Die Bundesliga-Profis Kenan Karaman und Kaan Ayhan von Fortuna Düsseldorf beantworteten in einer Sportsendung des türkischen Staatssenders „TRT Spor“ die Fragen von Moderator Siyamend Kacmaz. Während die Nationalspieler Einblicke in ihre bisherigen Laufbahnen präsentierten, kamen einige amüsante Erinnerungen zum Vorschein. Sowohl die erste Begegnung zwischen den beiden Spielern, als auch die erste Nominierung von Karaman in die türkische Nationalmannschaft sorgte für Lacher. Seit seinen beiden Treffern genießt Ayhan eine besondere Anerkennung in der Fußballwelt, wenn auch mit Verzögerung.
„Ich bin in einer Fußballerfabrik geboren“
Auf die Frage über die Ausbildung beim FC Schalke 04 schwärmte der Abwehrspieler von seinem Ex-Klub: „Die Knappenschmiede ist weltweit für ihre gute fußballerische Ausbildung bekannt und gleichzeitig ein Ort, der dem Fußball großartige Talente geschenkt hat. Als Gelsenkirchener scherzen wir gerne über diese Tatsache, denn aus dieser Stadt gingen tolle Fußballer wie Manuel Neuer, Mesut Özil, Ilkay Gündogan sowie Hamit und Halil Altintop hervor. Die letzten beiden hätte ich eigentlich zu Beginn aufzählen müssen. Der letzte Spieler, der nun in den Startlöchern steht ist Ahmet Kutucu. Auf ihn bin ich sehr gespannt.“
„Mit dem zweiten Hinweis erkennen mich die Leute“
Die beiden Treffer gegen Frankreich in der EM-Qualifikation waren für den 25-Jährigen von großer Bedeutung, vor allem deshalb, weil sie seinen Bekanntheitsgrad erheblich gesteigert haben: „Nicht jeder Spieler kann gegen Frankreich treffen, daher war es ein ganz besonderes Ereignis für mich. Meine Freunde erlauben sich immer wieder Späßchen diesbezüglich, wenn ich eine neue Person treffe. Erst stellen sie mich beim Namen vor, was ohne Erfolg bleibt. Mit dem Hinweis auf den Jungen, der gegen Frankreich getroffen hat, macht es bei den Leuten dann „Klick“. An mein Tor im ersten Spiel erinnern sich die meisten nicht, eher an das im Rückspiel. Der Treffer beim 1:1-Remis in Paris war von größerer Bedeutung und sehr wichtig.“
„Der Anruf von Mircea Lucescu kam im Auto“
Die Frage an Karaman, welche Erinnerung die erste Nominierung für die Nationalmannschaft in ihm weckt, sorgte für eine lustige Story: „Zu der Zeit spielte ich noch bei Hannover 96 und hatte frei. Wir waren mit Freunden unterwegs nach Hamburg, als im Auto mein Handy klingelte. Es war eine türkische Nummer, die nicht in meinem Telefon gespeichert war. Zunächst dachte ich, es sei ein Verwandter, dessen Nummer ich vergessen hatte zu speichern. Als ich den Anruf annahm war ich verwirrt, weil die Person am anderen Ende der Leitung auf Englisch sprach. Ehe ich antworten konnte, erklärte er mir, dass sie meine letzten Spiele beobachtet hatten und mich für die nächsten Länderspiele in den Kader nominieren wollen. Aus mir kam lediglich ein „Okay, Trainer“ heraus. Die anschließende Freude war bei meinen Freunden natürlich riesengroß, da sie seit meiner Kindheit an meiner Seite stehen und mir diesen Erfolg gegönnt haben.“
„Das erste Länderspiel war ein Tag vor meiner Trauung“
Karaman weiter: „Anschließend fing ich an mich zu fragen, an welchen Tagen die Länderspiele stattfinden sollten. Ich erinnere mich noch ganz genau daran. Das erste Spiel fand am 10. November statt und auf den 11. November hatten wir uns mit meiner Verlobten ein Jahr vorher festgelegt und bereits alles organisiert. Ich rief also Lucescu an und fragte ihn, wie wir das handhaben. Er fing an zu lachen, da ihm zu seiner Zeit als Fußballer dasselbe passiert sei. Dadurch hatten wir eine gewisse Sympathie entwickelt. Er erlaubte mir, nach dem Spiel abzureisen und nach meiner Trauung wieder ins Trainingslager zurückzukehren. In der zweiten Woche hatte ich meine Flitterwochen in Antalya mit meiner Frau und gleichzeitig das Trainingslager mit der Nationalmannschaft. Das ist eine ganz besondere Erinnerung für mich.“
„Wir haben uns mit Kaan im DFB-Pokal kennengelernt“
Im Viertelfinale des DFB-Pokals in der Saison 2013/14, bei dem sich die TSG 1899 Hoffenheim mit 3:1 durchsetzen konnte, kamen beide Spieler nicht zum Einsatz, erinnerte sich Karaman: „Vor dem Spiel war mir bewusst, dass bei den Gegnern ein Türke spielt. Kaan wusste wohl auch über mich Bescheid. Wir haben uns lediglich gegrüßt, doch zu dem Zeitpunkt war es eine einfache Begegnung. Erst als wir in der türkischen U21-Nationalmannschaft ein Zimmer teilten, legten wir den Grundstein für unsere Freundschaft. Nun spielen wir in derselben Mannschaft und unternehmen abseits des Platzes viel miteinander. Glücklicherweise verstehen sich unsere Ehefrauen ebenfalls gut.“
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