Wieder einmal hatten sich die Verantwortlichen zweier Süper Lig-Teams nicht im Griff: So geschehen am Montagabend in Alanya, als nach dem Schlusspfiff zwischen Aytemiz Alanyaspor und Trabzonspor (2:2) die Lage im Bahcesehir Okullari-Stadion völlig eskalierte. Die Hauptprotagonisten dabei waren die Klubbosse um Hasan Cavusoglu und Ahmet Agaoglu.
Provokanter Torjubel – Agaoglu sorgt für Eklat
Offensichtlich gerieten die beiden Lager nach dem Last-Minute-Ausgleich von Anastasios Bakasetas heftig aneinander. Ein übertriebener Torjubel sowie Beleidigungen in Richtung Trabzonspor-Sitzreihen habe das Fass bei Agaoglu zum Überlaufen gebracht. „Das waren ganz schwere Beleidigungen, zudem hat man uns ständig Bilder von irgendwelchen Sardellen [Hamsi; Anm. d. Red.] gezeigt. Muss ich das verstehen?“ Was danach passierte, verstand in Alanya dann wohl überhaupt keiner mehr. Auf dem Weg zurück in den VIP-Bereich verlor Ahmet Agaoglu die Kontrolle, sprintete wutentbrannt auf den Platz und wurde gegenüber den Alanyaspor-Mitarbeitern handgreiflich. So war es nicht verwunderlich, dass es nur Augenblicke später zu massenhaft Rudelbildungen und Handgemengen kam – mittendrin jedoch nicht die Spieler, sondern die Vereinsfunktionäre beider Teams.
Cavusoglu: „Sogar Hüseyin Cimsir hat uns beleidigt!“
Nachdem die Streithähne einigermaßen beruhigt worden waren, ging der Clinch in die zweite Runde: Und das im türkischen LIVE-Fernsehen auf „Beyaz TV“. Zunächst gab Alanyaspor-Präsident Hasan Cavusoglu eine Stellungnahme ab und konfrontierte die Bordeauxrot-Blauen mit schweren Vorwürfen: „Meine tote Mutter, mein Bruder, alle meine Familienangehörigen wurden nach unserem Ausgleich schwer beleidigt. Das ist ein Skandal!“ Cavusoglu ging sogar einen Schritt weiter: „Herr Ahmet Agaoglu roch so sehr nach Alkohol, mir wurde schlecht!“ Laut Cavusoglu hätte das Trabzonspor-Lager unangemessen auf das 2:2 von Bakasetas reagiert, sogar Chefcoach Hüseyin Cimsir habe sich provozieren lassen und mit Beleidigungen Richtung Haupttribüne um sich geworfen.
Agaoglu: „Soll Gott den Lügner auf der Stelle bestrafen!“
Direkt nach Cavusoglu war schließlich Ahmet Agaoglu am Telefon. Der 63-jährige Klubboss Trabzonspors konterte die Vorwürfe Cavusoglus und zeigte sich empört über das Ausmaß an Lügen, die verbreitet worden seien. „Manche Menschen haben ihre Emotionen einfach nicht im Griff. Er beschuldigt einen Mann, der noch nie in seinem Leben Alkohol getrunken hat. Ich werde einen Alkoholtest machen, so lächerlich es auch klingt. Soll Gott an dieser Stelle den Lügner bestrafen? Ja, das soll er!“ Agaoglu bekräftigte seine Aussage, nach dem Ausgleich von den Hausherren enorm provoziert worden zu sein. So sei es nicht verwunderlich, wenn eine Gegenreaktion komme. Coach Hüseyin Cimsir habe jedoch nichts mit den Tumulten zu tun gehabt und sei auch nicht verbal ausfällig geworden. Agaoglu weiter: „Wir alle wissen, welches Spiel gegen Trabzonspor gespielt wird. Wir haben letzte Woche gegen Fenerbahce gespielt. Sie alle wissen, wie brisant dieses Spiel ist. Aber nichts ist passiert. Was war das heute?“ Der Vereinspräsident schloss am Ende mit einer Botschaft an den eigenen Anhang ab: „Keiner soll daran zweifeln, dass Trabzonspor den Titel holen wird. Wir werden Meister!“
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