Mittendrin in der Coronavirus-Katastrophe in Italien wäre derzeit Hakan Calhanoglu. Der Offensivmann vom AC Mailand ist wie die Bevölkerung in Europa in seinen eigenen vier Wänden gefangen um den weiteren Verlauf der Pandemie abzuwarten – das allerdings nicht in Italien, sondern in Mannheim. Per Telefon-Live-Schalte gegenüber dem türkischen TV-Sender „TRT Spor“ äußerte sich der 26-Jährige zur Situation in Italien mit beängstigenden Worten: „Mailand ist eine moderne Stadt. Daher hat das zu Beginn wohl nicht jeder ernst genommen. Aktuell sind alle Menschen zuhause und versuchen sich mit viel Musik zu motivieren. Auch ich habe das Ganze zunächst nicht ernst genommen. Ich konnte nicht begreifen, wie man als Vater nicht mit dem eigenen Kind hinaus auf die Straße kann. Doch wir müssen uns an die Regeln halten. Denn die Situation in Italien ist verheerend und sehr schlimm.“
„Keiner weiß, wie es weitergehen soll“
Calhanoglu weiter: „Eigentlich musste ich am Montag zurück nach Mailand. Doch das wurde jetzt auf den 31. März verschoben. Aktuell bin ich in Mannheim, auch hier dürfte sehr bald eine Ausgangssperre kommen. Noch gehen die Menschen auf die Straßen. Leider hält sich nicht jeder an die Regeln. Die Läden sind geschlossen, die Polizei hat ihre Kontrollen intensiviert.“ Wie es beim AC Mailand weitergehen werde, wisse Calhanoglu hingegen nicht. „Wir als Team unterstützen die Kampagne von Zlatan Ibrahimovic. Uns bleibt nichts weiter übrig, als die Nachrichten zu verfolgen. Viele Spieler sind in ihrer Heimat bei ihren Familien. Ich weiß nicht, wann und wie wir zurückkehren sollen. Zumindest hat es bei uns im Team keinen erwischt, so dass wir alle individuell zu Hause trainieren können.“
Calhanoglu nicht unglücklich über EM-Verschiebung
Über die Verschiebung der ursprünglich in diesem Sommer geplanten EURO 2020 verlor der türkische Nationalspieler ebenfalls ein paar Worte: „In erster Linie geht es jetzt um die Gesundheit. Auf der einen Seite freue ich mich über die Verschiebung des Turniers, denn wir hatten sehr viele verletzte Spieler. Auf der anderen Seite hätten wir das Turnier dieses Jahr gerne gespielt. Die Harmonie im Team war zuletzt hervorragend. Spieler wie Merih Demiral, Yusuf Yazici oder Cenk Tosun – sie alle wären nicht dabei gewesen. Jetzt können wir uns zumindest mit ihnen freuen. Sie gehören dazu und haben ihren Anteil an unserem Erfolg.“