Fenerbahce-Trainer Kartal mit Kritik an TFF und Galatasaray: „Länderpunkte offenbar unwichtig“

„Haben Unterstützung von der TFF und Galatasaray erwartet“

„Ich möchte die Errungenschaften unseres historischen Klubs mit dem Gewinn des Europapokals krönen“, sagte Kartal und fügte hinzu: „Seit dem ersten Tag habe ich gesagt, dass wir in Europa so weit wie möglich kommen wollen. Das ist ergebnisoffen. Zu sagen, ‚wir werden den Pokal gewinnen‘, ist eine scharfe Aussage. Ich spreche im Leben nicht scharf, man sollte nicht Dinge versprechen, die man vielleicht nicht einhalten kann. Ich bin nicht so ein Mensch und sage immer die Wahrheit. Wir sind im Viertelfinale. Wenn wir die nächsten beiden Mannschaften ausschalten, sind wir im Finale. Als Sohn dieser Vereinsgemeinde möchte ich das unbedingt. Es ist nicht einfach, sowohl in der Liga als auch in Europa zu spielen. Für Fußballer ist es sehr schwierig, zu europäischen Spielen zu reisen, aber auch wenn es schwierig ist, wollen wir hoffentlich so weit wie möglich kommen und am Ende den Pokal in unser Land holen. Wir werden von Spiel zu Spiel gehen. Das einzige Problem ist der Supercup am 7. April. Wir hatten erwartet, dass sowohl die TFF als auch unser Gegner uns beim Kampf umd die Länderpunkte unterstützen würden, aber leider haben sie das nicht getan.“

TFF schiebt Ausreden vor

Kartal sah lediglich Aussreden und fügte seiner Kritik Folgendes bei: „Sie sagen, wir haben keinen Plan A, Plan B, Plan C. Fenerbahce-Fan zu sein bedeutet nicht, seinen Präsidenten, Trainer, Fußballer oder Masseur zu lynchen, sondern sie zu unterstützen. Für ihre Rechte einzutreten. Bei jedem Unentschieden, bei der kleinsten Sache, trefft ihr uns alle unter die Gürtellinie. Es wird Kritik geben, aber sie muss positiv und konstruktiv sein. Jeder hat gesehen, was in Trabzon passiert ist. Ich verlange nicht, dass Sie mich zum Glänzen bringen, das habe ich nicht nötig. Ich weiß, was ich zu tun habe. Im ersten Jahr, als ich hierher kam und wir beschossen wurden, waren die Punkte und der Fußball, den wir bekamen, offensichtlich. Als ich das zweite Mal kam, war alles klar. Jedes Mal, wenn ich kam, brach ich den Punkterekord, wir brachen die Statistiken. Während alles gut läuft, müssen unsere Fenerbahce-Freunde drinnen diskreter sein. Heute bin ich es, morgen bist du es. So kann man kein Fenerbahce-Fan sein. Fenerbahce-Fan zu sein bedeutet, den Präsidenten, den Trainer, die Spieler und das Wappen zu schützen. Wir werden ungerecht behandelt. Kommt eines Tages heraus und sagt, dass der Schiedsrichter dies getan hat, dass Fenerbahce auf diese Weise ungerecht behandelt wurde.

Sagt, dass unsere Mannschaft zehn Punkte Vorsprung gehabt hätte, wenn diese Dinge nicht passiert wären. Nicht nur, dass wir diese Wahrnehmung nicht durchbrechen können, sondern wenn die Leute im Inneren auf uns einschlagen, wird es so wahrgenommen, als ob die Dinge bei Fenerbahce schlecht laufen würden. Dann wird unsere Gemeinschaft sehr zerbrechlich. Natürlich passiert das so. Vom Beginn der Saison bis heute sollten Fußballfans die Spiele beider Mannschaften objektiv betrachten. Wir hätten mindestens acht bis zehn Punkte Vorsprung haben müssen. Jeder hat ein Konto, auch Gott. Wir glauben an uns. Wir werden am Ende der Saison Meister sein. Wir brauchen niemanden, der Punkte verliert, wir werden Meister, wenn wir acht von acht Spielen gewinnen. Ich wurde mit Gegenständen auf den Kopf geschlagen. Wir wurden bis zum Ende des Spiels mit Wasserflaschen beworfen. Es wurden Fackeln und Geld auf das Spielfeld geworfen. Livakovic wurde mit Geldstücken im Gesicht getroffen. Ich forderte die Schiedsrichter auf, das Spiel abzubrechen und zu verschieben. Der vierte Schiedsrichter Volkan Bayarslan sagte mir: ‚Es gibt keinen Grund, das Spiel zu verschieben‘, so Kartal.

