Mit dem Schlusspfiff in Alanya am Montag begann die „dritte Halbzeit“ an der Mittelmeerküste. Nach dem 2:2-Remis zwischen Aytemiz Alanyaspor und Trabzonspor gerieten die Vorstandsmitglieder beider Lager aufeinander. Dabei teilten sich die Klubpräsidenten Hasan Cavusoglu und Ahmet Agaoglu die Hauptrolle. Gegenüber dem türkischen Sportsender „A Spor“ schilderte der Trabzonspor-Klubboss die Vorfälle in Alanya aus seiner Sicht. Ferner kritisierte der 62-Jährige die Schiedsrichterleistungen und sprach dem Spielerkader sein Vertrauen aus.
„Eine derartige Eskalation hatte ich nicht erwartet“
Agaoglu befürchtete zwar eine hektische Partie, doch derartige Szenen habe selbst der Klubboss nicht erwartet: „Ich wusste, dass die Situation angespannt sein wird. Eine derartig verfeindete Atmosphäre kam mir jedoch nicht in den Sinn. Mit dem Anpfiff haben Funktionäre von Aytemiz Alanyaspor begonnen uns zu beschimpfen. Nach erzielten Toren wurden seltsame Gesten gezeigt und Beleidigungen ausgesprochen. Mit dem Schlusspfiff ist die Situation ernsthaft eskaliert. Der Klubboss von Alanyaspor warf mir vor, seinen Bruder beleidigt zu haben. Das ist jedoch erfunden. Mevlüt Cavusoglu ist ein Mensch, den ich seit über 15 Jahren kenne und sehr respektiere.“
„Wir wurden in Alanya provoziert“
Von einer Gastfreundlichkeit war im Vorfeld der Begegnung laut Agaoglu nichts zu spüren: „Sie haben sich nicht für ihre Gäste interessiert. Stattdessen wurden wir am Spieltag durchgehend provoziert. Als wir das Stadion nach dem Schlusspfiff verlassen wollten, wurden lautstark Beleidigungen gegen unsere Mütter ausgesprochen. Das war der Moment, der das Fass zum Überlaufen brachte. Wie wir im Nachhinein in Erfahrung bringen konnten, handelte es sich bei der Person um einen Basaksehir-Sympathisanten, der als Manager für Alanyaspor arbeitet. Außerdem wird unserem Trainer Hüseyin Cimsir vorgeworfen, ein Vorstandsmitglied der Gastgeber beschimpft zu haben. Wer kann mir versichern, dass nicht genau das Gegenteil geschehen ist ? Ich entschuldige mich für meinen Teil von unserem Verein und dem türkischen Volk für die unschönen Szenen nach dem Spiel. Der Konflikt mit Alanyaspor wird sich nicht auf das Pokalfinale übertragen.“
„Ich habe die Funktionsweise des VAR nicht verstanden“
Mit den Schiedsrichterleistungen und der Funktionsweise des VAR war Agaoglu ebenfalls sichtlich unzufrieden: „Falls der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses mit den Leistungen der Referees zufrieden ist, überlasse ich die Bewertung der Situation den Beteiligten. Warum wurde Anthony Nwakaeme in der Partie gegen Medipol Basaksehir der Elfmeter verwehrt? Wir verstehen nicht, wann der VAR interveniert und wann nicht, da wöchentlich unterschiedliche Entscheidungen getroffen werden. Gegen Gaziantep FK werden zehn Situationen vor unserem Treffer untersucht und das Tor wird aberkannt. Aber wenn wir Punktverluste erleiden, greift der VAR nicht ein. Das kann ich mir nicht erklären. Allerdings glaube ich an die Gerechtigkeit von Gott und bin der Meinung, dass diese früher oder später eintreten wird.“
„Die Mannschaft muss weiterhin an sich glauben“
Agaoglu glaube an den Trainerstab und an die Qualitäten des Spielerkaders. In einem Gespräch mit dem Team bekräftigte er sein Vertrauen: „Ich habe den Spielern gesagt, sie dürfen jetzt den Kopf nicht hängen lassen. Es sind lediglich zwei Punkte, die wir verloren haben. Sie erwiderten, dass sie sich über Niederlagen genau so ärgern, wie sie sich über die Siege freuen. Beides gehört nun mal zu unserem Sport. Die MRT-Ergebnisse von Ugurcan Cakir liegen uns noch nicht vor. Gegen MKE Ankaragücü könnte er ausfallen. Bei Nwakaeme wurde zwar eine Verletzungspause von drei bis sechs Wochen prognostiziert, doch ich denke, er wird gegen Galatasaray auf dem Platz stehen. Jose Sosa hingegen wird bereits gegen Ankaragücü eine kurze Einsatzzeit bekommen.“
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