches System man auf dem Platz spielt. Wir kennen die Leistungen Kroatiens in den letzten Jahren. Wir bereiten uns so vor, wie wir Kroatien kennen, und stützen uns nicht auf das Spiel gegen Wales, das 1:1 endete, weil die Waliser in letzter Minute ein Tor nach einem Einwurf erzielten.“
Dementi für Ramadan-Gerüchte und Lob für TFF-Vorstand und Altintop
Kuntz wies überdies Vorwürfe zurück, dass er Spieler bevorzugen würde, die während des Ramadans nicht fasten und erläuterte, wie engagiert TFF-Vorstandsmitglied Hamit Altintop für die Weiterentwicklung des türkischen Fußballs arbeitet: „Ich respektiere den Ramadan, das sind nur Gerüchte. Wir treffen alle unsere Entscheidungen auf der Grundlage der Leistungen unserer Spieler. Daher ist solch eine Behauptung eine 100-prozentige Lüge. Diese Frage wurde mir nach dem Spiel gegen Armenien gestellt. Heute ist es eine Frage, die ich von einem kroatischen Pressevertreter gehört habe. Welche Art von Dialog sollten wir mit den Leuten führen, die solche Dinge verbreiten und sich daran erfreuen? Unser Vorstand, unser Präsident und Hamit Altintop haben verschiedene Akademien in vielen Teilen Europas besucht. Sie haben sich nicht nur auf Deutschland konzentriert, sondern sind auch in andere Länder gereist. Zum Beispiel haben sie auch Belgien besucht. Es wäre nicht richtig, wenn wir den Fußball eines Landes kopieren und in der Türkei einführen würden. Es ist nicht möglich, die Fußballschule eines Landes zu kopieren und sie in der Türkei anzuwenden.“
Der Fall Bardakci
Abschließend äußerte sich der Deutsche zur viel diskutierten Streichung von Innenverteidiger Abdülkerim Bardakci (GazeteFutbol berichtete): „Wir kamen am Sonntag im Trainingslager zusammen und er verbrachte drei von vier Tagen im Krankenhaus. Der Arzt in der neurologischen Abteilung schickte uns einen Bericht und erklärte, dass er etwas Ruhe brauche und eine zweiwöchige Behandlung benötige. Wenn man einen so klaren Bericht erhält, muss man den Experten vertrauen. Wir dürfen unsere Spieler in keiner Weise gefährden. Ich bin allerdings schon etwas überrascht, dass er gestern in Baku gespielt hat. Wenn er hätte spielen können, wäre es für uns besser gewesen, wenn er hierhergekommen wäre.“
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Gelungener Start: Türkei gewinnt zum Auftakt der EM-Quali 2:1 in Armenien