Nach einem Meeting der Süper Lig-Klubvereinigung am Freitagnachmittag stand der Vorstandsvorsitzende Ahmet Agaoglu der Presse Rede und Antwort. Hierbei erklärte der Trabzonspor-Präsident, dass einige Schiedsrichterentscheidungen im türkischen Fußballoberhaus ernsthaft diskutiert werden müssten. Der Geschäftsmann verriet, dass dieses Thema in der Sitzung mit dem Schiedsrichterausschuss MHK auf die Tagesordnung gebracht werde. „Während einer ohnehin schon beschwerlichen Phase sollten unsere Schiedsrichter vorsichtiger pfeifen. Ihre Spielleitung sollte weit entfernt von Schwierigkeiten, Diskussionen und Problemen sein. Das war nämlich von Anfang an die Forderung aller Klubpräsidenten. Leider mussten wir aber feststellen, dass insbesondere in bestimmten Begegnungen die Entscheidungen wieder für Diskussionen offen sind“, sagte der 64-Jährige zu Beginn.
„Schadet dem Fußball des Landes in jeder Hinsicht“
Agaoglu unterstrich in seinen Aussagen, dass man so bald wie möglich positive Ergebnisse aus der Zusammenarbeit mit dem MHK erwarte: „Wir werden dieses Thema in der Arbeitsgruppe nächste Woche ansprechen, damit diese Angelegenheit etwas sensibler behandelt wird und zumindest Schritte unternommen werden, um die Fragezeichen in den Köpfen der Klubs, Klubpräsidenten, Trainer und Spieler zu beseitigen. Oder vielleicht auch um uns zu überzeugen.“ In Bezug auf die Vorwürfe gegen den Vorsitzenden des Repräsentantenrates des türkischen Fußballverbandes TFF in den sozialen Medien sagte der 64-Jährige: „Dies sind sehr schwerwiegende Vorwürfe, die ernsthaft untersucht werden müssen. Wir werden der Sache nachgehen. Denn wenn an diesen Behauptungen etwas dran ist, dann sind es Behauptungen, die dem Fußball des Landes in jeder Hinsicht schaden. Auch wenn diese Vorwürfe nicht wahr sind, wird es unsere Forderung sein, diese mit einer befriedigenden Erklärung von der Tagesordnung zu streichen.“
„Anadolu-Klubs stecken in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten“
Neben den kritischen Themen in Bezug auf die Referees ging es beim Treffen mit den Vereinsoberhäuptern um die finanziellen Schwierigkeiten im türkischen Fußball. Agaoglu wurde hierbei ziemlich deutlich und sagte, dass die Vereine vor einem großen wirtschaftlichen Dilemma stehen: „Wir haben ausführlich über die Auswirkungen der Wechselkursschwankungen auf das Wirtschaften der Vereine gesprochen. Heute stecken insbesondere unsere Anadolu-Klubs in einer wirklich schwierigen Situation. Ein Klub in der Süper Lig kann nur mit einem Gehaltsbudget von acht bis zehn Millionen Euro bestehen. Wenn wir uns unsere anatolischen Klubs anschauen, haben wir Vereine, die sich nicht einmal Spielergehälter in Höhe von 200.000 Euro leisten können. Sie stecken in ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten. Gründe sind die sinkenden TV-Einnahmen, der gravierende Rückgang der Zuschauerzahlen oder die fast nicht existenten Fanartikelverkäufe. Insbesondere die vier großen Vereine um Trabzonspor, Besiktas, Galatasaray und Fenerbahce sowie Basaksehir haben versprochen, unseren anatolischen Vereinen so gut es geht zu helfen. Wenn wir den anatolischen Fußball nicht auf ein Niveau bringen können, auf dem er finanziell und sportlich mit großen Mannschaften mithalten kann, wäre es eine Wahnvorstellung zu erwarten, dass sich der türkische Fußball entwickelt und erfolgreich ist. Deshalb müssen wir diese Probleme sofort lösen.“