„Wir hatten die Kontrolle“ – Geduldsspiel statt Kantersieg
Calhanoglu dämpfte Erwartungen an ein Schützenfest und stellte den Reifegrad der Mannschaft heraus: „Alle hatten ein 4:0 oder 5:0 erwartet, aber wir nicht. Es war ein Spiel, in dem wir Geduld zeigen mussten. Wir hatten die Kontrolle und haben dem Gegner keine großen Chancen gelassen.“ Der Spielführer betonte, dass die drei Punkte wichtiger seien als die Höhe des Ergebnisses.
Bursa als Verstärker: Dank an die Fans
Zur Kulisse im Matli-Stadion sagte Calhanoglu: „Es war wunderschön, sie haben uns 90 Minuten lang unterstützt. Deshalb möchte ich mich bei der Gemeinde Bursa bedanken.“ Neben Kenan Yildiz gehörten auch Kerem Aktürkoglu und weitere Offensivkräfte zu den sichtbaren Antreibern – getragen von einer Atmosphäre, die Calhanoglu „so in dieser Dichte selten“ erlebt habe.
Torschützenliste & Vorbilder: „Ich mag Tuncay Abi sehr“
Dass er nun gemeinsam mit Tuncay Sanli Rang drei in der Torjägerliste der Nationalmannschaft einnimmt, kommentierte der Regisseur bescheiden: „Ich mag Tuncay Abi sehr. Er bedeutet mir sehr viel. Die Anzahl der Tore ist zwar so, aber wichtig ist der Sieg. Wir haben noch einen langen Weg vor uns.“
Playoffs & Spanien: Ziel erreicht – jetzt klüger agieren
Mit Blick auf den weiteren Weg erklärte der Spielführer: „Unser Ziel war es, uns darauf zu konzentrieren, und wir sind dankbar, dass wir in Lostopf eins gekommen sind. Wir werden sehen, wer kommt.“ Das erste Duell mit Spanien habe die Mannschaft „sehr mitgenommen“: „Wir waren zu ehrgeizig und haben unkontrolliert gespielt. Das wird im nächsten Spiel nicht so sein, wir werden vorsichtiger sein.“
Länderspiel-Rekorde: „Schritt für Schritt vorankommen“
Zur Jagd auf Einsatzrekorde – jüngst zog er an Emre Belözoglu vorbei – sagte Calhanoglu: „Es ist noch zu früh, um von 119 zu sprechen. Solange ich gesund bin, möchte ich meinem Land dienen. Emre ist für mich, wie meine anderen älteren Brüder auch, sehr wertvoll. Ich werde Schritt für Schritt vorankommen.“
Salut als Botschaft: „Gott schütze uns“
Auch seinen Soldatengruß erläuterte der Kapitän: „Als wir die Nachrichten hörten, waren wir sehr traurig. Wir haben Opfer zu beklagen, Gott schütze uns. Ich wollte ihnen eine Art Botschaft senden. Sie sind immer wertvoll.“ Damit verband Calhanoglu Dank und Anteilnahme mit dem sportlichen Auftrag, weiter konsequent zu punkten.
Was bleibt: Rückenwind, Reife – und die Lehre für Spanien
Das 2:0 war weniger Spektakel als Statement: kontrolliert, geduldig, abgeklärt. Bursa lieferte den emotionalen Rahmen, der Kapitän die Linie: erst Ruhe bewahren, dann zuschlagen – und gegen Spanien klüger, reifer und noch geschlossener auftreten.


