Die finanzielle Situation bei Besiktas spitzt sich weiter zu. Nachdem die Schwarz-Weißen auf der Ratssitzung bekanntgaben, dass sich die Verbindlichkeiten des Vereins um knapp 26 Millionen Euro erhöht haben, wirkte Präsident Ahmet Nur Cebi in seiner Rede schon ein Stück weit desillusioniert. Vor allem der teure Kader mache dem letztjährigen Tabellendritten enorm zu schaffen. „Einige Spieler haben sehr gut dotierte Verträge, die zum Teil noch zwei Jahre laufen. 99 Prozent der Spieler haben unser Angebot ausgeschlagen und eine Gehaltskürzung abgelehnt. So ist es auch letztes Jahr abgelaufen. Manche haben sogar gesagt, dass sie solch einen Vertrag nie wieder in ihrem Leben bekommen würden. Das soll keine Schuldzuweisung sein. Es ist aber meine Pflicht, die Öffentlichkeit darüber zu informieren. Wir tun uns schwer, diese Summen zu bezahlen“, so Cebi.
„Können nur Verträge auflösen oder Gehälter reduzieren“
Dementsprechend sei es alles andere als einfach neue Spieler zu verpflichten, zumal der TFF das Ausgabenlimit des Klubs von 40 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro gekürzt habe, erklärte Cebi weiter. „Aktuell haben wir keine Möglichkeit einen verkauften Spieler durch einen neuen zu ersetzen. Das liegt an den Limitvorgaben. Wie sollen wir neue Spieler holen, wenn die Spieler im Kader nicht bereit sind Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen? Ich weiß nicht, wie es die anderen Teams machen. Wir sind und bleiben anständig. Unsere einzige Chance ist, Verträge aufzulösen oder die Gehälter zu reduzieren. Ich bin überzeugt davon, dass ich das schaffe. Doch es geht nur sehr langsam voran.“ Der 61-Jährige fügte hinzu, dass die Vereinbarung mit dem Bankenkonsortium einen großen Anteil an der Misere habe. Die hohe Zinslast würde den Handlungsspielraum des Vereins massiv einschränken.
Vor PAOK-Spiel: Politik außen vor lassen
Friedliche Töne schlug Cebi indes vor dem brisanten Aufeinandertreffen mit PAOK Saloniki in der UEFA Champions League an. Politische Themen wolle man gänzlich außen vor lassen, stattdessen appellierte der Besiktas-Boss an Kameradschaft und Fairplay. „Dieses Thema birgt in letzter Zeit sehr viel Brisanz. Doch wir sind ein Sportverein, dementsprechend werden wir uns verhalten. Wir werden antreten und wie Gentlemen unser Spiel spielen. Sport bedeutet zugleich auch Kameradschaft. Und Kameradschaft ist wichtig. Genauso wichtig wie, dass PAOK ebenfalls Schwarz-Weiß trägt und ein Adler ihr Wappen ist. Wir werden einen Brief verfassen und das genau so dem Präsidenten von PAOK mitteilen. Doch falls doch etwas passieren sollte: Hinter diesen elf Spielern stehen noch sehr viele mehr, als man denkt.“