Die Vorfälle in Trabzon

„Abdullah Avcı muss neugierig sein, lassen Sie ihn die Wahrheit wissen. Er kam in der Halbzeitpause zu mir auf den Gang und sagte: Ismail Hocam, einige deiner Spieler sollten beim Aufwärmen nicht auf die Tribüne schauen, sie provozieren. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie sie warnen würden, damit die Atmosphäre nicht angespannt wird‘. Ich sagte: ‚Okay Hocam, danke‘, rief die Mannschaft zusammen und rief die Auswechselspieler auf das Feld. FBTV hat das auch gefilmt, wenn sie wollen, können wir ihnen das Material zeigen. Keiner sollte sich um die Tribünen kümmern, wir machen unseren Job, wir führen 2:0, wir gewinnen das Spiel und kehren zurück. Niemand sollte sich um den Schiedsrichter und die Tribünen scheren. Wir sind hierhergekommen, um zu gewinnen, um Fußball zu spielen.“

„In der zweiten Halbzeit wurden wir von den Rängen aus angegriffen“

„Es herrschte ein wahres Wasserbombardement. Ferdi, Tadic, Oosterwolde waren auf der linken Seite wie gelähmt. Er konnte keinen Angriff starten. Es wurden Fackeln vor unseren Torwart geworfen. Unsere Konzentration brach zusammen. Panik kam auf, wir haben lange Bälle gespielt. Am Ende hatten die Schiedsrichter das Spielfeld noch nicht einmal geräumt, als vor dem Tor Fackeln geworfen wurden und wir das Tor kassierten. Als wir uns diesen Treffer fingen, bekam Trabzonspor Oberwasser. Nicht nur auf dem Spielfeld, sondern auch auf der Tribüne wurde das Angriffstempo erhöht. Infolgedessen bekamen wir einen Elfmeter für unseren eigenen Fehler. Als das Spiel 2:2 stand, habe ich einen Schachzug gemacht. Ich hatte Cengiz und Mert Hakan verletzt in die Mannschaft gestellt, falls sie spielen könnten. Wenn ich sie eingesetzt hätte, hätten sie womöglich drei bis fünf Wochen nicht gespielt. Wir haben zwei Wechsel vorgenommen und das Spiel stabilisiert. Wir haben im zweiten Angriff ein Tor erzielt und gewonnen.“

„Von Anfang bis Ende des Kampfes wurde ich von Fremdkörpern getroffen, aber ich habe mich nicht verstellt, ich habe den Kampf nicht provoziert. Ich hätte sagen können, dass mein Kopf aufgespalten wurde und ich in Ohnmacht gefallen bin, aber so ein Mensch bin ich nicht. Hätten wir anders gehandelt, hätten wir das Spiel verschieben können. Ich bin im Spiel geblieben, damit der Fußball gewinnt und es keine Spannungen zwischen den beiden Vereinen gibt. Ich bin auf das Spielfeld gegangen und habe Wasserflaschen gesammelt, damit das Spiel zu Ende gespielt wird. Wir könnten die Meisterschaft verlieren, aber wir waren dafür, dass die Freundschaft gewinnt.“

