Besiktas-Präsidentschaftskandidat Hasan Arat machte gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur „Anadolu Ajansi“ wichtige Äußerungen vor der bevorstehenden Wahl und rief alle Besiktas-Vereinsmitglieder, denen der Verein am Herzen liegt, dazu auf, unbedingt ihre Stimme abzugeben: „Alle Besiktas-Mitglieder sollten auf jeden Fall kommen und abstimmen. 23 Jahre festgefahrene Strukturierung haben leider begonnen, sich zu ballen. Sie rechnen ständig mit den Stimmen der Besiktas-Fans. Die Besiktas-Fans sollten ihre Stimmen schützen und zur Wahl gehen. Jede Stimme ist sehr wertvoll. Wir müssen dieser Organisation hier ein Ende setzen. Besiktas muss an die Besiktas-Fans übergeben werden. Nur Besiktas kann diesen Wechsel vollziehen. Etwa 21.500 Menschen werden ihre Stimme abgeben können. Bei den Parlamentswahlen lag die Wahlbeteiligung bei etwa 60 Prozent. Die Wahlurnen müssen explodieren. Jeder Einzelne, der kommt, wird sich für Besiktas einsetzen. Dies ist die letzte Ausfahrt vor der Brücke. Es gibt kein Danach mehr. Im Wissen um diese Gefahr habe ich schon vor langer Zeit mit meiner Arbeit begonnen. Ich reise durch die ganze Türkei, ich war im Ausland, wir arbeiten hart. Wir wissen genau, was die Kongressmitglieder und Fans von Besiktas wollen. Wir haben auch damit begonnen, die Bedürfnisse der Spieler zu ermitteln. Am Freitag, dem 17. November, werden wir alle unsere Projekte vorstellen. Dann werden wir nach und nach unsere Kandidaten für den Vorstand bekannt geben. Wir sind bereit.“
Kritik an bestehendem System
Der 64-Jährige erklärte, dass in den vergangenen über zwei Jahrzehnten stets die gleiche Gruppe die Geschicke von Besiktas gelenkt habe und man diesen Zirkel endlich durchbrechen müsse, um sich weiterzuentwickeln: „Jeder Vorstand, die in den letzten 23 Jahren hierherkam, sagte: ‚Ich werde die vorherige Verwaltung zur Rechenschaft ziehen‘. Am Ende waren sie sich alle einig. Im Moment sind sie zusammen, Schulter an Schulter, und machen Propaganda dafür, Hasan Arat nicht in diesen Verein zu lassen. Die Besiktas-Fans sind sehr klug. Sie werden diesen Plan nicht zulassen. Besiktas gehört den Besiktas-Fans. Vergesst das nie. Die Besiktas-Fans durchschauen die Machenschaften. Sie werden tun, was notwendig ist. Kommt und schaut euch die Projekte und das Personal an. Gebt eure Stimme ab. Und fordert den Gewinner auf, Rechenschaft über alles abzulegen. Besiktas ist kein Ort für Leute, die behaupten, sie seien die Gruppe und würden Stühle für sich selbst vermarkten. Besiktas hat diese Theater schon gesehen. Es hat es die ganze Zeit über erlebt. Sie sollten es endlich sein lassen und diese Spiele aufgeben. Sonst werden sie noch unter diese Last begraben.“
Macht Arat bei einem Wahlsieg mit Calimbay weiter?
Ob er gedenke, mit Riza Calimbay als Trainer weiterzumachen, beantwortete Arat wie folgt: „Er hätte schon am nächsten Morgen nach dem Rücktritt des vorherigen Trainers geholt werden müssen. Obwohl es schon zu spät war, wäre es sehr wertvoll gewesen, damit wir die Zeit bis zu den Wahlen ohne Unruhe hätten verbringen können. Ich denke, dass Riza Calimbay diese Zeit gut nutzen wird. Ich habe einen Freund (Serdal Adali) sagen hören: ‚Ich werde morgen mit dem Trainer Riza Calimbay sprechen‘. Es gibt einen Vorstand, der im Moment nicht zurückgetreten ist. Es ist für niemanden angebracht, mit Trainer Calimbay über eine Strategie für die Zukunft zu sprechen. Der Vorstand ist noch im Amt. Wir müssen geduldig sein, wir haben unsere Vorbereitungen getroffen. Alle unsere in- und ausländischen Alternativen sind bereit. Wenn wir die Wahl gewinnen, werden wir diese Alternativen in die Tat umsetzen. Wir werden zuerst mit Herrn Calimbay sprechen.
Er wird uns die richtigen Informationen geben. Er ist ein echter Besiktas-Anhänger. Wenn die Leistung und die Chemie bis dahin stimmen, warum sollten wir dann nicht weitermachen? Natürlich werden wir weitermachen. Es wäre nicht richtig, über den Namen zu spekulieren. Riza Calimbay ist jetzt unser Trainer und wir müssen ihn schützen. Ich bin dagegen, über Namen zu sprechen, wenn es einen Trainer gibt. Natürlich habe ich mit vielen Trainern gesprochen. Besiktas wird den Spieler holen, den es will. Wir haben auch Vorbereitungen für Transfers getroffen. Besiktas kann seine Transferpolitik nicht nur mit dem Trainer und dem Sportdirektor festlegen. Besiktas wird seine eigene Strategie haben.“
„Es gibt keine Besiktas-Lobby beim TFF“
Arat erklärte auch, dass ehemalige Präsidenten und Führungskräfte dank Besiktas beim türkischen Fußballverband (TFF) tätig waren: „Was haben sie für Besiktas getan? Besiktas hat seine schmerzhaftesten Tage mit ihnen erlebt. Sie haben ihre Arbeit dort beendet und versuchen jetzt wieder Besiktas nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Mit erhobenen Finger wurde der Besiktas-Präsident gerügt. Wie kann so etwas passieren? Niemand würde es wagen, so etwas mit dem Vorstand zu tun, in der ich und meine Freunde bilden werden. Dazu hat niemand das Recht. Der Staat liebt Besiktas sehr. Er wird alles Notwendige tun. Man darf nur für Besiktas nach etwas fragen. Es gibt keine Besiktas-Lobby bei der TFF. Wenn man als Gemeinschaft geeint ist, kann man tun, was nötig ist. Damit verschafft man seiner Stimme Gehör. Besiktas ist nicht in der Lage Sportler zu den Olympischen Spielen schicken, weil niemand darüber nachdenkt und dafür im Verein arbeitet. Besiktas wird wichtige Transfers tätigen. Wir haben Vorbereitungen dafür getroffen“, schloss Arat seine Aussagen.