Nach seinem 1:1-Ausgleichstreffer für Derby County gegen Nottingham Forest war der 37-malige türkische Nationalspieler Colin Kazim-Richards Opfer rassistischer Nachrichten im Netz. Sein Verein stellte sich solidarisch hinter den 34-Jährigen. Auch die Behörden wurden verständigt. Nun äußerte sich Richards gegenüber der türkischen Tageszeitung „Hürriyet“ zum Vorfall. Dabei verriet der gebürtige Londoner, dass er solche diskriminierenden Äußerungen in der Vergangenheit eher ignorierte oder belächelte. Doch habe es seine Kinder beeinflusst: „Da meine Kinder nicht an einem Ort leben, wo so etwas passiert, hatte ich sie nicht darauf vorbereitet“, so Richards.
Richards muss Kinder aufklären
Abfällige Äußerungen über seine Hautfarbe oder der Begriff „Paki“, der abwertend in England für Bürger aus Pakistan verwendet wird, seien einige Begriffe gewesen: „Ich bin zur gleichen Zeit wütend und traurig. Ich bin traurig wegen meiner Frau, meinen Kindern und meiner Familie. Ich wollte es erst ignorieren. Doch dann hörte mich mein Sohn, als ich den Vorfall meinem Klub meldete. Ich war daher gezwungen mit meinen Kindern über ein Thema zu sprechen, dem sie noch nicht ausgesetzt waren. In meiner Vergangenheit musste ich mich mit ähnlichen Dingen auseinandersetzen. Jetzt musste ich diese Sachen meinen Kindern erklären.“
Konzentration soll nicht leiden
Richards betonte, dass der Verein komplett hinter ihm stehe und ihn alle sehr gut behandeln, was auch für Trainer Wayne Rooney zutreffe: „Ich bin sehr stolz in Großbritannien geboren, ein schwarzer Mann und Türke zu sein. Ich werde nicht zulassen, dass diese Geschehnisse mich von meinem Fokus abbringen. Für meine Familie und alle Menschen, die ich präsentiere, muss ich auf diesem Weg bleiben. Ich werde nicht aufhören mich weiterzuentwickeln. Nicht nur für mich, sondern für alle Menschen, die mir nahestehen und positiven Einfluss auf mein Leben haben. Im Leben kann alles passieren.“
Treffsicherer Colin Kazim Richards Opfer von Rassismus im Netz
Ein Kommentar
Hürriyet ist natürlich direkt vor Ort. Die sind nur am Geiern – Hauptsache eine gute Story!
Ich spreche aus eigener Erfahrung.