Bis Sommer 2016 stand Merih Demiral im Kader von Fenerbahce. Der 22-Jährige hielt sich von der Jugend auf bis hin zur U19 bei den Gelb-Marineblauen, einen Profivertrag erhielt der Abwehrspieler allerdings nicht. Über AC Alcanenense, Sporting Lissabon, Aytemiz Alanyaspor und US Sassuolo landete Demiral schließlich bei Juventus Turin. Aus dem ehemaligen Fenerbahce-Jugendspieler ist inzwischen ein Innenverteidiger von internationalem Format geworden.
Pereira wollte Demiral nicht bei den Profis
Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Gelb-Marineblauen ihrer verpassten Chance hinterhertrauern. Am Ende konnte man weder von Demiral profitieren noch von einer Ablösesumme, die der junge Türke hätte einbringen können. Demirals Jugendtrainer bei Fenerbahce hieß damals Hasan Özdemir. Im Gespräch mit dem türkischen Pay TV-Sender „Tivibu Spor“ blickte Özdemir zurück: „Ich habe sechs Jahre mit Merih zusammengearbeitet. Er hätte sich durchgesetzt, wenn er Einsatzchancen bekommen hätte. Dementsprechend hatten wir ihn damals für die Profis empfohlen und ihm eine große Zukunft bescheinigt.“ Allerdings habe Fenerbahce-Coach Vitor Pereira nichts von Demiral wissen wollen, so Özdemir. „Er war mit Kjaer und Skrtel zufrieden und sagte, dass er keinen Innenverteidiger braucht. Er hätte ja mit seinen 17 Jahren wenigstens auf der Bank Platz nehmen oder in den Pokalspielen zum Einsatz kommen können.“
Özdemir glaubt an Fenerbahce-Trio
Laut Özdemir lag es aber nicht nur an Pereira, dass Demiral den Sprung in den Profikader verpasst hat. Man sei sich damals auch in finanzieller Hinsicht nicht einig geworden, berichtet Özdemir weiter. „Für Merih war das angebotene Gehalt zu wenig. Er wollte schließlich ohne Fenerbahce weitermachen. Ich habe mich damit abgefunden, dass er seinen Weg künftig ohne uns weitergehen wird.“ Der ehemalige Jugendcoach der „Kanarienvögel“ macht sich jedoch keine Sorgen, dass Fenerbahce auch in Zukunft vielversprechende Talente ausbilden wird: „Spontan fallen mir Oguz Kagan Güctekin und Burak Albayrak ein, die in Rize solide aufspielen. Auch sie habe ich trainiert. Dazu gibt es noch Spieler wie Ömer Faruk Beyaz, Merih Bostan oder Muhammet Gümüskaya. Von diesem Trio erwarte ich in Zukunft einiges, sofern sie sich weiterentwickeln. Klar ist aber auch: Weiterentwickeln kann man sich nur, wenn man auch spielt.“