Fenerbahce-Sportdirektor Emre Belözoglu hat sich noch vor dem Jahreswechsel den Fragen der türkischen Journalisten gestellt. Dabei gab Belözoglu unter anderem Auskunft über die Corona-Infektion von Luiz Gustavo, den Handlungsspielraum im Winter-Transferfenster sowie die Vertragsdetails von Diego Perotti.
„Sind zufrieden mit dem Kader“ – Transfers dennoch möglich
Der 40-Jährige betonte, dass man mit dem aktuellen Kader durchaus zufrieden sei. Erol Bulut und seine Truppe habe die nötige Qualität die ausgegebenen Ziele zu erreichen. „Wir haben ein starkes Team mit starken Charakteren. Schon zu Saisonbeginn haben wir gesagt, dass es Rückschläge geben wird. Und so kam es auch. Doch wir vertrauen unserem Trainerteam und der Mannschaft. Wir haben uns vorgenommen, sämtliche Antworten auf dem Platz zu geben, auch wenn man versucht uns immer wieder mit Nebenkriegsschauplätzen abzulenken.“ Belözoglu weiter: „Generell sind wir der Meinung, dass dieser Kader ausreicht. Eventuell könnte es Neuzugänge geben. Bezüglich der Limits vom TFF liegen wir im grünen Bereich und haben noch einen kleinen Handlungsspielraum. Auch mit der UEFA gibt es überhaupt keine Probleme. Diese Woche werden Erol Bulut, unser Präsident und ich uns zusammensetzen und unsere Marschroute festlegen.“
„Ein Fußballspiel kann unmöglich wichtiger als ein Menschenleben sein“
Die Meldungen, nach denen Luiz Gustavo das letzte Ligaspiel gegen Medipol Basaksehir (4:1) corona-positiv bestritten haben soll, dementierte der Fenerbahce-Sportdirektor vehement: „Wir sollen ein en Spieler mit einem positiven Test spielen lassen, damit er nach seinem Tor mit der Mannschaft gemeinsam jubelt? Am meisten stört mich in diesem Land, dass man stets einen Kampf abliefern muss, um die Wahrheit zu beweisen. Das können wir so nicht akzeptieren. Ich lasse mich von solchen Dingen nicht aus der Ruhe bringen, aber es gibt Menschen, die das tatsächlich glauben. Ein Fußballspiel kann unmöglich wichtiger als ein Menschenleben sein.“ Generell ist Belözoglu der Meinung, dass die sozialen Medien in der Türkei eine zu gewichtige Rolle einnehmen. „Die Spieler hier lassen sich zu sehr von ihrer Popularität beeinflussen. Sofern ein ausländischer Spieler in die Türkei wechselt, bekommt er 400.000 bis 500.000 Follower. Und das setzt ihn unter Druck. Wir als Verein tun alles dafür, diese Nebeneffekte so gering wie möglich zu halten.“
Details zum Perotti-Deal mit dem AS Rom
Belözoglu äußerte sich auch zur Personalie Diego erotti. Der 32-jährige Argentinier wechselte zu Saisonbeginn ablösefrei vom AS Rom zu Fenerbahce. Demnach wurde spekuliert, dass Perotti einen gut dotierten Vertrag bei den Gelb-Marineblauen unterschrieben hat. Laut Belözoglu habe sich die Verpflichtung des Argentiniers sogar als Schnäppchen erwiesen: „Sein fixes Gehalt ist extrem niedrig. Mit Rom haben wir einen Deal, dass sie Geld bekommen, sofern er zu Einsätzen kommt. Spielt er nicht oder kommt er in einem bestimmten Zeitraum nicht auf seine Einsätze, bekommen wir das Geld für ihn von den Römern. Perotti erhält ein sehr geringfügiges Gehalt, dazu eine Prämie nach jedem fünften Spiel. Für Fenerbahce ist dieser Vertrag keinesfalls eine Belastung. Diese Vorkehrungen mussten wir treffen, weil er in der Vergangenheit oftmals mit Verletzungen zu kämpfen hatte.“ Belözoglu dementierte zudem die Meldungen der türkischen Presse, wonach Fenerbahce weitere 1,5 Millionen Euro für den Transfer von Eljif Elmas erhalten habe, nachdem der Mazedonier sein 50. Pflichtspiel für Neapel absolviert hat.