„Wer wird Rechenschaft abgeben?“

„Nach dem Spiel haben wir zwei gegnerischen Spielern die Hand geschüttelt. Eren Elmali und ich haben uns nett unterhalten. Torwart Livakovic kam auf mich zu und umarmte mich. Er hatte ein irreguläres Tor kassiert, er wäre am Boden zerstört gewesen, wenn wir verloren hätten. Er zitterte, als er mich umarmte, als wollte er sagen: ‚Ich schäme mich für das, was passiert ist, aber wir haben gewonnen‘. Ich verließ ihn, und als ich in die Mitte des Spielfelds kam, stand dort der Trainer von Trabzonspor. Er ist ein Gentleman. Er sagte: ‚Hocam, du hast das Spiel gewonnen, herzlichen Glückwunsch, kannst du die Mannschaft reinbringen? Ich sagte OK. Ich drehte mich um, und unsere Jungs begannen in der Mitte des Spielfelds zu jubeln. In diesem Moment sprang ein maskierter Mann auf das Spielfeld. Während der Schlägerei sagte ich der Mannschaft, sie solle nach drinnen gehen. Während der Schlägerei griff einer von ihnen unseren Fußballer an, und er hatte einen großen Spieß in der Hand. Wenn mein Spieler niedergestochen wird und sein Leben als Fußballer endet, wer wird dann zur Verantwortung gezogen? Ist dieser Spieß von meinem Spieler gefallen? In einem der Fälle hat er meinen Spieler mit der scharfen Seite des Eckpfostens verfolgt. Wer wird zur Rechenschaft gezogen, wenn er getroffen oder verletzt wird? Es gab eine große Sicherheitslücke im Stadion. Wie konnten die Fans so leicht ins Stadion gelangen? Jemand mit einem maskierten Gesicht springt auf das Spielfeld. Menschen aus Trabzon sind mutig, Menschen vom Schwarzen Meer sind männlich und mutig. Ich stamme auch vom Schwarzen Meer. Ich komme aus Rize. Du springst auf das Spielfeld, warum ist dein Gesicht verhüllt, wer bist du? Hat dich jemand dorthin geschickt? Du hast den Mut, auf das Spielfeld zu springen, warum versteckst du dein Gesicht! Es gab eine große Sicherheitslücke.“

„Hätten wir darauf warten sollen verprügelt und abgestochen zu werden?“

„Fünf, sechs Personen haben meinen Sohn Emre abgefangen. Mein Sohn hat eine sechsseitigen Bericht und Befund wegen Körperverletzung. Seine Rippen sind gequetscht. Mein Sohn wurde ins Krankenhaus gebracht und dort einen Tag lang behandelt. Mein Sohn wurde am meisten verprügelt. Können Sie sich die Situation vorstellen, in ich mich als Vater befinde? Vor Jahren war ich auf dem Weg zur Meisterschaft, ich wurde beschossen und unsere Meisterschaft wurde uns weggenommen. Erst vor ein paar Wochen wurden Sie auf Ihrem eigenen Platz geschlagen, und auf der Tribüne gab es keine Reaktion. Warum treffen die beiden Gemeinschaften aufeinander, warum passieren diese Dinge bei unseren Spielen? „Ich denke, dass es unter den Trabzon-Fans Leute mit unterschiedlichen Absichten gibt. Die Strafverfolgungsbehörden werden sie verfolgen. Es gibt so viele Zwischenfälle, Spieße fallen herunter, es gibt Messer. 200-300 Leute springen auf das Spielfeld. Wollten sich meine Spieler nicht verteidigen? Sollen wir warten, bis jemand geschlagen, aufgespießt oder erstochen wird? Wenn jemand Sie angreift, während Sie unterwegs sind, dürfen Sie sich dann nicht verteidigen, um Ihre Familie zu schützen? Ich glaube nicht, dass irgendjemand eine Strafe geben kann. Was soll mein Spieler tun, sich nicht verteidigen? Wenn es nur ein oder zwei Leute waren, würden wir sagen, dass es ein Einzelfall war. Aber 200-300 Leute betreten das Spielfeld. Natürlich werden sich die Spieler verteidigen.“

Geschehnisse auf dem Weg in die Kabine

„Es sind die Ereignisse im Korridor, über die man insbesondere reden muss. Ich habe in der Ecke des Ganges auf die Spieler gewartet. Osayi und Fred kamen als Letzte rein. Osayi kam herein und jemand schlug ihn. Er schlug mit dem Kopf gegen die Wand und wurde ohnmächtig. Ich wollte Osayi holen. Sie haben einen Trainer, Mustafa Sarp. Er hat mich gepackt. Er meint es nicht böse. Er sagt etwas, aber ich kann ihn nicht verstehen. Meine Hand ist geschwollen, ich weiß nicht warum. Ich konnte nicht zu Osayi gehen, der drei Meter vor mir lag. Trainer Abdullah Avci kam, um mich zu holen. Alles geschah in einem Augenblick. Wir wurden dort einem großen Angriff ausgesetzt. Meinem Sohn Emre wurde schwindelig und er erbrach sich mehrfach. Als wir ihn am nächsten Tag ins Krankenhaus nach Istanbul brachten, sagte er: ‚Ihr hättet ihn in der Nacht dort einliefern sollen‘. Yasin Hoca blieb in Trabzon, er konnte nicht ins Krankenhaus gehen. Erst am nächsten Tag ging er ins Krankenhaus in Trabzon, um einen medizinischen Bericht zu bekommen, darüber werde ich nicht berichten, denn unsere Freunde in Trabzon wären sehr bestürzt gewesen. Emre lag stundenlang auf dem Boden mit Eis auf seinem Körper. Er erbrach stundenlang. Einige hatten eine aufgeplatzte Lippe, andere eine gespaltene Augenbraue. Alle sind traurig, aber weil sie aus einer Art Krieg herausgekommen sind.“

