Zum Abschluss des sechsten Spieltages der Spor Toto Süper Lig trafen im Istanbuler Stadt-Derby Fenerbahce und Besiktas im Ülker-Stadion in Kadiköy aufeinander. Die Begegnung endete mit einem 1:1-Unentschieden (zum Spielbericht). Sowohl Fenerbahce-Trainer Phillip Cocu als auch seine Schützlinge waren mit dem Ergebnis unzufrieden und sahen sich dem Sieg deutlich näher als den Gegner.
„Wir hatten den Sieg verdient“
Entsprechend groß war die Enttäuschung bei Chefcoach Cocu, der eine deutliche Leistungssteigerung seiner Mannschaft sah, die am Ende nicht belohnt wurde: „Es war mein erstes Derby in der Türkei. In der ersten Halbzeit haben wir eine sehr gute Leistung gezeigt. Wir haben den Gegner früh attackiert und ihn bei Spielaufbau gestört, wodurch er nicht ins Spiel kam. Wir hatten drei, vier hochkarätige Chancen, aber es war unser Gegner, der schließlich das Tor schoss. In der Halbzeitpause versprachen wir uns, bis zum Ende zu kämpfen. In der zweiten Spielhälfte konnten wir nicht unser gewünschtes Spiel umsetzen. Die Partie endete mit einem Remis. Wir haben den Sieg verdient, aber leider bekommt man nicht immer, was man verdient. Wir haben Charakter gezeigt und wollten unseren Fans den Siegtreffer schenken. Leider ist uns dies nicht gelungen. Die erste Halbzeit war unsere bis heute beste Saisonleistung“, so der 47-jährige Übungsleiter.
Kaldirim fordert mehr Wertschätzung
Einer der besten Akteure des Abends war sicherlich der oft kritisierte Linksverteidiger Hasan Ali Kaldirim, der im Jahr 2018 bereits seinen siebten Assist auflegen konnte. Damit rangiert der 28-Jährige auf Platz eins unter den Verteidigern im Vergleich der Süper Lig mit den Top5-Ligen Europas: „Es war ein wichtiges Spiel. Wir sind sehr traurig über den Ausgang. Wir sind hier in Kadiköy, hier wird Geschichte geschrieben. Egal gegen wenn wir spielen, hier sind wir immer der Favorit. Wir haben gut begonnen und hatten einige Möglichkeiten zur Führung. Unser Gegner traf überraschend aus der Distanz.
Was meine eigene Leistung anbelangt, so wurde ich in der jüngeren Vergangenheit dafür sehr kritisiert. Ich weiß natürlich auch, dass Statistiken nicht alles erzählen, aber dennoch denke ich, dass sie viel aussagen. Die Zahl meiner Spiele und meiner Assists liegen auf der Hand. Der Durchschnitt in der Türkei ist auch bekannt. Es wäre schön, wenn wir unsere eigenen Spieler zu schätzen wissen würden. Ich habe in drei Wochen acht, neun Spiele absolviert. Ich bin keine Maschine. Ich wurde jetzt zwei Wochen geschont. Das zeigt uns, was ein ausgeruhter Spieler zu leisten imstande ist.“
Ayew: Remis trübt Freude über Tor
Torschütze Andre Ayew trauerte ebenfalls dem entgangenen Derby-Triumph nach, hatte aber nach der Partie Optimismus für die Zukunft geschöpft: „Heute haben wir als Team gut gespielt und viel Charakter gezeigt. Unsere Fans waren unglaublich. Wir hätten zur Halbzeit führen können. Auch ich habe eine sehr gute Chance vergeben. Sie hatten einen Schuss durch Babel und der war drin. Wir mussten uns zurückbeißen und das ist uns gelungen. Ich habe im Derby mein zweites Tor für Fenerbahce erzielt. Ich bin glücklich über meinen Treffer, aber dass wir keine drei Punkte mitnehmen konnten, betrübt meine Stimmung. Wir wollten diese drei Punkt so sehr. Dieses Spiel ist ein gutes Vorbild für uns. Sollten wir weiterhin so aufspielen, werden wir viele Sieg holen.“
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