Dramatischer geht es kaum: Nach insgesamt 24 Elfmetern hat sich der AC Mailand im Playoff-Spiel mit 9:8 beim portugiesischen Außenseiter FC Rio Ave durchgesetzt und den Sprung in die Europa League geschafft. Mann des Abends aus Sicht der Italiener war einmal mehr Hakan Calhanoglu. Der türkische Nationalspieler rettete die „Rossoneri“ beim Stand von 1:2 mit einem verwandelten Strafstoß in der Nachspielzeit der Verlängerung (120.+2 Minute) überhaupt erst in das Elfmeterschießen.
Bei dem 26-jährigen offensiven Mittelfeldmann läuft es derzeit wie am Schnürchen. Bereits nach seinem bärenstarken Auftritt in der dritten Qualifikationsrunde gegen den norwegischen Vertreter FK Bodo/Glimt (3:2) war er von der italienischen Presse mit Lob überschüttet worden. In dem Spiel vertrat er Superstar Zlatan Ibrahimovic, der mit dem Coronavirus infiziert ist, vorzüglich. Der frühere Bundesliga-Profi erzielte zwei Tore und bereitet den dritten Treffer vor. Die “La Gazzetta dello Sport” titelte unter anderem „Milan wie ein Türke“.
Rio Ave vergibt drei Matchbälle
Und nun das irre Match gegen Rio Ave, das für Calhanoglu und Milan wieder ein positives Ende nahm. Dabei hatten die Portugiesen nach den Fehlschüssen von Lorenzo Colombo, Torwart Gianluigi Donnarumma und Ismael Bennacer gleich dreimal die Chance, den großen Favoriten beim jeweils nächsten Versuch aus dem Wettbewerb zu werfen. Doch Rio Ave verschoss auch dreimal umgehend wieder – einmal prallte der Ball dabei von Innenpfosten zu Innenpfosten. Beim 24. und letzten Elfmeter scheiterte der Brasilianer Aderllan Santos an Italiens Nationalkeeper Donnarumma.
„Es ist schwierig, seine Emotionen in so einem Moment im Griff zu haben“, sagte Milan-Trainer Stefano Pioli. „Elfmeterschießen sind eine Lotterie. Aber wir sind überglücklich über dieses Ergebnis.“ Feiern mussten Calhanoglu und Co. allerdings in einem Hotel vor Ort. Die Partie dauerte so lange, dass die Mannschaft danach nicht mehr wie geplant nach Italien zurückfliegen konnte, weil der Flughafen in Porto bereits geschlossen war.
Hinweis: Dieser Artikel erschien zuerst auf hürriyet.de
Autor: Björn Lücker
Ein Kommentar
Hoffentlich verletzt er sich nicht bis zur EM.