„Es wird der Eindruck vermittelt, als wären wir die Schuldigen“

„Nach all diesen Vorfällen besteht der Eindruck, dass wir am Ende des Tages die Schuld tragen, dass die Spieler bestraft werden. Ich verstehe das nicht, ich kann das nicht glauben. Haben wir die Wasserflaschen geworfen, haben wir uns selbst angegriffen oder haben die Leute meinen Spieler mit einem Spieß angegriffen, haben sie ihn mit einem Eckpfosten angegriffen? Sind meine Spieler zu Kriminellen geworden, weil sie sich verteidigt haben? Wir haben von Beginn der Saison bis heute viele Ungerechtigkeiten erlitten. Ich appelliere an unsere großartigen Fans, wir kämpfen immer noch um die Meisterschaft. Unterstützt die Mannschaft von nun an noch mehr als bisher in Geschlossenheit. Was wir durchgemacht haben, ist offensichtlich. Seht, wogegen wir kämpfen, wogegen wir antreten. Ich bitte Sie, wir werden die nächsten acht Spiele gewinnen und Meister werden. Unsere Erfahrungen auf und neben dem Spielfeld sind da. Öffnet eure Augen.“

„Ich will ab sofort endlich ausländische Schiedsrichter“

„Es soll ein ausländischer Schiedsrichter sein. Nach dem Pendikspor-Spiel habe ich gesagt: ‚Pfeifft, was ihr seht, seid fair‘, und sie haben mich an die PFDK verwiesen, damit ich bestraft werde. Ich habe niemanden beschuldigt und niemanden beleidigt. Wenn andere etwas sagen, passiert nichts. Ich habe mich zur Verteidigung der Schiedsrichter geäußert und wurde an die PFDK verwiesen. Ich kann es nicht glauben. Nachdem ich diese Dinge gesehen habe, möchte ich einen ausländischen Schiedsrichter, soll er doch kommen.“

Großes Interesse an Oosterwolde 

„Als Oosterwolde letzte Saiosn verpflichtet wurde, hieß es: ‚Was ist das für ein Spieler, warum hast du ihn gekauft?‘ Er sollte zu Beginn der Saison ausgeliehen werden, ich wollte ihn aber im Team sehen. Wir haben ihm geholfen, sich als Linksverteidiger zu verbessern. Als ich dann merkte, dass es Probleme in der Innenverteidigung gab, dachte ich, ich sollte einen Innenverteidiger einbauen. Ich sagte ihm, dass ich ihn als zentralen Abwehrspieler einsetzen möchte, er weigerte sich. Wie viele Wochen habe ich mit ihm gerungen. Schließlich hat er akzeptiert, ich habe ihm beigebracht, wie man als Innenverteidiger spielt. Wichtige Klubs aus Europa fragen nach Oosterwolde. Sie haben in der Winterpause nach ihm gefragt, aber wir haben ihn ihnen nicht gegeben. Wir haben ihn gekauft und ihn weiterentwickelt und ins Team eingebaut. Wenn wir ihn verkaufen, wird er ein sehr gutes Einkommen haben und für uns eine hohe Ablöse erzielen.“

„Wenn er zurückkehrt, müssen wir über die mentalle Verfassung von Livakov sprechen“

„Livakovic ist ein sehr emotionaler Junge. Er ist ein introvertierter Mensch. Die Vorfälle haben ihn sehr beeinflusst. Er ist jetzt in der Nationalmannschaft, wir werden über seinen Gemütszustand sprechen, wenn er zurückkehrt. Sein Vater und seine Familie in Kroatien sind sehr wütend nach den Geschehnissen. Die Spieler sind verärgert. Sie sind nicht einverstanden mit dem, was passiert ist, sie können es nicht glauben und sagen: ‚Warum behandeln uns andere Mannschaften so?‘ Ich erhalte viele Nachrichten von meinen Spielern über das, was auf dem Spielfeld passiert ist. Ich möchte ihre Aussagen hier nicht öffentlich machen. Wir arbeiten Tag und Nacht für den Erfolg. Nach diesem Spiel ist alles klar geworden.“