Der 77-malige türkische Nationalspieler Burak Yilmaz, der aktuell beim niederländischen Klub Fortuna Sittard unter Vertrag steht, führte ein Interview auf dem YouTube-Kanal von „Socrates“. Der mit 31 Länderspieltoren bis heute zweiterfolgreichste Torschütze der Türkei verriet, was wirklich hinter dem Skandal mit den Milli Takim-Prämien bei der EURO 2016, den Handgreiflichkeiten und Problemen bei Fenerbahce steckt und wie es zu seinem Wechsel nach China zu Beijing Guoan kam.
Der Skandal um die Prämien bei der EURO 2016
Die viel kritisierte Thematik der EM-Prämien nach dem enttäuschenden Abschneiden der Türkei bei der EURO 2016, nehme Yilmaz nicht ernst, auch, wenn er sich in dem einen oder anderen Punkt ungerecht behandelt fühle: „Ich habe mich sehr über dieses Thema aufgeregt, aber das ist mir jetzt egal. Es gibt immer noch Leute, die mich als Prämien-geil bezeichnen. Das interessiert mich nicht mehr, denn wir sind die Opfer. Wir waren nie auf Prämien aus. Zusammen mit mir hat auch Gökhan Gönül keine Prämie bekommen, aber geschrieben wurde nur über mich. Ich war auch im Trainingslager, aber ich habe wegen meiner Verletzung nicht gespielt. Das ist keine große Sache, es ist in Ordnung. Überhaupt kein Problem. Hinterher haben mir die TFF-Verantwortlichen, einer nach dem anderen, gesagt, dass ich kein Spieler sei, der nur auf die Prämien aus ist. Das reicht mir schon. Wer auch immer dort der Chef ist, weiß, dass ich nicht solch eine Person bin.“
Der Transfer ins Reich der Mitte
Seinem Wechsel nach China beschrieb Yilmaz folgendermaßen: „Wir haben uns mit dem Präsidenten des chinesischen Klubs im Hotel getroffen, und ich habe ihm gesagt, dass ich zu West Ham (United) wechseln würde. Aber der Präsident hat sich absolut geweigert. Er sagte, er würde nicht ohne mich nach China zurückkehren. Er sagte, er habe es dem Staat versprochen. Ich erwiderte: ‚Ich kann nicht gehen, meine Frau ist schwanger oder so etwas‘. Er sagte: ‚Nein, nein, ich akzeptiere das nicht, sag mir eine Summe‘. Ali Abi, mein Manager, sagte: ‚OK, nenn einfach mal einen Betrag‘. Als ich zwei sagte, sagte der Präsident fünf und hielt mir die Hand hin. Ich habe diese Hand genommen und bin ins andere Hotel, um mich bei West Ham zu bedanken und ihnen abzusagen.“
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Streit und Handgemenge mit Fenerbahce-Trainer Aragones
Yilmaz, der in früheren Interviews bereits schilderte, dass er während seiner Zeit bei Fenerbahce Probleme mit dem damaligen Trainer Luis Aragones hatte, sagte weiter: „Ich hatte einen Faustkampf mit Aragones. Er ließ mich ein Spiel spielen. Wir haben 3:0 gewonnen. Es war der erste klare Sieg dieser Art. Ich habe nicht sehr gut gespielt. Wir sind nach Sivas gefahren, dieselbe Mannschaft hat die ersten elf Spiele bestritten, und ich war nicht dabei, ich bin sofort in sein Zimmer gegangen, weil ich keine Chance erhielt, mit derselben Mannschaft zu spielen. Ich habe dem Trainer gesagt: ‚Ich spiele nicht, wir haben letzte Woche gewonnen, alle spielen in der gleichen Mannschaft, ich spiele nicht‘, und er sagte: ‚Wer bist du? Als er sagte: ‚Wer bist du?‘, hatte ich damals den Mut der Unwissenheit. Wir hatten einen sehr heftigen Streit. Dann reiste der 18-köpfige Kader mit 17 Leuten überall hin. Ich habe alleine geduscht und bin ein Jahr lang nicht in den Kader aufgenommen worden.“ Abschließend äußerte sich der 37-Jährige zum früheren Fenerbahce-Stürmer Daniel Güiza: „Güiza war zum Beispiel nicht sehr beliebt, aber er war die Nummer eins, was die Läufe hinter die gegnerische Abwehr betrifft“. so Yilmaz.
3 Kommentare
Obwohl ich Burak charakterlich absolut verabscheue, ist er dennoch der beste türkische Stürmer in den letzten 10 Jahren. Das muss man schon zugeben. Ich hätte ihn gerne bei West Ham in der Premier League gesehen. Schade dass es nicht geklappt hat.
Über einen verstorbenen zu lästern zeugt von einem absolut miesen Charakter, von diesem Burak Yilmaz habe ich auch nichts anderes erwartet. Mir wird kotzübel, wenn ich daran denke, dass der Vogel mal das FB Trikot getragen hat, ich wünschte das wäre nie passiert.
Als Aragones gesagt hat „Wer bist du“ hatte er zu 100% Recht.