Trabzonspor-Klubboss Ahmet Agaoglu äußerte sich bezüglich der aktuellen Situation um COVID-19. Dabei widerspricht der 63-Jährige der Einführung von Play-Offs und befürwortet eine Wiederaufnahme ab dem 27. Spieltag. Agaoglu geht von einer Fortsetzung der Liga ab Ende April aus. Auf die Aussagen von Ex-Spieler John Obi Mikel reagierte der Präsident des türkischen Golfverbandes nicht überrascht und warf dem Nigerianer eine illoyale Verhaltensweise vor.
„Derzeit erzielen wir keine Einnahmen“
Aufgrund der gegen die Verbreitung des Coronavirus getroffenen Maßnahmen leiden unter anderem auch die Fußballvereine. „Derzeit haben wir weder Zuschauer-, noch Fernseheinnahmen. Wir erhalten keine Gelder vom Verband für eingefahrene Punkte. In dieser Woche haben wir außerdem unsere Fanshops geschlossen, was zu weiteren Einnahmeausfällen führt. Da wir nicht die einzigen Betroffenen sind, haben wir keinen detaillierten Plan entwickelt, wie wir verfahren werden. Zunächst warten wir diesbezüglich die Empfehlungen und Entscheidungen der UEFA und FIFA ab. Aufgrund der Financial-Fairplay-Regelungen müssen wir beim Verband bis zum 31. März 2020 bezüglich der vergangenen Saison einige Angaben machen. Die ganze Situation hat unsere finanzielle Lage zwar negativ beeinflusst, doch letztendlich spielen wir in einer Liga, in der solche Probleme in den letzten Jahren zum Alltag gehören. Wichtig ist die Beseitigung des Virus, zu den wirtschaftlichen Problemen werden wir wie immer eine Lösung finden.“
„Die Liga könnte Ende April fortgesetzt werden“
Während Agaoglu der Einführung von Play-Offs vehement widerspricht, geht der Trabzonspor-Klubboss von der Wiederaufnahme des Ligabetriebs bis Ende April aus. „Einige Personengruppen versuchen zwar die Play-Offs ins Gespräch zu bringen, die Einführung dessen kommt allerdings nicht in Frage. Es stehen lediglich acht Spieltage aus. Im Play-Off-System würden sechs Spiele ausgetragen werden. Das ist nicht sehr sinnvoll. Der Vorsitzende der Ligavereinigung Mehmet Sepil wird meiner Meinung nach zu Unrecht kritisiert. Das ist ein Thema, das bestimmte Leute aufkochen lassen. In der kommenden Woche werden die Tests durchgeführt. Am Mittwoch oder Donnerstag könnte schließlich der Trainingsbetrieb aufgenommen werden, sodass die Teams bis Ende April wieder startklar sind. Sollte es nicht am 17. April klappen, dann eben eine Woche später. Ich hoffe, niemand wird positiv getestet. Aufgrund der Situation im Basketballteam von Fenerbahce habe ich mit Präsident Ali Koc telefoniert und ihm meinen Beistand versprochen. Ich hoffe, die Spieler werden sich baldmöglichst erholen.“
„Mikel musste seinen Beitrag auf Instagram nicht löschen“
Bezüglich der Diskussionen um die Vertragsauflösung mit John Obi Mikel erklärte der 63-Jährige, die englische Presse würde nicht die kompletten Aussagen des Spielers wiedergeben. „Meine 20-jährige Erfahrung lässt bei mir die starke Vermutung aufkommen, dass es sich nicht um die vollständigen Aussagen von Mikel handelt. Es wird geschrieben, ich hätte ihn aufgefordert, seinen Post zu löschen. Ein solcher Dialog hat nie stattgefunden. Stattdessen habe ich den Spieler gefragt, wieso er ohne mit uns vorher darüber zu sprechen 24 Stunden vor einem wichtigen Spiel so etwas gepostet hat. Wenn es Probleme gibt, spricht man mit dem Kapitän, wenn er oder der Trainerstab es nicht lösen können, wird es an den Vorstand weitergeleitet. Mikel sagte, er habe von seiner Meinungsfreiheit Gebrauch gemacht und war mit einer Strafe einverstanden. Ich habe ihm deutlich gemacht, dass es keine Strafe gibt und wir sein Problem aus der Welt schaffen müssen.“
„Mikel war mit den Gedanken bei seiner Familie“
Agaoglu machte weitere Angaben zu den Hintergründen zur Causa Mikel. „Das Problem von Mikel bestand darin, dass er bei seiner Familie in London sein wollte. Da der Ligabetrieb zu dem Zeitpunkt nicht unterbrochen war, konnte ich einen Nichtantritt nicht akzeptieren. Diese Entscheidung muss schließlich der Fußballverband treffen. Ich habe ihm ein bis zwei Tage Bedenkzeit gegeben, um uns anschließend erneut zusammenzusetzen. Er teilte uns zwei Tage später mit, dass er den Verein verlassen möchte. Trotz seines noch laufenden Vertrags, durch den er sich dazu verpflichtet hat, das Team über die gesamte Vertragslaufzeit zu unterstützen, haben wir ihm keine Steine in den Weg gelegt. Für einen Spieler, der sich an einen Vertrag nicht halten möchte, könnte diese Einstellung Probleme bereiten. Vielleicht nicht heute, aber definitiv in naher Zukunft.“